Protokoll der Gemeindeversammlung - Gemeinde Düdingen
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Wortbegehren:<br />
Erich Müller, Meisenweg 8, Freie Wähler: Die beantragte Steuererhöhung von 10 Rappen ist viel. Der GR<br />
hätte die jeweiligen Steuerreduktionen des Kantons in den vergangenen Jahren jeweils ausgleichen müssen,<br />
somit hätten wir heute nicht diese starke Erhöhung des Steuersatzes. Die Gruppierung <strong>der</strong> „Freien Wähler“<br />
sieht die Notwendigkeit <strong>der</strong> Steuererhöhung und unterstützt den Antrag des GR.<br />
Susanne Repond, Weidstrasse 24, SP <strong>Düdingen</strong>: Wollen wir <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> die Möglichkeit geben, sich<br />
weiter zu entwickeln, müssen wir diese Steuererhöhung akzeptieren. Die SP <strong>Düdingen</strong> hat bereits bei den<br />
letzten Budgetvorlagen immer wie<strong>der</strong> darauf hingewiesen, dass wenn nichts Grundlegendes geschieht, die<br />
Steuern erhöht werden müssen. Die Investitionen müssen zukünftig zweckdienlich und gut überlegt sein. Die<br />
SP bittet die Versammlung dem Antrag des GR zuzustimmen.<br />
Marc Bollmann, Ottisbergstrasse 25: Die Investitionsausgaben müssen gestoppt werden und auf das absolut<br />
Notwendige zurückgefahren werden. Ein Privathaushalt kann auch nicht mehr ausgeben, als eingenommen<br />
wird. Er befürchtet, dass mit dieser massiven Steuererhöhung gute Steuerzahler die <strong>Gemeinde</strong><br />
meiden o<strong>der</strong> wegziehen und dies wie<strong>der</strong>um Steuerausfälle zur Folge haben wird. Er stellt sich gegen den Antrag<br />
des GR und bittet diesen abzulehnen.<br />
Thomas Meyer, Hauptstrasse 28, Präsident CVP ad interim: Die CVP <strong>Düdingen</strong> unterstützt den Antrag<br />
des GR. Die beantragte Steuererhöhung ist hoch und schmerzhaft für alle Steuerzahler <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Düdingen</strong>.<br />
Aber in Anbetracht <strong>der</strong> finanziellen Lage <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>, dem Ergebnis <strong>der</strong> Jahresrechnung 2012<br />
(Defizit von über CHF 900‘000.—) und den in Aussicht gestellten starken defizitären Jahresrechnungen in<br />
den kommenden Jahren (bis rund CHF 1.6 Mio.) müssen wir wohl diese bittere Pille schlucken. Nur für den<br />
Ausgleich <strong>der</strong> Steuerreduktionen des Grossen Rates, von welcher alle <strong>Gemeinde</strong>bürger in den letzten Jahren<br />
profitiert haben, müssen 6 Steuerrappen aufgewendet werden. Die Schulden dürfen wir nicht <strong>der</strong> nächsten<br />
Generation überlassen. Im Namen <strong>der</strong> CVP <strong>Düdingen</strong> beantragt er <strong>der</strong> Versammlung dem Antrag des GR<br />
zuzustimmen.<br />
Stefan Siegenthaler, Bruch 6, Präsident SVP <strong>Düdingen</strong>: Die SVP <strong>Düdingen</strong> hat in den vergangenen Jahren<br />
immer wie<strong>der</strong> auf die schlechte Finanzlage <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> hingewiesen und gemahnt, dass unbedingt<br />
gespart werden muss. Der GR und die Bürgerinnen und Bürger müssen in Zukunft auf Wunschprojekte und<br />
Unnötiges verzichten. Bestehende Verträge und Abkommen müssen genau verifiziert, hinterfragt und wenn<br />
nötig neu verhandelt werden. Weiter muss unsere Dienstleistung in <strong>der</strong> Verwaltung neu analysiert und wenn<br />
nötig kostengünstigere Vorschläge ausgearbeitet werden. Bei Pensionierungen und an<strong>der</strong>en personellen Mutationen,<br />
müssten diese ebenfalls neu analysiert werden. Mit <strong>der</strong> Annahme <strong>der</strong> beantragten Steuererhöhung<br />
können wir uns gerade noch über Wasser halten. Es können so keine Schulden abgebaut werden und ist<br />
somit reine Symptom- und keine Ursachenbekämpfung. Bis spätestens im Jahr 2015 werden wir die 50-<br />
Millionnen Schuldengrenze überschreiten. Ab diesem Moment wird jede Investition eine weitere direkte Steuererhöhung<br />
zur Folge haben. Dabei sind nicht einmal alle eventuellen Kosten im Finanzplan aufgeführt, welche<br />
wir mit CHF 4½ – 5 Mio. anteilsmässig übernehmen müssen. Bevor die SVP <strong>Düdingen</strong> einer Steuererhöhung<br />
zustimmt, müssen folgende Fragen und For<strong>der</strong>ungen durch den GR geklärt werden:<br />
1. Unterstützung des Agglo-Austritts des GR, weil es aus finanzieller Sicht unverantwortlich wäre, weiter dabei<br />
zu bleiben<br />
2. Die Kosten <strong>der</strong> 2. Generationsprojekte, welche bewilligt wurden und sich <strong>Düdingen</strong> mit 10 % an diesen<br />
Kosten beteiligen muss (ca. CHF 4½ – 5 Mio.) wurden im Finanzplan nicht aufgeführt. Es muss mit allen<br />
Kosten gerechnet werden, denn diese werden bestimmt auf uns zukommen. Somit ist <strong>der</strong> heutige Finanzplan<br />
unvollständig und muss korrigiert werden.<br />
3. Sämtliche bestehenden Projekte müssen im Finanzplan aufgelistet werden. Es muss aufgezeigt werden,<br />
welche Projekte verschoben o<strong>der</strong> gestrichen werden.<br />
4. Der GR führt selber eine Schuldenbremse ein, welche unter CHF 50 Mio. zu stehen kommt. Somit können<br />
weitere Schuldenerhöhungen eingedämmt o<strong>der</strong> vermieden werden.<br />
5. Der GR zeigt auf, wie <strong>der</strong> Schuldenberg langfristig abgebaut werden soll und welches Szenario er hat,<br />
sollten die Hypo-Zinsen wie<strong>der</strong> steigen.<br />
6. Bei <strong>der</strong> Budgetplanung ist <strong>der</strong> <strong><strong>Gemeinde</strong>versammlung</strong> ein ausgeglichenes Budget zu unterbreiten und<br />
einzuhalten.<br />
7. Zukünftige Projekte (wie z.B. die bevorstehende ausserschulische Betreuung) müssen nach dem Verursacherprinzip<br />
eingeführt und verrechnet werden.<br />
8. Der GR trifft Massnahmen, damit das Gewerbeland in <strong>der</strong> Industriezone „Birch“ kurzfristig verkauft werden<br />
kann. Es muss kleiner parzelliert werden, sodass unsere KMU’s sich ansiedeln können. Die KMU’s im<br />
Sense- & Seebezirk brauchen Gewerbeland und dies sofort. Damit sollen auch die Schulden in <strong>Düdingen</strong><br />
gesenkt werden.