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Mechanik 1 - TU Wien

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<strong>Mechanik</strong> 1<br />

4 Statik einfacher Tragwerke<br />

an gegenüberliegenden Schnittufern wirkenden Schnittgrößen M, Q und N sind im Gleichgewicht.<br />

Die Schnittgrößen sind ein Maß für die Beanspruchung des Werkstoffs.<br />

4.4 Statische Bestimmtheit<br />

Ein Tragwerk heißt statisch bestimmt gelagert, wenn die Lagerreaktionen eindeutig aus den<br />

Gleichgewichtsbedingungen bestimmbar sind. Für einen einfachen Balken bedeutet dies,<br />

dass die Anzahl r der Lagerreaktionen gleich der Anzahl der Gleichgewichtsbedingungen<br />

sein muss, d.h. r = 3. Allgemein heißt ein Tragwerk m-fach statisch unbestimmt, wenn die<br />

Anzahl der unbekannten Lagerreaktionen um m größer ist als die Anzahl der Gleichgewichtsbedingungen.<br />

Bei mehrteiligen (zusammengesetzten) Systemen bestehend aus n Teilkörpern<br />

(Teilstäben) ist die notwendige Bedingung für statische Bestimmtheit:<br />

r + v − 3n = 0 (4.1)<br />

Darin ist r die Anzahl der Lagerreaktionen und v die Anzahl der Bindungskräfte zwischen<br />

den Teilen. Die Bedingung 4.1 ist nicht hinreichend, d.h. es gibt Systeme, die die Bedingung<br />

(4.1) zwar erfüllen, aber nicht statisch bestimmt sind.<br />

Beispiel 4.1<br />

Dreigelenkbogen<br />

Das dargestellte System besteht aus 2 miteinander<br />

gelenkig verbundenen Teilsystemen. In diesem<br />

Gelenk werden 2 unabhängige Verbindungskräfte<br />

übertragen, das Moment aufgrund der Drehbarkeit<br />

kann nicht übertragen werden. Die Lager sind fest<br />

und können zwei unabhängige Kraftgrößen aufnehmen.<br />

Daher ist hier n = 2, r = 4, v = 2 und somit m = r + v − 3n = 4 + 2 − 3 · 2 = 0 ̌<br />

Beispiel 4.2<br />

Ausnahmefall<br />

Hier ist n = 1, r = 3, v = 0 und somit m = r + v − 3n =<br />

3 + 0 − 3 · 1 = 0. Dennoch ist das Tragwerkssystem nicht<br />

statisch bestimmt (es ist horizontal beweglich).<br />

Beispiel 4.3<br />

Gelenkträger<br />

einfach statisch unbestimmt.<br />

Hier ist n = 2, r = 5, v = 2 und somit m = r + v −<br />

3n = 5 + 2 − 3 · 2 = 1. Das Tragwerkssystem ist<br />

Beispiel F: nicht abgedruckt.<br />

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