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Angstfrei hinausgehen, um zu dienen - Bistum Münster

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44 Unsere Seelsorge<br />

Rä<strong>um</strong>e schaffen für den Glauben<br />

Umfrage zeigt Aufgabe und Chance für die Firmkatechese<br />

Drei Viertel aller Jugendlichen folgen der Einladung der Pfarrei Anna Katharina <strong>zu</strong>r Firmung. Dies entspricht<br />

dem bist<strong>um</strong>sweiten Durchschnitt. Wie viele andere Pfarreien, bietet Anna Katharina den 15- bis<br />

16-jährigen Jugendlichen die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Wegen der Vorbereitung <strong>zu</strong> wählen.<br />

Und wie in vielen anderen Pfarreien empfangen die Jugendlichen das Sakrament – und sind anschließend<br />

wieder „weg vom Kirchenfenster“. Auch dies ist keine Besonderheit, haben doch die deutschen Bischöfe<br />

schon vor 20 Jahren festgestellt, dass die Firmung für die Heranwachsenden das „Abschiedsfest“ von der<br />

Kirche sei. 1 Also alles normal und weiter so?<br />

Ein Blick auf die Ergebnisse der Umfrage<br />

<strong>zu</strong>r Firmung lässt aufmerken.<br />

Ob 16 oder 80 Jahre – die Frage nach<br />

ihren Erfahrungen als Firmbewerber<br />

beantworten die Befragten in der Pfarrei<br />

Anna Katharina nahe<strong>zu</strong> gleich. Eine<br />

fast gerade Linie ist <strong>zu</strong> sehen, die sich<br />

zwischen den Mittelwerten 3,58 und<br />

3,17 bewegt, also im Bereich knapper<br />

Zustimmung. Mit anderen Worten: Die<br />

Firmvorbereitung beziehungsweise<br />

Firmung ist heute wie vor 65 Jahren<br />

nur mittelmäßig, z<strong>um</strong>indest in der<br />

Erinnerung. Auf den ersten Blick ein<br />

ernüchterndes Ergebnis, wenn man<br />

bedenkt, wie viel Zeit und Energie heute<br />

haupt- und ehrenamtliche Katecheten in<br />

die Vorbereitung der Firmung stecken.<br />

So vieles hat sich verändert in den<br />

letzten zehn Jahren. Alles <strong>um</strong>sonst?<br />

Glaube spielt keine Rolle<br />

Der Autor der Studie, Nils Friedrichs,<br />

hat die Ergebnisse nochmals differenziert<br />

nach Kirchennähe und stellt dabei<br />

doch Unterschiede in den Antworten<br />

fest, z<strong>um</strong>indest in bestimmten Bereichen.<br />

So stimmen die so genannten<br />

„Kirchenfernen“ deutlich weniger <strong>zu</strong><br />

als „Kirchennahe“, wenn es <strong>um</strong> explizit<br />

religiöse oder spirituelle Erfahrungen<br />

geht. Friedrichs schließt daraus, dass<br />

ein distanziertes Verhältnis <strong>zu</strong>r Kirche<br />

nicht primär auf eine kritische Haltung<br />

<strong>zu</strong>r Kirche und Religion oder auf eigene<br />

negative Erfahrungen <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen<br />

ist, sondern dass schlichtweg der<br />

Zugang z<strong>um</strong> Glauben fehlt. 2 Gestützt<br />

wird dies durch das Ergebnis der jüngsten<br />

Sinus-Milieu-Studie der Medien-<br />

Dienstleistung GmbH (MDG), in der<br />

es heißt: „Insbesondere in den jungen<br />

und unterschichtigen Milieus spielen<br />

Glaube und Religion im Alltag häufig<br />

gar keine Rolle mehr.“ 3 In gleicher<br />

Richtung stellt der jüngst veröffentlichte<br />

Religionsmonitor 2013 fest: „Fehlende<br />

religiöse Erfahrungen und nicht mehr<br />

vorhandenes religiöses Wissen führen<br />

(…) offensichtlich da<strong>zu</strong>, dass vielen<br />

Menschen ein Leben ohne Religion als<br />

ganz selbstverständlich erscheint.“ 4<br />

Zugang z<strong>um</strong> Glauben ermöglichen<br />

Die Firmpastoral steht also vor großen<br />

Herausforderungen, wenn sie nicht in<br />

der Mittelmäßigkeit bleiben will. Die<br />

Erkenntnisse der Studien sagen deutlich,<br />

wo die Aufgabe und <strong>zu</strong>gleich die<br />

Chance liegt: Firmkatecheten brauchen<br />

sich nicht an Widerständen auf<br />

Seiten der Jugendlichen ab<strong>zu</strong>arbeiten.<br />

Vielmehr gilt es „nur“, ihnen religiöse<br />

Erfahrungen, einen Zugang z<strong>um</strong><br />

Glauben <strong>zu</strong> ermöglichen. Als erster<br />

Schritt ist an<strong>zu</strong>erkennen, dass Firmkatechese<br />

heute nicht allein der Vertiefung<br />

des Glaubens dient oder einen<br />

Auftrag z<strong>um</strong> Apostolat 5 <strong>zu</strong>r Folge hat,<br />

sondern vielfach Erstverkündigung ist.<br />

Firmvorbereitung – aber wie?<br />

„Gott hat an dir und deinem Leben<br />

ein elementares Interesse!“ – Wie<br />

vermittelt man diese Botschaft einem

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