Geschäftsbericht Dillinger Hütte (2012) - Dillinger Hütte GTS
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Bericht des Vorstands<br />
rung der Winderhitzer-Beheizung am Hochofen 5 der ROGESA, welcher eine signifikante<br />
Verringerung des Brenngasbedarfs ermöglicht. Außerdem wurde eine neue Regelung<br />
zur optimierten Beheizung der Koksbatterie B3 der ZKS erprobt und in Betrieb genommen<br />
und so ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchs geleistet.<br />
Zur Optimierung der Einsatzstoffe arbeiten die Forscher sowohl mit internen Betrieben<br />
als auch mit externen Forschungseinrichtungen eng zusammen. Hierzu sind umfangreiche<br />
Untersuchungen in Labor- bzw. Pilotanlagen sowie Betriebsversuche direkt an den<br />
Produktionsanlagen durchgeführt und zahlreiche Optimierungsmaßnahmen eingeleitet<br />
worden.<br />
Ein Forschungsschwerpunkt war auch die Weiterentwicklung der 2D-Gastemperaturmessung<br />
oberhalb der Schüttung am Hochofen 4 in Zusammenarbeit mit den Lieferfirmen.<br />
Die Neuerungen betreffen sowohl die Verbesserung der Messgenauigkeit als<br />
auch die praktische Anwendung der Messergebnisse und liefern dem Hochofenbetreiber<br />
nützliche Informationen zur Optimierung der Ofenfahrweise.<br />
ULCOS-Projekt: Verringerung von CO 2 -Emissionen<br />
Die nachhaltige Senkung der CO 2 -Emissionen in der Stahlindustrie stellt einen Forschungsschwerpunkt<br />
in Europa dar. Die <strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong> ist – zusammen mit Saarstahl –<br />
als Core-Member am europäischen Großprojekt ULCOS (Ultra Low Carbon Dioxide Steelmaking)<br />
beteiligt, einer umfangreichen EU-Initiative zur Untersuchung der langfristigen<br />
Potenziale zur Verringerung der CO 2 -Emissionen bei der Eisen- und Stahlerzeugung.<br />
Aktuell stehen zwei neue Technologien im Vordergrund: das Hochofenverfahren mit<br />
Gichtgasrückführung (TGR-BF = Top Gas Recycling Blast Furnace) sowie das Schmelzreduktionsverfahren<br />
HIsarna.<br />
Zum TGR-BF-Verfahren fanden mehrjährige Untersuchungen an einem Pilothochofen<br />
unter Beteiligung der Forschung der <strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong> statt, die <strong>2012</strong> abgeschlossen wurden<br />
und die Grundlage für die Konzeption eines Hochofens im Industriemaßstab bildeten.<br />
Beim Schmelzreduktionsverfahren HIsarna wurde 2011 eine Pilotanlage bei Tata<br />
Steel in IJmuiden fertiggestellt und in Betrieb genommen. Bei der Realisierung der Versuchskampagnen<br />
in 2011 und <strong>2012</strong> waren Forscher der <strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong> beteiligt. Dabei<br />
konnte eine kontrollierte Prozessfahrweise demonstriert werden.<br />
Stahlerzeugung: Ressourcenschonung im Fokus<br />
Im Rahmen der Grundsatzerklärung der <strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong> zur Energiepolitik (s. auch Kapitel<br />
„Umweltschutz und Energieeffizienz“) lag ein Arbeitsschwerpunkt der Forschung und<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> in der Optimierung der Temperaturführung der<br />
Schmelzen im Stahlwerk. Hier konnten im autothermen Konverterprozess, d. h. unabhängig<br />
von äußerer Wärmezufuhr durch eine Reduzierung der Abstichtemperatur der<br />
Feuerfestverbrauch sowohl im Konverter als auch in der Stahlgießpfanne abgesenkt<br />
und damit natürliche Ressourcen geschont werden.<br />
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