6. bemerkenswerte arten auf dem gebiet der ... - Homburg.de
6. bemerkenswerte arten auf dem gebiet der ... - Homburg.de
6. bemerkenswerte arten auf dem gebiet der ... - Homburg.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8<br />
KAPITEL 2<br />
Kulturgeographie <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadt <strong>Homburg</strong><br />
oben:<br />
Zwei <strong><strong>de</strong>r</strong> ursprünglich 21<br />
Herzogskastanien<br />
(Esskastanie Castanea<br />
sativa)<br />
rechts:<br />
Mit Milzkraut und Lebermoose<br />
(Chrysosplenium)<br />
naturnah überwucherte<br />
Karlsbergquelle<br />
sich die Esskastanie im<br />
Gebiet natürlich verjüngt)<br />
überhaupt die Grundlage<br />
schuf, für <strong>de</strong>n heute aus<br />
forstlicher Sicht so be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
„E<strong>de</strong>llaubholzreichen<br />
Mischbestand“<br />
am Karlsberg.<br />
Die heute noch erhaltenen<br />
und als Natur<strong>de</strong>nkmal<br />
ausgewiesenen ca.<br />
200-250 jährigen Herzogskastanien<br />
zeugen<br />
von <strong><strong>de</strong>r</strong> damaligen großen<br />
Zeit.<br />
Will man die Genese<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Kulturlandschaftsbiotope<br />
<strong>Homburg</strong>s umfassend<br />
durchleuchten,<br />
so muss man in <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeitgeschichte<br />
aber bis in die<br />
römische Zeit zurückgehen,<br />
als das heutige<br />
Schwarzenacker römischkeltische<br />
Etappenstadt war. Damals wur<strong>de</strong>n<br />
prächtige Villen im mediterranen Baustil errichtet.<br />
Heute sind diese als „Römermuseum“ bekannten<br />
Rest-Gemäuer Lebensraum <strong><strong>de</strong>r</strong> ebenfalls mediterranen<br />
Mauerei<strong>de</strong>chse. Es ist nicht auszuschließen,<br />
dass die Mauerei<strong>de</strong>chse, die damals als<br />
Einwan<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsweg die Burgundische Pforte über<br />
die Flusstäler von Rhône, Saône und Maas nahm,<br />
seit dieser Zeit am Standort überdauert hat (=<br />
Relikt) und sich damit die heutigen Vorkommen<br />
erklären lassen.<br />
Einzelvorkommen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mauerei<strong>de</strong>chse gibt es in<br />
<strong>Homburg</strong> aber auch an <strong><strong>de</strong>r</strong> aus <strong><strong>de</strong>m</strong> 11. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
stammen<strong>de</strong>n Klosterruine Wörschweiler, wie<br />
überhaupt die Mauerei<strong>de</strong>chse in <strong>Homburg</strong> nur <strong>auf</strong><br />
Sekundärstandorten, d.h. <strong>auf</strong> vom Menschen (ungewollt)<br />
geschaffenen Ersatzlebensräumen wie<br />
Güterbahnhöfen, Gewerbe<strong>gebiet</strong>en usw. vorkommt.<br />
Ebenfalls ein gutes Beispiel für vom Menschen<br />
geschaffene Ersatzlebensräume, sind die heute<br />
aus naturschutzfachlicher Sicht als hochwertig<br />
einzustufen<strong>de</strong>n Kalk-Magerrasen im Bereich<br />
Kirrberg. Die Kalk-Magerrasen in Kirrberg sind aus<br />
früherer Ackernutzung hervorgegangen. Ihre Entstehung<br />
kann bis ins Jahr 1800 zurückverfolgt<br />
wer<strong>de</strong>n. Neben verschie<strong>de</strong>nen Orchi<strong>de</strong>en<strong>arten</strong><br />
fällt <strong><strong>de</strong>m</strong> Naturfreund hier <strong><strong>de</strong>r</strong> Fransenenzian<br />
(Gentiana ciliata) beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s ins Auge.<br />
Weiter sind an alten Biotoptypen für das Stadt<strong>gebiet</strong><br />
noch zu nennen: Moore und Sümpfe, die<br />
am Standort sicherlich bereits mehrere hun<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
Jahre Entwicklungszeit hinter sich haben.