Gut Aiderbichl Sommer Magazin - Die Pfote
Gut Aiderbichl Sommer Magazin - Die Pfote
Gut Aiderbichl Sommer Magazin - Die Pfote
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Stiftungen<br />
Haflinger Wallach sollte tagelang auf dem Hänger bleiben…<br />
Grausamer Alltag beim Pferdehändler<br />
Danke, dass wir helfen durften!<br />
Nach den Erfahrungen<br />
der letzten Jahre sind<br />
wir von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />
etwas vorsichtig, wenn<br />
wir einen Anruf erhalten,<br />
der von einem Tierschicksal<br />
erzählt. Einige Anrufer<br />
übertreiben schon<br />
mal und machen auch die<br />
Pferde scheu, obwohl alles<br />
in Ordnung ist. So konnten<br />
wir zunächst auch gar<br />
nicht glauben, was uns<br />
eine aufmerksame Tierfreundin<br />
berichtete.<br />
Sie hatte beobachtet,<br />
dass ein Pferd die ganze<br />
Nacht über auf einem<br />
Hänger stand – vor dem<br />
Stall eines Pferdehändlers.<br />
Außerdem, so hatte<br />
der Händler ihr mitgeteilt,<br />
Schicksal Nr. 1: Haflinger Malibu (20) sollte von Donnerstag<br />
bis Montag auf dem Hänger bleiben. Dann sterben…<br />
1<br />
Schicksal Nr. 2: Ponystute Britta (2)<br />
würde das Pferd das ganze<br />
Wochenende auf dem Hänger<br />
verbringen, weil der<br />
Haflinger-Wallach beim<br />
Verladen so widerspenstig<br />
gewesen sei.<br />
Wir baten Christian<br />
Kögl, dorthin zu fahren,<br />
um nachzusehen: Malibu<br />
stand nach wie vor auf<br />
dem Hänger. Es bestätigte<br />
sich, was die Anruferin<br />
erzählte. Bei einem Blick<br />
in den Handelsstall entdeckte<br />
er noch weitere<br />
Todeskandidaten. Christian<br />
fotografierte sie. Anschließend<br />
kaufte er Malibu<br />
zum Schlachtpreis frei<br />
und nahm ihn gleich mit.<br />
<strong>Die</strong> Fotos der anderen<br />
todgeweihten Tiere – drei<br />
Ponys und zwei Esel, mailte<br />
er ins Büro. Berichtete<br />
uns außerdem von einem<br />
Pony-Hengst und einem<br />
Haflinger, die dort standen.<br />
Michael Aufhauser<br />
kennt das Schicksal<br />
dieser Tiere. Ihr Anblick<br />
trifft immer wieder einen<br />
Nerv in ihm. Er reagierte<br />
und leitete einen Hilferuf<br />
übers Internet in die Wege.<br />
Von Ponyhengst Claus (7) gibt es kein Bild<br />
aus dem Händlerstall. Christian hatte ihn bei<br />
seinem Besuch auch entdeckt. Er müsste aus<br />
einer Zucht kommen und nicht wie die anderen<br />
Ponys, von denen sich wahrscheinlich<br />
Kinder abgewandt haben. Wir kauften ihn, wie<br />
die anderen, zum Kilo-Preis frei.<br />
Haflinger Halifax (19) war in die Jahre gekommen. Grund genug für seinen Besitzer, sich von ihm<br />
abzuwenden und ihn für ein paar Euro den Strapazen eines „Italien-Transportes“ auszusetzen.<br />
Innerhalb kürzester Zeit gingen ausreichend<br />
Spenden ein, um den Kauf,<br />
aber auch den Unterhalt dieser Tiere<br />
für mehr als zwei Jahre zu sichern.<br />
Mit solchen Einsätzen möchten<br />
wir immer wieder und eindringlich<br />
auf das Schicksal dieser Tiere aufmerksam<br />
machen. Nur wenigen ist<br />
bewusst, was mit Pferden, Eseln und<br />
Ponys geschieht, wenn sie an einen<br />
Händler verkauft werden. Sie müssen<br />
den Abschied aus ihrer vertrauten<br />
Umgebung verkraften und die<br />
Abwendung ihres früheren Besitzers.<br />
Und dann folgt oft der Transport<br />
in die Schlachthöfe, die meist<br />
im Süden Europas liegen.<br />
Mit den Bildern ihres neuen Lebens<br />
belegen wir, dass sich der große<br />
Aufwand und unser unermüdlicher<br />
Einsatz nachhaltig lohnen.<br />
1<br />
2<br />
2<br />
Schicksal Nr. 4: Esel Dali (14) und Sevi (14)<br />
Schicksal Nr. 3: Ponys Ludmilla (12) und Henry (ca. 14)<br />
3<br />
4<br />
3 4<br />
20<br />
21