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KAPITEL 6
Bemerkenswerte Arten auf dem Gebiet der Kreisstadt Homburg
6. BEMERKENSWERTE ARTEN AUF DEM GEBIET DER
KREISSTADT HOMBURG
Auch auf Artniveau wird die besondere Eigenart
des Homburger Raumes deutlich, der infolge
extremer Standorttypen wie "Niedermoor/Sumpf"
und "Sandfelder/Binnendünen" äußerst kontrastreich
wirkt.
Auf dem Gebiet der Kreisstadt Homburg kommen
Arten vor (Pflanzen und Tiere), die von
landesweiter bzw. sogar bundesweiter Bedeutung
sind. An Pflanzen sind z.B. zu nennen der Lungenenzian
(Gentiana pneumonanthe) oder der Prächtige
Dünnfarn (Trichomanes speciosum). An Tieren
ist das Vorkommen wärmeliebender Arten wie
etwa Mauereidechse (Podarcis muralis) oder auch
der FFH-Art Ameisenbläuling (Maculinea
nausithous) erwähnenswert.
Die einzelnen Artvorkommen lassen sich wie
folgt bewerten:
6.1 FLORA
6.1.1 Lungenenzian
(Gentiana pneumonanthe)
Aus floristischer Sicht bedeutend ist das Vorkommen
des Lungenenzians im "Königsbruch"
nördlich Homburg. Der Lungenenzian ist eine extrem
seltene Art, die saarlandweit nur noch an
einer weiteren Stelle - in der "Beierswies" bei
Fechingen - vorkommt.
6.1.2 Prächtiger Dünnfarn
(Trichomanes speciosum)
Lungenenzian
Gentiana pneumonanthe
Erwähnenswert ist auch das Vorkommen des
Prächtigen Dünnfarns (Trichomanes speciosum).
Der Dünnfarn ist als ausgewachsene Farnpflanze
streng an atlantische Klimabereiche Westeuropas
gebunden. Überraschend wurden nun Gametophyten
von Trichomanes speciosum in der Guldenschlucht
bei Einöd gefunden (SCHNEIDER mdl.).
Besiedelt werden kleine Überhänge und Halbhöhlen
von Sandsteinfelsen mit sehr wenig Lichteinfall
und feucht-kühlem Mikroklima.
Saarlandweit kommt die Art nur noch an einer
weiteren Stelle, am Tränenfels in Kirkel, vor.