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44. Internationaler Hahnweide-Wettbewerb 2010 Englische Woche auf der Hahnweide Charakterisierendes Bild des diesjährigen Hahnweide Wettbewerbes – Regen und schlechte Sicht. Der Platz glich eher einer „Entenweide“ als einem Fluggelände Niedrige Basis und reichlich Schauer auf der Strecke. Das waren häufig die Bedingungen für die 110 aus ganz Europa angereisten Piloten am diesjährigen 44. Hahnweidewettbewerb. Manch ein Teilnehmer schmunzelte denn auch beim Blick auf das Endergebnis – lagen in der Offenen- und der 18-Meter-Klasse die Engländer vorne. Ob die bei solch einem Wetter im Vorteil seien war da die Frage. Versucht wurde vieles dem Wetter abzuringen. Zwischen zwei und vier Flugtagen war das Resultat bei den verschiedenen Klassen. Nur in der Standard- und der Offenen Klasse ging die Gleichung Flugtag gleich Wertungstag immer auf. Kirchheim/Teck – Der Auftakt war gut gelungen, alle Klassen umrundeten Strecken zwischen 205 und 283 Kilometern. Mit Durchschnittsgeschwindigkeiten um die 100 km/h waren die Sieger der fünf Wertungsklassen unterwegs. Steve Jones in der offenen Klasse, Ebi Schott in der 18-Meter-Klasse, Felix Fischer in der Standardklasse, Stefan Krauss bei den Doppelsitzern und die Brüder Theisinger lagen zum Tagesabschluss vorne. Am Sonntag folgte für die Piloten dann gleich die Ernüchterung in Form einer Tiefdruckrinne die von der Biskaya bis Deutschland hineinreichte. Dennoch wurde für die Standardund die 18-Meter-Klasse eine Aufgabe versucht. Beide Klasse prallten aber Richtung Westen fliegend an der herannahenden Schauerfront ab, so dass in keiner der Klassen eine Wertung zustande kam. In den Folgetagen mussten denn auch Wettbewerbsmeteorologe Jupp Dahlem alle Register des Wetterschönredens ziehen, bevor er am Donnerstag endgültig kapitulierte: „wer feuchtere Temps messen will muss die Sonde im nächsten See versenken“ lautete die resignierte Zusammenfassung seiner Wetterdaten. Davor schaffte er es aber gemeinsam mit Sportleiter Marc Puskeiler für einzelne Klassen das eine oder andere kleine Wetterfenster zu öffnen. Für die Mitglieder der deutschen und englischen Nationalmannschaften sollte die Wettbewerbswoche als Vorbereitung für die im Sommer stattfindende Weltmeisterschaft in Ungarn dienen. Und so demonstrierten Werner Meuser und Reinhard Schramme perfekte Teamarbeit in der 18-Meter-Klasse. An den kniffligen zweiten und vierten Wertungstag lieferten sie die längst möglichen Segelflüge ab. In der offenen Klasse mussten sich das Team Stephan Beck, Michael Sommer und Holger Karow finden. In der Rennklasse demonstrierten Georg und Martin Theisinger gleich am ersten Tag, dass der Teamflug ihr Metier ist. In der Endabrechnung konnte man dann immerhin doch 38.000 unfallfreie Streckenkilometer zusammenaddieren. Für die Rennklasse konnte sich David Bauder noch als Tagessieger platzieren, während es ihm in der Standardklasse Andreas Belz aus Dettingen gleichtat. In der 18-Meter-Klasse hatte neben Werner Meuser und Reinhard Schramme noch Gary Stingemore einmal die Nase ganz vorne. In der offenen Klasse lieferten Stephan Beck und Sylvain Gerbaud (Frankreich) jeweils einmal die Tagesbestleistung. Trotz der widrigen Wetterbedingungen waren alle Teilnehmer von den Rahmenbedingungen und der Gastfreundschaft der Fliegergruppe Wolf Hirth begeistert. So sagte das englische Team Wettbewerbsleiter Reinhard Diez geschlossen die Teilnahme für 2011 zu. Dass der Wettbewerb auf der Hahnweide aber schon vor der Himmelfahrtswoche losgeht weis Reinhard Diez – schließlich musste er die Online-Anmeldung im Januar 2010 bereits nach einer Woche schließen. Alle Klassen waren da schon voll belegt. Bleibt zu hoffen dass die Fliegergruppe 2011 wieder besseres Wetter für ihre zahlreichen Gäste anbieten kann. Text und Fotos: Rainer Rauch Segelfliegen trotz Querschnittslähmung – das geht nicht! Weit gefehlt, Elmar Fischer vom LSC Bad Homburg zeigt, dass es funktioniert 28 Segelflug der adler 07/2010
Vorne mit dabei – trotz Handicap Nichts ist unmöglich… Im Segelflugzeug trotz Querschnittslähmung – was zuerst unmöglich erschien ist für Elmar Fischer schon Gewohnheit. Nach seinem Autounfall im Jahr 1994 und sieben Monaten Krankenhausaufenthalt machte er sich nach seiner Reha zielstrebig an die Wiedererlangung seiner Pilotenlizenz für Segelflugzeuge. Zur Seite standen ihm seine Vereinskameraden vom LSC Bad Homburg. Für den nagelneuen Vereins-Doppelsitzer Duo Discus wurde eine zusätzliche Steuerungsmöglichkeit von den Schempp-Hirth Konstrukteuren eingebaut. Das Seitenruder, das der Pilot normalerweise per Beinarbeit steuert, kann im umgebauten Doppelsitzer per linker Hand gesteuert werden. Lediglich ein zweiter Hebel wird hierfür im Cockpit eingeschraubt. Neben der Technik musste Elmar Fischer aber auch seine fliegerischen Fertigkeiten bei Wiederholung der praktischen Prüfung unter Beweis stellen. Nach diesen Formalien stand der Freiheit am Himmel nichts mehr im Wege. Besonderen Reiz übte dieses Jahr der Hahnweide Wettbewerb mit der traditionell bestens besetzten Doppelsitzerklasse auf ihn aus. Mit einem Copiloten-Team war er auf die Hahnweide angereist. Teil der Mannschaft war auch das ehemalige Mitglied der Nationalmannschaft, Gerd Spiegelberg. Dass, so gerüstet, der Erfolg nicht ausblieb, leuchtet ein. Platz 6 konnte Elmar am Schluss für sich verbuchen und das Gesamtziel für den Wettbewerb: „Spaß haben und die Flüge über der Schwäbischen Alb genießen“. Endergebnisse des 44. Internationalen Hahnweide-Wettbewerbes 2010 Die ausführliche Endwertung finden Sie unter: http://wettbewerb.wolf-hirth.de/wertung 15m-Klasse (14 Teilnehmer) 1. Eisele, Michael FG Köngen Ventus 2 1.009 2. Wettemann, Thomas FG Köngen Ventus 2 1.007 3. Bauder, David FLG Blaubeuren Ventus 2 1.003 18m-Klasse (30 Teilnehmer) 1. Stingemore, Gary Husbands Bosworth (UK) ASG 29E 1.414 2. Schott, Eberhard Fliegergruppe Wolf-Hirth Ventus 2cxT 1.358 3. Schramme, Reinhard LSV Bückeburg Ventus 2cxa 1.351 Standardklasse (20 Teilnehmer) 1. Belz, Andreas FG Dettingen/Teck Discus 2 918 2. Stalman, Luc Venlose Zweefvlieg Club (NL) Discus cs 888 3. Lugtenburg, Anton Fliegergruppe Eichstätt Discus 2b 843 Offene Klasse (21 Teilnehmer) 1. Jones, Steve Lasham (UK) Nimbus 4T 2.012 2. Beck, Stephan LSV Bückeburg-Weinberg ASW 22BLE 1.933 3. de Broqueville Pierre ACK Belgium (BE) EB 28 1.905 Doppelsitzer Klasse (24 Teilnehmer) 1. Krauss, Schweitzer, Schlaich LSV Schwarzwald Duo Discus 688 2. Puskeiler, Krauss, Berger FG Wolf Hirth Duo Discus XL 666 3. Gall, Schill, Fröschle Franz SC Stuttgart Duo Discus T 665 Express-Kontakt – Tel.: 07459-2407 Weil Fliegen Spaß macht Flugsportgruppe nimmt gerne Piloten auf. Die Flugsportgruppe (FSG) Hanns Klemm Böblingen www.fsghannsklemm.de, bietet interessanten Flugzeug-Park. Günstige Preise. Eine Attraktion: Einweisung und Fliegen mit dem legendären Oldtimer Klemm 107 C. Mehrtagesausflüge möglich. Keine Landegebühren. Sternflug zur Air Magdeburg Zum zweiten Mal führt die Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg GmbH in Kooperation mit dem Luftsportverband Sachsen-Anhalt e.V. einen STERN- FLUG zur AIR MAGDEBURG durch. Eingeladen sind Piloten und Pilotinnen aus dem In- und Ausland am Samstag, den 4. September 2010, zwischen 14:15 und 14:30 Uhr in Magdeburg (EDBM) zu landen. Für angemeldeten Teilnehmer entfallen die Landegebühren und der Messeeintritt. Das Anmeldeformular (http://www.air-magdeburg.de/ index.php?id=542) bitte ausfüllen und faxen an den Luftsportverband Sachsen-Anhalt e.V. (Fax 0391 / 62 46 238) oder eingescannt per E-Mail senden an sternflug@ lsvst.de oder stefanie.hesse@mvgm.de. red. der adler 07/2010 Segelflug 29
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