der adler - Baden-Württembergischer Luftfahrtverband eV
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Später begann die Produktion eines<br />
Schulungdoppelsitzers namens „Frohe<br />
Welt“ sowie eines Seglers mit dem Namen<br />
„Nimm mich mit“. Gestartet sind<br />
diese Flugzeuge jedoch nicht auf dem<br />
Platz in <strong>Baden</strong>-Oos, son<strong>der</strong>n vom Feldberg<br />
und <strong>der</strong> Hornisgrinde. Für Furore<br />
sorgte in den 1920er-Jahren <strong>der</strong> in<br />
Karlsruhe geborene Luft-Akrobat Fritz<br />
Schindler, <strong>der</strong> mit seiner Show auch in<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> die Massen begeisterte.<br />
Er vollführte seine Kunststücke frei auf<br />
dem Flugzeug kletternd.<br />
Ein Bild aus vergangener Zeit: Der Verkehrslandeplatz <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> Oos 1992 vor dem offiziellen Rückbau<br />
im Jahre 1997<br />
Rundflug von 700 Kilometern Länge in<br />
einem Zeitraum von sieben Tagen. Gewohnt<br />
mondän lud die Stadt <strong>Baden</strong> zu<br />
einem Fest mit Konzerten, Illumination<br />
und Ball ins Kurhaus. Am Starttag<br />
hätte die Strecke nach Freiburg führen<br />
sollen. Die Bevölkerung, die sich um<br />
die Luftschiffhalle versammelt hatte,<br />
um die Flugzeuge aus nächster Nähe<br />
zu betrachten, wurden in doppelter<br />
Hinsicht enttäuscht. Gemeldet waren<br />
zwölf Flugzeuge, angetreten sind nur<br />
sieben. Außerdem machte das Wetter<br />
einen Strich durch die Rechnung. Der<br />
Start musste auf den Folgetag verschoben<br />
werden. Von den sieben gestarteten<br />
Flugzeugen erreichte übrigens nur<br />
ein Pilot den Zielort. Hellmut Hirth,<br />
Bru<strong>der</strong> des später bekannt gewordenen<br />
Segelfliegers Wolf Hirth, durfte das<br />
Preisgeld in Höhe von 60.000 Mark in<br />
Empfang nehmen. Geflogen war er mit<br />
seiner Rumpler-Taube.<br />
Der Versailler Friedensvertrag unterbrach<br />
die Geschichte <strong>der</strong> deutschen<br />
Luftfahrt in <strong>Baden</strong>-Oos zunächst. Hallen<br />
und Schuppen für Luftfahrzeuge<br />
waren abzubauen. Jene aus <strong>Baden</strong>-Oos<br />
wurde versteigert. Ein Teil dient heute<br />
noch einem Holzverarbeitungsbetrieb<br />
in Auggen als Produktionshalle. Mit<br />
dem Ende <strong>der</strong> Zeppeline suchte man<br />
in den 1920er-Jahren einen Neuanfang<br />
im Bau von Segelflugzeugen. Die<br />
Segelflugwerke GmbH wurde 1921 gegründet.<br />
Sie stellte erstmals Segelflugzeuge<br />
in Serie her. Ab 1922 nannte sich<br />
die Firma Weltensegler-Gesellschaft.<br />
Einzelne Flugzeuge wurden auch mit<br />
einem kleinen Motor ausgerüstet – die<br />
ersten Motorsegler schwangen sich in<br />
die Lüfte. Weltensegler, Feldberg und<br />
Bremen hießen die Konstruktionen.<br />
Zum zweitägigen Flugplatzfest<br />
am 24. und 25. Juli (Eintritt frei)<br />
hat sich auch die „Tante Ju“<br />
angesagt. Rundflüge (rund 40 Minuten)<br />
können bei Horst Göricke<br />
gebucht werden, <strong>der</strong> auch für<br />
weitere Auskünfte zum Fest zur<br />
Verfügung steht unter Tel. 07225<br />
/ 5905. Für die beiden Festtage<br />
gibt es eine Ausnahmeregelung<br />
für vereinsfremde Motorflugzeuge.<br />
Diese können an beiden Tagen<br />
bis 12 Uhr auf dem Flugplatz<br />
<strong>Baden</strong>-Oos landen. Am Flugplatz<br />
gibt es aber keine Tankmöglichkeit!<br />
Weitere Informationen gibt<br />
es im Internet: www.flugplatzbaden-oos.de<br />
1914 endete in <strong>Baden</strong>-Oos<br />
die Ära <strong>der</strong> Zeppeline<br />
Drei Jahre später, am Abend des 12.<br />
Juli 1914, startete <strong>der</strong> LZ 11 zur letzten<br />
Zeppelinreise von <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />
nach Frankfurt. Nach dem Ausbruch<br />
des Ersten Weltkriegs wurden die Passagierluftschiffe<br />
Viktoria Luise, Hansa<br />
und Sachsen in Kriegsdienst gestellt,<br />
<strong>der</strong> zivile Luftschifffahrtbetrieb wurde<br />
eingestellt. Die Halle und Werkstätten<br />
in <strong>Baden</strong>-Oos wurden von <strong>der</strong> DELAG<br />
zur Verarbeitung von Zubehörteilen<br />
für Zeppeline im Kriegsdienst umgewandelt.<br />
Ab 1917 wurden auf dem<br />
Flugplatz unbrauchbar gewordenen<br />
Kampfflugzeuge gesammelt und zerlegt.<br />
Rund 3.300 Flugzeuge wurden<br />
dort ausgeschlachtet; 280 Personen<br />
verrichteten dort bis 1919 ihren Dienst.<br />
Die Junkers JU 52 wird eine <strong>der</strong> fliegerischen Raritäten am Jubiläumsflugtag in Oos sein<br />
<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Allgemeines 9