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1949-Kleine Geschichte der Schweiz im 2 Weltkrieg - Burgenverein ...

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In <strong>der</strong> Folge erwies es sich, dass <strong>der</strong> Rütlirapport des Generals zur rechten Zeit<br />

gekommen war. Der General<br />

S. 73: durfte in <strong>der</strong> schwierigen Lage als Soldat offener, weniger von diplomatischen<br />

Rücksichten belastet, reden als irgendein Bundesrat, dessen Worte mit dem<br />

Gewicht <strong>der</strong> Regierungsverantwortung belastet. waren. Die Summe <strong>der</strong><br />

vaterländischen Hoffnungen und des nationalen Willens aller <strong>Schweiz</strong>er<br />

vereinigte sich über dem Begriff <strong>der</strong> Armee. Die aber war in <strong>der</strong> monatelangen<br />

Aktivdienstzeit innerlich fest zusammengewachsen. Der Geist des<br />

Rütlirapports strömte in alle Einheiten des Heeres, er teilte sich von da aus dem<br />

Volke selbst mit. Das war um so notwendiger, als nun die Politik selbst in eine<br />

Krise zu geraten drohte.<br />

Der Bundesrat, <strong>der</strong> durch die Vollmachten vom 30. August 1939 zur eigentlich<br />

best<strong>im</strong>menden Behörde <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> geworden war, hatte sich seit<br />

Kriegsausbruch, was seine Zusammensetzung anbelangt, verän<strong>der</strong>t. Am 23.<br />

Januar 1939 war Bundesrat Motta gestorben, <strong>der</strong> zwischen dem ersten und dem<br />

zweiten <strong>Weltkrieg</strong> die Aussenpolitik <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> geleitet hatte und grosses<br />

internationales Ansehen genoss. Sein Nachfolger wurde <strong>der</strong> Waadtlän<strong>der</strong> Pilet-<br />

Golaz, <strong>der</strong> vom Post- und Eisenbahndepartement auf das Politische<br />

Departement hinüberwechselte. Am 21. Juni 1940 trat ferner Bundesrat<br />

Obrecht wegen schwerer Krankheit von seinem Amte zurück. An seine Stelle<br />

wählte die Bundesversammlung am 18. Juli den freisinnigen solothurnischen<br />

Wirtschaftsmann Walther Stampfli. Im November 1940 gaben endlich die<br />

Bundesräte Minger und Baumann ihren Rücktritt bekannt. Die<br />

Bundesversammlung ersetzte sie am 10. Dezember 1940 durch Dr. Karl Kobelt<br />

von St. Gallen, <strong>der</strong> das Militärdepartement übernahm, und den bernischen<br />

Regierungsrat Eduard von Steiger, <strong>der</strong> Chef des Justiz- und<br />

Polizeidepartements wurde. Innerhalb<br />

S. 74: Jahresfrist hatte also, in schwierigster Zeit, <strong>der</strong> Bundesrat als Körperschaft sich<br />

wesentlich verän<strong>der</strong>t.<br />

Nun aber zurück zur politischen Krise. Sie wurde ausgelöst durch die Affäre<br />

<strong>der</strong> Audienz von nationalsozialistisch eingestellten <strong>Schweiz</strong>ern bei<br />

Bundespräsident Pilet. Drei «Führer» <strong>der</strong> NBS (Nationale Bewegung <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>), von denen <strong>der</strong> eine, <strong>der</strong> Ingenieur Max Leo Keller, einige Jahre<br />

später wegen

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