Bewerbung der Stadt Essen um den Titel “Grüne Hauptstadt ... - prr.de
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erneuerbare Energien, Umweltwärme und Abfall, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Ausbau seit <strong>de</strong>m Jahr 2000 <strong>de</strong>utlich<br />
an Dynamik gewonnen hat.<br />
Positiv wirkt sich das leistungsfähige Fernwärmenetz aus, das überwiegend aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Fernwärme-Auskopplung aus <strong>de</strong>m Müllheizkraftwerk <strong>Essen</strong>-Karnap gespeist wird und knapp<br />
20% <strong>de</strong>s Ra<strong>um</strong>wärmebedarfs mit einem Primärenergiefaktor von 0,12 <strong>de</strong>ckt. Negativ schlägt<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> überdurchschnittliche Anteil von Stromheizungen (Nachtspeicherheizungen NSP) zu<br />
Buche.<br />
Die vorliegen<strong>de</strong> Berechnung von CO 2 –Emissionen bezieht sich auf das <strong>Stadt</strong>gebiet von<br />
<strong>Essen</strong> und basiert auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Erhebung von Struktur- und Verbrauchsdaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirtschaft, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Verwaltung, <strong><strong>de</strong>r</strong> privaten Haushalte und <strong>de</strong>m Sektor Verkehr. Der <strong><strong>de</strong>r</strong> Bilanz<br />
zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong> Energieverbrauch setzt sich etwa hälftig aus lokalen Daten und aus<br />
Bun<strong>de</strong>skenngrößen zusammen 2 . Wir beziehen alle Emissionsmin<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen auf die<br />
Emissionen im Jahr 1990 im Sinne eines Referenz-Emissionsinventares. Anlagen die im EU-<br />
Emissionshan<strong>de</strong>l erfasst sind, sind nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong> CO 2 -Bilanz enthalten und emittierten<br />
zusätzlich ca. 240.000 t CO 2 im Jahr 2009 [2]. Ebenfalls unberücksichtigt bleibt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Stromverbrauch <strong><strong>de</strong>r</strong> Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong>hütte <strong><strong>de</strong>r</strong> TRIMET AG, <strong><strong>de</strong>r</strong> einen Anteil von bis zu 45 % pro<br />
Jahr am Gesamtstrombedarf bei gleichzeitig sehr hohen konjunkturellen Schwankungen hat.<br />
Durch Einrechnung <strong>de</strong>s TRIMET-Stromverbrauchs wür<strong>de</strong> die Bilanz in Bezug auf alle<br />
übrigen Sektoren <strong>de</strong>utlich an Aussagekraft verlieren. So wür<strong><strong>de</strong>n</strong> Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen in <strong><strong>de</strong>n</strong> durch<br />
städtische Immobilien verursachten CO 2 -Emissionen über<strong>de</strong>ckt, <strong><strong>de</strong>n</strong>n diese entsprechen mit<br />
59 kt CO 2 nur einem Anteil von 1,2% an <strong><strong>de</strong>n</strong> Gesamtemissionen.<br />
Im Jahr 1990 wur<strong><strong>de</strong>n</strong> in <strong>Essen</strong> 9,92 t CO 2 pro Einwohner erzeugt. Bis z<strong>um</strong> Jahr 2009 gelang<br />
bereits eine Reduzierung auf 8,28 t CO 2 pro Kopf (-16,5%). Damit liegt die <strong>Stadt</strong> <strong>Essen</strong><br />
insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e aufgrund <strong>de</strong>s Strukturwan<strong>de</strong>ls weit unter <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>s- und Bun<strong>de</strong>sschnitt. Die<br />
Vergleichswerte lagen 2010 <strong>de</strong>utschlandweit bei 10 und in Nordrhein-Westfalen bei etwa<br />
17,6 Tonnen pro Kopf [3,4]. Bezieht man die Emissionen <strong><strong>de</strong>r</strong> Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong>hütte in die<br />
Betrachtung <strong>de</strong>s Jahres 2009 mit ein, so lag die <strong>Essen</strong>er CO 2 -Emission pro-Kopf mit 9,45 t<br />
ebenfalls noch unter <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s- und Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt.<br />
Mit 2.06 t CO 2 pro Einwohner im Jahr 2009 verursacht <strong><strong>de</strong>r</strong> Kraftstoffverbrauch im Verkehr<br />
(ohne Schifffahrts- und Flugverkehr) ziemlich genau ein Viertel <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtemissionen. Den<br />
größten Verursacheranteil an <strong><strong>de</strong>r</strong> ausgestoßenen CO 2 -Menge machte 2009 mit 36,7 % bzw.<br />
3,04 t CO 2 pro Einwohner jedoch <strong><strong>de</strong>r</strong> Stromverbrauch aus. Trotz einer leichten Steigerung<br />
<strong>de</strong>s Verbrauchs <strong>um</strong> 59 GWh zwischen 1990 und 2009 sanken die hierdurch verursachten<br />
CO 2 -Emissionen <strong>um</strong> 16,4%, weil die CO 2 -Intensität <strong>de</strong>s Strommixes rückläufig ist (Abb. 1.2) 3 .<br />
2 Lokale Quellen: Einwohner, Beschäftigte nach Wirtschaftsbranchen, Energielieferungen von Energieversorgungsunternehmen:<br />
Gas-, Strom- und Fernwärmeverbrauch, Primärenergiefaktoren für Fernwärme, Kfz-Zulassungszahlen,<br />
Energieverbrauch <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung nach Energieträgern nationale Quellen: Strommix,<br />
Energieverbrauch nicht leitungsgebun<strong><strong>de</strong>n</strong>er Energieträger (Öl, Kohle, Flüssiggas, Holz, Umweltwärme, Biogas,<br />
Sonnenkollektoren), Mittlere Fahrleistung von Kfz<br />
3<br />
Durch die Liberalisierung <strong>de</strong>s Strommarktes ist es nicht möglich, <strong><strong>de</strong>n</strong> Energieträger-Mix aller am <strong>Essen</strong>er Strommarkt<br />
vertretenen EVUs anteilig zu bestimmen. Der CO 2-Emissionsfaktor <strong>de</strong>s Strommixes wird daher aus <strong>de</strong>m<br />
Bun<strong>de</strong>smix abgeleitet.<br />
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