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Nachhaltigkeitsbericht 2010 Bayerische Staatsforsten

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DER LEBENSRAUM WALDBODEN<br />

Der Tausendfüßer ist einer der Bewohner eines intakten<br />

Waldbodens. Einer von sehr, sehr vielen – wenn man bedenkt,<br />

dass auf einem Quadratmeter insgesamt mehr Lebewesen<br />

existieren als Menschen auf der Erde. So ein Waldboden ist also<br />

eine äußerst fruchtbare Anhäufung von Bodenfauna zwischen<br />

Flechten, Moosen, alten Nadeln und Blättern. Biodiversität pur!<br />

Die muss geschützt werden, wenn wir die wichtigen<br />

Funktionen des Waldbodens erhalten wollen: Die Reinigung<br />

von Wasser, die Lebensgrundlage für gesunden Baumwuchs<br />

und nicht zuletzt seinen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

.<br />

Die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> haben 80 Prozent der<br />

Wald bodenfläche unter Vollschutz vor Befahrungen gestellt.<br />

Nur Rückewege dürfen von forstwirtschaftlichen Fahrzeugen<br />

benutzt werden. Aber auch dafür gibt es strenge Auflagen.<br />

Die vorhandenen Waldwege sind gut ausgebaut und werden<br />

so gepflegt, dass sich kein Besucher seinen „eigenen Weg“<br />

suchen muss. Tausendfüßer und Co. können dann in Ruhe<br />

an der Erhaltung des kostbaren Bodens arbeiten.<br />

.<br />

MOOSE<br />

Sie sind echte Nischenprodukte,<br />

die es sich dort gemütlich machen,<br />

wo andere Pflanzen schon lange<br />

kapi tuliert haben: In schattigen<br />

Wäldern, düsteren Höhlen, an kargen<br />

Felsen oder auf klitschnassen<br />

Böden. Und diese Spezialisten sind<br />

damit erfolgreich – schon seit gut<br />

450 Millionen Jahren geht ihre<br />

Strategie auf.<br />

ROTE WALDAMEISE<br />

Die einzelne Ameise gibt es im Grunde<br />

nicht. Die Waldameisen leben in einem<br />

großen Kollektiv unter ihrer Königin,<br />

die ihr Volk mit immer neuen Arbeiterinnen<br />

am Leben hält. Bis zu 15 Jahre<br />

hält sie das durch, dann ist Schluss.<br />

Dann hat sie sich einen Orden für ihren<br />

vorbildlichen Waldschutz verdient.<br />

BLAUVIOLETTER WALDLAUFKÄFER<br />

Der schimmernde Räuber geht im<br />

naturnahen Wald auf die Pirsch; dort stellt<br />

er Regenwürmern, Schnecken und<br />

anderen Insekten nach – kaum einer kann<br />

seinen flinken Beinen und kräftigen<br />

Kiefern entkommen.<br />

TAUSENDFÜSSER<br />

Allein in Deutschland treiben sich mehr als<br />

100 Arten dieser Gliedertiere rum. Sie sind eifrige<br />

Zersetzer und kümmern sich um den Abfall<br />

im Wald: gammelige Blätter und morsches Holz.<br />

Sie sind damit richtige Recyclingspezialisten.<br />

Übrigens: kein Tausendfüßer kommt auf tausend<br />

Füße. In Kalifornien lebt aber einer, der hat immerhin<br />

750. Wer’s nicht glaubt – bitte nachzählen.<br />

ERDKRÖTE<br />

Zugegeben: Kröten sehen nicht<br />

gerade wie Schönheitsköniginnen aus,<br />

doch für ihr Leben sind sie gut gerüstet.<br />

Es gibt kaum einen Nische, die<br />

sie sich nicht erobert haben. Wald,<br />

Feld und Wiese suchen sie nach Fressbarem<br />

ab, allerdings erst, wenn es<br />

dunkel wird. Vielleicht schämen sie sich<br />

auch, weil wir sie mal das hässlichste<br />

Tier der Schöpfung genannt haben.<br />

STEINPILZ<br />

Viele Pilze, wie etwa auch<br />

dieser Steinpilz, gehen ein regelrechtes<br />

Joint Venture mit einem<br />

Baum ein: Über die so genannte<br />

Mykorrhiza tauschen sie Nähr -<br />

salze und Wasser gegen Zucker aus<br />

der Photosynthese der Pflanze –<br />

eine echte Win-Win-Situation.<br />

Obendrein schmecken sie auch<br />

noch lecker.

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