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Kapitel 2 – Theoretischer Hintergrund<br />

Andere Studien zeigen, dass sich einige der Ziele, die mit Freilandarbeit verbunden werden,<br />

auch erreichen lassen, indem beispielsweise Tiere im Klassenraum gehalten und beobachtet<br />

werden. So weist Schrenk (2008) darauf hin, dass Grundschülerinnen, die im Rahmen eines<br />

Eidechsenprojekts diese Tiere betreuen, eine sehr gute und differenzierte Kenntnis über die<br />

Art und ihre Lebensweise erlangen und darüber hinaus eine positive Einstellung gegenüber<br />

Eidechsen und Naturschutz allgemein entwickeln. Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangen<br />

Schidlowski et al. (2007), die die Auswirkungen des Einsatzes von Eurasischen Zwergmäusen<br />

im Unterricht auf das Wissen und die Lernmotivation von Schülerinnen des 5. Jahrgangs untersuchen.<br />

Die Ergebnisse der Experimentalklassen waren im Nachtest für beide Merkmale<br />

signifikant höher als bei den Kontrollklassen, in denen keine Mäuse gehalten wurden. Ziele<br />

wie die Verantwortungsübernahme gegenüber bestimmten Tieren, kontrollierte Verhaltensund<br />

Entwicklungsbeobachtungen und der Aufbau emotionaler Beziehungen lassen sich durch<br />

Tierhaltung im Klassenraum offenbar sehr gut erreichen.<br />

Die große Fülle von Untersuchungen, die positive Auswirkungen von biologischer Freilandarbeit<br />

in vielfältiger Hinsicht belegen, wie auch der Umstand, dass Biologieunterricht im<br />

Freien keineswegs eine Modeerscheinung ist, sondern auf uralte Traditionen gründet (z. B.<br />

Winkel 1997), weist auf den bedeutenden Bildungswert derartiger Unterrichtskonzeptionen<br />

hin. Für die vorliegende Arbeit stellt dieser Befund eine wichtige Rechtfertigungsgrundlage<br />

dar.<br />

2.1.6 Häufige Defizite und Probleme bei der Realisierung von Schulgeländearbeit<br />

Wenngleich viele Pädagoginnen den besonderen Wert von Freilandarbeit auf dem Schulgelände<br />

und im Schulgarten anerkennen (z. B. Alisch 2008; Klingenberg und Rauhaus 2005),<br />

muss gleichzeitig festgestellt werden, dass die Einbeziehung des Schulgeländes in den Unterricht<br />

eher selten vorkommt und nur von wenigen Lehrpersonen realisiert wird. Zu diesem<br />

Ergebnis kommen zwei Untersuchungen zur Schulgartensituation in Baden-Württemberg (Alisch<br />

et al. 2005) und Nordrhein-Westfalen (Müller & Müller 2003). Nach Alisch et al. (2005)<br />

werden über 2/3 der vorhandenen Schulgärten von lediglich einer Lehrperson betreut, nur bei<br />

etwa 30 % der Schulen sind es zwei oder mehr Lehrpersonen. Gleichzeitig werden von diesen<br />

Autorinnen – ebenso wie von Winkel (1997), Arndt (2003), Schilke et al. (2004) und Klingenberg<br />

und Rauhaus (2005) – etliche Probleme bei der Implementierung des Geländes in den<br />

Unterricht identifiziert. Dabei handelt es sich vorwiegend um organisatorische und zeitliche<br />

Probleme, aber auch Geldmangel sowie die mangelnde Unterstützung im Kollegium bzw.<br />

durch die Schulleitung werden genannt. Alisch et al. (2005) nennen als die vier schwerwiegendsten<br />

Probleme (im Wortlaut der Items, N = 703):<br />

1. Zeit/Aufwand (für Betreuung) (343 Nennungen),<br />

2. Schulgartenarbeit im Lehrplan zu wenig repräsentiert (228 Nennungen),<br />

3. (Schul-) Organisation (Stundentafel usw.) (154 Nennungen) und<br />

4. fehlende Unterstützung im Kollegium/Eltern (127 Nennungen).<br />

Inhaltlich spiegeln die hier genannten Probleme mangelnde verbindliche Vorgaben für Freilandarbeit<br />

auf dem Schulgelände (2. und 3.) sowie einen zu hohen Aufwand im Vergleich zur<br />

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