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Weinüberraschung in Litauen<br />

Fürstenfass zur Wildschweinkeule<br />

Für einen Marbacher Getränkehändler fielen bei einem Urlaub in Litauen<br />

im Norden Europas Weihnachten und Ostern zusammen. Guten Wein aus<br />

Württemberg hätte er überall erwartet, nur nicht hier…<br />

Fern der Heimat hatte Hans-Jörg Lochmann, Eigentümer<br />

eines Getränkemarktes in Marbach am Neckar, ein einschneidendes<br />

Weinerlebnis. Als er in der Ferienhausanlage<br />

Miškiniškes im Osten von Litauen, nicht weit von<br />

der Grenze zu Weißrussland entfernt, bei der Chefin Jolanta<br />

Marija Banione nachfragte, was es zum Essen geben<br />

würde, lautete die verheißungsvolle Offerte: „Wildschweinkeule.“<br />

„Und zum Trinken?“ Lochmann erwartete,<br />

dass man ihm und seiner Truppe Saft oder Bier offerieren<br />

würde. Denkbar gewesen wäre auch Obstwein, wie<br />

ihn eine Kellerei hierzulande erzeugt. Oder Schaumwein,<br />

gewonnen aus importierten Weintrauben aus Moldawien.<br />

Aber die Litauerin sagte, sie habe echten, besonderen<br />

Wein zu bieten. Die Besucher aus Württemberg waren<br />

skeptisch. Sie erwarteten jetzt billige Markenware irgendwo<br />

aus der Europäischen Union. Doch dann stellte<br />

ihnen die Gastgeberin ein paar durchaus bekannte Flaschen<br />

auf den Tisch, unter anderem Trollinger, Lemberger<br />

und Riesling, genannt „Fürstenfass“, aus der Weinkellerei<br />

Hohenlohe in Bretzfeld-Adolzfurt, die gleichen<br />

Weine, die Lochmann auch in seinem Betrieb im Regal<br />

stehen hat. „Ich fiel aus allen Wolken“, erinnert sich der<br />

66-Jährige. „Dann bin ich vor Freude aufgesprungen und<br />

hätte am liebsten auf dem Tisch getanzt.“<br />

Die Sensation sollte sich noch mehrfach wiederholen. In<br />

drei Hotels in Litauen entdeckten die Urlauber aus Marbach,<br />

die mit einem Kleinbus den baltischen Staat erkundeten,<br />

Fürstenfass-Wein. Und jedes Mal stellten sie auf<br />

Nachfrage fest, dass die freundliche Marija aus<br />

Miškiniškes hinter diesem Deal steckte. Eingefädelt hatte<br />

ihn ursprünglich Eberhard Brand, Geschäftsführer der<br />

Genossenschaft, der vor einigen Jahren Urlaub mit einer<br />

Geschäftsreise durch den Nordosten Europas verband,<br />

damals ebenfalls Station in der idyllisch gelegenen<br />

Ferien hausanlage machte und einige Flaschen zum Probieren<br />

zurückließ.<br />

Die gelernte Ingenieurin, die ursprünglich im Fach Systemtechnik<br />

aktiv war, aber dann in den touristischen Be-<br />

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