ZUR LAGE

Menge. Das war ein toller Beerenduft
schon an der Kelter.“ Sick bekommt
glänzende Augen beim Rückblick auf
den letzten Herbst.
Auch Geschäftsführer Thilo Heuft
freut sich auf bedeutende Weine.
„Davon kann auch unsere Nobelmar-
eine Folge der Flurbereinigung. In
der Vorkriegszeit war hier gemischter
Satz üblich, erst später folgte die
Konzentration auf wichtige klassische
Reben.
Das macht auch den beiden altgedienten
Zweifelberg-Weingärtnern Spaß.
Walter Döbler (77) hält die
Weinbergarbeit im Zweifelberg
jung (Bild links). Geschäftsführer
Thilo Heuft sorgte dafür, dass
die Genossenschaft durch
Fusion wuchs und einen neuen
Namen bekam: Weingärtner
Stromberg-Zabergäu.
ke Signum profitieren.“ Bei diesem
Sick mag in der Winterzeit einen
oftmals ausgezeichneten Lemberger
kräftigen Rotwein aus der Edition
wird am Stock radikal reduziert, auf
„Mann im Fass“. Bei einer Vesper
rund 30 Hektoliter pro Hektar. Der
greift er am liebsten zu einem Trol-
Wein wird dann in zwei Versionen
linger. Senior Döbler tut es ihm
Fotos: Faber & Partner
ausgebaut: Signum I kommt in Barriquefässer,
Signum II reift im normalen
Holzfass heran. Mit 107 Grad
Öchsle hatten die Trauben viel Rückgrat,
das sich in den fertigen Weinen
widerspiegeln wird.
Der Lemberger ist die wertvollste
Rotweinsorte im Zweifelberg, er wird
auf 14 Hektar angebaut. Der Trollinger
hat mit 18 Hektar flächenmäßig
noch mehr Bedeutung. Bei den weißen
Sorten ist der Riesling mit
15 Hektar führend. Diese Sorten sind
gleich: „Diese Sorte macht mein Motor
noch gut mit.“ Was schätzt er besonders
am Zweifelberg? Die Antwort
kommt spontan: „Die Aussicht.“
Genießen kann man sie vor allem
vom gut ausgeschilderten Natur- und
Weinlehrpfad aus. Doppelt genießen
lässt sich auf dem Höhenweg jeden
Sonntag von März bis November: In
einer kleinen Hütte werden Wein
und Sekt aus dem Brackenheimer
Keller ausgeschenkt. Ohne
Zweifel aus dem Zweifelberg!
Pulverfass
Der Zweifelberg kann auch Geschichten erzählen
– oder seine Wengerter. Walter Döbler
erinnert sich noch daran, wie er mit anderen
jungen Burschen vom Bürgermeister mitten
in der Nacht aus einem Weinberghäuschen
fast herausgeprügelt wurde. „Wir haben Karten
gespielt. Was wir nicht wussten: Im
Häuschen befanden sich zwei Kilo Sprengpulver,
mit dem man gegen die Stare im
Weinberg vorgehen wollte.“
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