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Nachhaltigkeitsbericht 2010 Bayerische Staatsforsten

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64 LAGEBERICHT LAGEBERICHT<br />

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Die Nachfrage nach Industrie-, Gewerbe- und Bauland lag – offensichtlich konjunkturbedingt –<br />

im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> deutlich unter den Vorjahren.<br />

Die Fläche des Forstvermögens hat im vergangenen Geschäftsjahr um rund 53 Hektar<br />

ab genommen. Langfristig betrachtet konnten die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> aber seit ihrer<br />

Gründung das Forstvermögen um insgesamt 620 Hektar vermehren, so dass trotz der<br />

Flächenverluste im vergangenen Geschäftsjahr der gesetzliche Auftrag zum Erhalt des Forstvermögens<br />

in seiner Substanz und in seinen vielfältigen Funktionen nach wie vor in vollem<br />

Umfang erfüllt ist.<br />

GRUNDSTÜCKSGESCHÄFTE MIT DEM FORSTVERMÖGEN in Hektar<br />

Art des Rechtsgeschäftes Anzahl Flächenzugang Flächenabgang<br />

Ankauf 41 60<br />

Verkauf 58 101<br />

Tausch<br />

Übergabe an bzw. Übernahme von<br />

18 70 73<br />

andere(n) Verwaltungen<br />

22<br />

5<br />

14<br />

Gesamt 139 135 188<br />

Im Bereich Vermögen <strong>Bayerische</strong> <strong>Staatsforsten</strong> konzentrierten sich die Aktivitäten wiederum<br />

auf die Verwertung der Immobilien aus der Kapitalausstattung, die dem Unternehmen bei der<br />

Gründung zum Zwecke der Veräußerung übertragen wurden. Im Berichtsjahr wurden aus der<br />

Kapitalausstattung Objekte mit einem Verkaufserlös von rund 0,8 Mio. Euro veräußert. Es wird<br />

davon ausgegangen, dass die Verwertung der Kapitalausstattung im nächsten Geschäftsjahr<br />

vollständig abgeschlossen werden kann.<br />

An- und Verkäufe für bzw. aus dem Vermögen der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> wurden nur in<br />

geringem Umfang zu betrieblichen Zwecken (z. B. Grundstücksarrondierungen) oder aus Gründen<br />

des öffentlichen Bedarfs (Erschließungsflächen) getätigt.<br />

Forstrechte sind dingliche Rechte auf die Entnahme und auf die Lieferung von Walderzeugnissen<br />

(z. B. Holz, Streu) sowie Alm- und Heimweiderechte, die auf Regelungen aus dem Hochmittelalter<br />

zurückgehen. Die weitaus meisten Forstrechte ruhen auf den Staatswaldungen des<br />

oberbayerischen Hochgebirges.<br />

Heute belasten diese Rechte die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> erheblich, da derzeit noch fast<br />

8 Tsd. Berechtigte Ansprüche auf Walderzeugnisse aus dem <strong>Bayerische</strong>n Staatswald haben.<br />

Vor allem die Abgewährung der jährlich zustehenden Holzbezugsrechte und der Nutzholzrechte<br />

nach Bedarf beanspruchen das örtliche Personal stark. Die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong><br />

sind daher bestrebt, derartige Rechte auf dem Wege der freiwilligen Vereinbarung abzulösen.<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr wurden Holzbezugsrechte im Wert von knapp 264 Tsd. Euro<br />

abgelöst.<br />

Darüber hinaus konnten im Berichtszeitraum Weiderechte in einem Umfang von 45 Normalkuhgräser<br />

abgelöst werden und im Verbund mit einem Verfahren zur Trennung von Wald<br />

und Weide 68 Hektar Staatswald weidefrei gestellt werden. Die weidebelastete Staatswaldfläche<br />

ist mit rund 67 Tsd. Hektar gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden rund 37,5 Tsd. Festmeter (Vorjahr: 32 Tsd. Festmeter) Rechtholz<br />

mit einem kalkulatorischen Wert von rund 1,8 Mio. Euro an Berechtigte abgegeben.<br />

Der Tätigkeitsschwerpunkt lag neben der Regelung von Weiderechten und der Ablösung von<br />

Holzbezugsrechten in der Weiterentwicklung des Systems FORIS-FR (FORIS-Forstrechte) zur<br />

Vereinfachung der administrativen Abwicklung.<br />

Regenerative Energien<br />

Biomasse<br />

Das Engagement der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> bei der Nutzung regenerativer Energien<br />

durch Biomasse, Sonnen-, Wind- und Wasserkraft ist wichtiger Bestandteil des Nachhaltigkeitsbegriffs<br />

der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> und im <strong>Staatsforsten</strong>gesetz verankert.<br />

Im Bereich Biomasse beliefern die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> über das Zentrum für Energieholz<br />

zahlreiche Heizwerke und Heizkraftwerke mit Hackschnitzeln. In besonders begründeten<br />

Einzelfällen entwickeln die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> mit Partnerfirmen auch selbst Biomasseprojekte<br />

und legen dabei großen Wert auf langfristige Versorgungssicherheit, kurze<br />

Transportentfernungen und eine sinnvolle Nutzung der anfallenden Wärme.<br />

Im Oktober 2009 konnte durch das Beteiligungsunternehmen „Waldenergie Bayern GmbH“<br />

gemeinsam mit dem Partner MVV Energiedienstleistungen GmbH Süd das Biomasseheizkraftwerk<br />

in Mertingen zur Dampferzeugung für die Molkerei Zott GmbH & Co. KG in Betrieb<br />

genommen werden. Es hat bei einer Feuerungsleistung von 12 MW eine elektrische Leistung<br />

von 2,76 MW und wird im Wesentlichen mit Biomasse aus naheliegenden Wäldern der Forstbetriebe<br />

Kaisheim und Zusmarshausen versorgt.<br />

Die „Böhmerwald-Wärme Waldmünchen GmbH“ hat in Waldmünchen ein Biomasseheizkraftwerk<br />

mit einer Feuerungswärmeleistung von 4,8 MW und einer elektrischen Leistung von<br />

0,7 MW in Betrieb genommen. Eigentümer der Böhmerwald-Wärme Waldmünchen GmbH<br />

sind zusammen mit den <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> die Waldbesitzervereinigung Waldmünchen,<br />

die Stadt Waldmünchen, der Landkreis Cham und der Textilhersteller Taubert GmbH, der<br />

neben zahlreichen öffentlichen und privaten Gebäuden mit Wärme versorgt wird.<br />

Zur Versorgung der Marktgemeinde Bodenmais mit Fernwärme haben die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong><br />

im Mai <strong>2010</strong> die Waldenergie Bodenmais GmbH gegründet. Diese Gesellschaft soll in<br />

Bodenmais ein Biomasseheizwerk und ein Nahwärmenetz errichten. Die Anlage soll mit Beginn<br />

der Heizperiode 2011/12 ihren Betrieb aufnehmen.<br />

Photovoltaik<br />

Neben den bereits bestehenden Photovoltaikanlagen auf Betriebsgebäuden der <strong>Bayerische</strong>n<br />

<strong>Staatsforsten</strong> in Neureichenau, Schliersee, Schnaittenbach und Sonthofen haben die <strong>Bayerische</strong>n<br />

<strong>Staatsforsten</strong> im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> weitere Photovoltaikanlagen auf Betriebsgebäuden<br />

in Allersberg, Bad Königshofen, Flossenbürg, Pegnitz und Nürnberg errichtet und Dachflächen<br />

des Maschinenbetriebes Bodenwöhr an die Naturstrom AG verpachtet. Insgesamt können die<br />

<strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> eine Leistung von 104 kWp ins öffentliche Netz einspeisen.<br />

NACHHALTIGKEITSBERICHT <strong>2010</strong> BAYERISCHE STAATSFORSTEN NACHHALTIGKEITSBERICHT <strong>2010</strong> BAYERISCHE STAATSFORSTEN

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