Nachhaltigkeitsbericht 2010 Bayerische Staatsforsten
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30 ÖKOLOGIE<br />
ÖKOLOGIE 31<br />
Leitlinien der Umweltpolitik<br />
Der Staatswald wird in Bayern seit langem nach dem Leitbild einer naturnahen Forstwirt-<br />
schaft bewirtschaftet. Erklärtes Ziel sind dabei standortgemäße, naturnahe, stabile<br />
und leistungsfähige Mischwälder. Diese Wälder besitzen in der Regel einen hohen Strukturreichtum,<br />
sind anpassungsfähig gegenüber Umweltveränderungen, zeigen ein hohes<br />
Regenerationspotenzial und dienen einer Vielzahl heimischer Tier- und Pflanzenarten als<br />
Lebensraum. Waldflächen auf denen keine Nutzung stattfindet (z. B. Naturwaldreservate)<br />
sind wichtiger Bestandteil im Gesamtkonzept einer naturnahen Waldbewirtschaftung.<br />
Mit der Gründung der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> zum 1. Juli 2005 ist die vorbildliche naturnahe<br />
Bewirtschaftung der staatlichen Wälder im <strong>Staatsforsten</strong>gesetz verankert worden. Dabei<br />
sind die Belange des Naturschutzes, der Landschaftspflege und Wasserwirtschaft in besonderem<br />
Maße zu berücksichtigen. Mittlerweile stammen rund zwei Drittel der nachwachsenden<br />
Waldgeneration aus Naturverjüngung. Dieses natürliche Verjüngungspotenzial ist ein kostenloses<br />
und zugleich wertvolles Geschenk der Natur, denn es trägt dazu bei, jährliche Kulturkosten<br />
in zweistelliger Millionenhöhe zu sparen. Zudem bilden Bäume aus Naturverjüngung<br />
ein stabileres Wurzelsystem als Bäume aus Pflanzungen. Wo immer möglich soll deshalb der<br />
Naturver jüngungsanteil weiter ausgebaut werden. Waldangepasste Schalenwildbestände bilden<br />
hierbei einen der zentralen Erfolgsfaktoren.<br />
Ökosystem und Lebensraum Wald<br />
Die naturnahe Wirtschaftsweise der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> zielt auf eine nachhaltige<br />
Erfüllung der ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Funktionen des Waldes ab.<br />
Forsteinrichtung und Standorterkundung liefern in Form von Forstwirtschaftsplänen und<br />
Standortoperaten wichtige Entscheidungsgrundlagen für das probate waldbauliche Vorgehen.<br />
Waldbestände standortgemäß begründen, verjüngen, pflegen und schützen sind zentrale<br />
Aufgaben des Waldbaus. Somit gestaltet der Waldbau die mit Abstand wichtigste Ertragsquelle<br />
der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> und ist insbesondere für die langfristigen Auswirkungen der<br />
Waldnutzung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht verantwortlich.<br />
HOLZEINSCHLAG UND ZUWACHS – GESAMTMENGE in Mio. Festmeter<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
4,39<br />
4,91<br />
4,61<br />
5,31<br />
5,77<br />
5,41<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> Zuwachs<br />
7,06<br />
ehem. Staatsforstverwaltung <strong>Bayerische</strong> <strong>Staatsforsten</strong><br />
Zuwachs lt. Stichprobeninventur verprobt mit SILVA 1<br />
4,96<br />
1 Waldwachstums- und Ertragsmodell auf Basis Inventuren der Byerischen <strong>Staatsforsten</strong><br />
4,66<br />
4,92<br />
6,10<br />
Nachhaltiger Hiebsatz<br />
(5,2 Mio. Festmeter)<br />
Nutzung<br />
Holzeinschlag und Zuwachs<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> betrug der Einschlag der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> insgesamt<br />
4,92 Mio. Festmeter Holz. Damit lag die Holznutzung, wie auch im Vorjahr, erneut deutlich<br />
unter dem Zuwachs von 6,1 Mio. Festmetern. Somit sind die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong><br />
dem Ziel näher gekommen, den durch den Orkan Kyrill im Geschäftsjahr 2007 zwangsbedingten<br />
Holzeinschlag von insgesamt 7,1 Mio. Festmetern in den nächsten Jahren, soweit waldbaulich<br />
sinnvoll, wieder auszugleichen. Aus diesem Grund ist für das Geschäftsjahr 2011 erneut ein<br />
gegenüber dem aktuellen Hiebsatz von über 5,2 Mio. Festmeter reduzierter Holzeinschlag von<br />
knapp 5,1 Mio. Festmetern geplant.<br />
ZUSAMMENSETZUNG DES HOLZEINSCHLAGS NACH BAUMARTENGRUPPEN in Mio. Festmeter<br />
2008<br />
2009<br />
<strong>2010</strong><br />
0 2 4 6 8<br />
Zum Start des Unternehmens <strong>Bayerische</strong> <strong>Staatsforsten</strong> im Jahr 2005 waren bei annähernd<br />
einem Drittel der Forstbetriebe die gültigen Plandaten der Forsteinrichtung veraltet und durch<br />
die Umorganisation von Forstbetriebsflächen sehr inhomogen.<br />
Planungen, die noch auf alten Nutzungskonzepten basierten oder denen Zuwachsdaten<br />
zugrunde lagen, die nicht den tatsächlichen, oftmals höheren Zuwachs widerspiegelten, lieferten<br />
für Betriebsplanungen häufig unzureichende Ergebnisse. Um diesen Rückstand aufzuholen,<br />
haben die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> bereits im ersten Geschäftsjahr ein „Forsteinrichtungs-<br />
Sonderprogramm“ ins Leben gerufen. Mit dem Sonderprogramm, das mit Ende des Geschäftsjahres<br />
2009 seinen Abschluss fand, wurden für die Forstbetriebe neue Inventur- und Planungsdaten<br />
erarbeitet und dadurch die Waldbewirtschaftung bayernweit auf eine vergleichbare<br />
aktuelle Basis gestellt. Dadurch konnte u. a. auch der jährliche Gesamtzuwachs laut Inventur<br />
von 6,1 Mio. Festmeter bestätigt werden.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden die Planungsdaten für die Forstbetriebe Rothenburg,<br />
Allersberg, Weißenhorn und Ruhpolding auf den neuesten Stand gebracht.<br />
NACHHALTIGKEITSBERICHT <strong>2010</strong> BAYERISCHE STAATSFORSTEN NACHHALTIGKEITSBERICHT <strong>2010</strong> BAYERISCHE STAATSFORSTEN<br />
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