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1949-Kleine Geschichte der Schweiz im 2 Weltkrieg - Burgenverein ...

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- 6 -<br />

S. 11: Kapitulation Österreichs abgespielt. Ende Februar 1938 hatte Hitler den<br />

österreichischen Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg nach Berchtesgaden<br />

kommen lassen und ihm befohlen, den österreichischen Nationalsozialisten<br />

Seyss-Inquart in sein Kabinett aufzunehmen. Schuschnigg hatte gehorcht - und<br />

zwei Wochen später marschierten Hitlers Bataillone in Oesterreich ein. Schon<br />

damals hatten Frankreich und England protestiert. Dessen ungeachtet glie<strong>der</strong>te<br />

Hitler die "Ostmark", wie er Österreich nannte, in das Deutsche Reich ein.<br />

Beide Ereignisse, die Art und Weise, wie Österreich eingeglie<strong>der</strong>t und die<br />

Tschechoslowakei zerstört wurden, leiteten den zweiten <strong>Weltkrieg</strong> unmittelbar<br />

ein. Sie hoben das Gleichgewicht in Europa endgültig auf. Sie trieben die<br />

allgemeine Unruhe in <strong>der</strong> Weltpolitik, die 1935 mit dem Ausbruch des<br />

italienisch-abessinischen Krieges und 1936 mit dem Bürgerkrieg in Spanien<br />

begonnen hatte, auf den Höhepunkt. Der spanische Krieg wuchs sich zu einem<br />

Interventionskrieg aus, bei dem deutsche, italienische und russische<br />

Kontingente, sowie Freiwillige aus <strong>der</strong> ganzen Welt die mo<strong>der</strong>nen Waffen und<br />

ein neues Kampfverfahren ausprobierten.<br />

Versuchen wir zunächst, so gedrängt wie möglich, die tieferen Ursachen<br />

herauszuarbeiten, die den zweiten <strong>Weltkrieg</strong> ausgelöst haben. Wir werden<br />

dabei erkennen, dass sich in Europa nach dem ersten <strong>Weltkrieg</strong> die äusseren<br />

Verhältnisse und die politischen Auffassungen <strong>der</strong> Menschen verän<strong>der</strong>ten. Wir<br />

werden erst dann verstehen, was für ein Wun<strong>der</strong> es gewesen ist, dass die<br />

<strong>Schweiz</strong>erische Eidgenossenschaft, mitten in diesem von Unruhe erfüllten<br />

Kontinent gelegen, zwei Kriege und eine zwischen ihnen liegende schwere<br />

Wirtschaftskrise überstehen konnte.<br />

Ein wenig vereinfachend könnte man sagen, <strong>der</strong> zweite<br />

S. 12: <strong>Weltkrieg</strong> sei aus vier Gründen entstanden: Erstens aus dem unausrottbaren<br />

Gewaltgeist, wie er hauptsächlich <strong>im</strong> 19. Jahrhun<strong>der</strong>t die Politik <strong>der</strong><br />

europäischen Grossstaaten auszeichnete, zweitens aus dem zwiespältigen<br />

Charakter des Friedens von Versailles, drittens durch den Sieg des<br />

Nationalsozialismus in Deutschland, und viertens aus <strong>der</strong> Glaubensschwäche<br />

<strong>der</strong> westeuropäischen Staatenlenker gegenüber jenen Grundwerten <strong>der</strong> Politik,<br />

die zu verteidigen sie vorgaben. - Als am 28. Juni 1919 <strong>im</strong> Spiegelsaal des<br />

Schlosses zu Versailles <strong>der</strong> Friede unterzeichnet wurde, <strong>der</strong> den ersten<br />

<strong>Weltkrieg</strong> abschloss, zahlten die damaligen Alliierten den Deutschen ihre<br />

politische

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