Mechanik 1 - TU Wien
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5 Kinematik des Punktes und des starren Körpers <strong>Mechanik</strong> 1<br />
Beispiel 5.8<br />
Stabkräfte in einem Fachwerk<br />
F F F<br />
D3 V 3<br />
c<br />
L L L L<br />
F F F<br />
(1,4)<br />
IV<br />
I<br />
V 3<br />
(0,1) (0,3)<br />
(1,2) II III (0,4)<br />
(0,2)<br />
V 3<br />
L<br />
Für das dargestellte Fachwerk mit 13 Stäben<br />
sollen die Stabkräfte V 3 und D 3 mit<br />
Hilfe des Prinzips der virtuellen Verschiebungen<br />
berechnet werden.<br />
Um die Stabkräfte berechnen zu können,<br />
müssen Schnitte eingeführt werden,<br />
die eine Längsverschieblichkeit der Stäbe<br />
ermöglichen. Da ein einem Fachwerk keine<br />
Querkräfte und Biegemomente vorhanden<br />
sind, können die Stäbe auch einfach<br />
entfernt werden, wenn die Stabkräfte auf<br />
die jeweiligen Knoten angesetzt werden.<br />
a) V 3 Die Pole (0, 1), (0, 4) und (1, 4) liegen<br />
nicht auf einer Geraden. Daher sind I<br />
und IV nicht beweglich. Der Pol (0, 2) liegt<br />
daher im Pol (1, 2).<br />
Von allen Kräften leistet nur V 3 virtuelle<br />
Arbeit:<br />
δW = V 3 Lδϕ = 0 → V 3 = 0<br />
(0,1)<br />
δφ<br />
I<br />
(1,3)<br />
0,2<br />
(1,2)<br />
D 3<br />
II<br />
D 3<br />
(0,3)<br />
III<br />
(0,2)<br />
2,3 2,3<br />
0,3<br />
D 3<br />
3δφ<br />
(2,4)<br />
IV<br />
(3,4)<br />
0,2<br />
δφ<br />
(0,4)<br />
0,3<br />
V 3 ist also ein Nullstab.<br />
b) D 3 Aus (0, 1) und (1, 2) folgt eine<br />
Richtung zu (0, 2), ebenso aus (0, 4) und<br />
(2, 4). Damit liegt der Hauptpol (0, 2) fest.<br />
Für den Hautpol (0, 3) ist zunächst nicht<br />
genügend Information verfügbar. Dazu<br />
wird der Nebenpol (2, 3) benötigt. Aus<br />
(1, 2) und (1, 3) ergibt sich eine Richtung<br />
zu (2, 3), ebenso aus (2, 4) und (3, 4). Beide<br />
Richtungen sind parallel, der Nebenpol<br />
(2, 3) liegt also im Unendlichen. Verbindet<br />
man (0, 2) mit (2, 3) so ergibt sich<br />
eine Richtung zu (0, 3), ebenso aus (0, 1 =<br />
und (1, 3). Damit liegt auch der Hauptpol<br />
(0, 3 = fest.<br />
Die virtuelle Arbeit aller Kräfte ist:<br />
δW = −F · Lδϕ − F · 2Lδϕ + F · Lδϕ +<br />
+ D 3 · L √ 2δϕ + D 3 · L √ 2δϕ = 0<br />
Daraus ergibt sich<br />
D 3 = F √<br />
2<br />
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