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Kapitel 2 – Theoretischer Hintergrund<br />
Für die tatsächliche Entstehung einer Handlungsintention – Einbeziehung von Freilandarbeit<br />
in den biologischen Unterricht – reicht demnach Wissen im Sinne kognitiv zugänglicher, begründbarer<br />
und allgemein anerkannter Erkenntnisse nicht aus. Das Modell professioneller<br />
Handlungskompetenz (Abb. 2) erachtet neben dem rein kognitiven Professionswissen die Erfüllung<br />
weiterer Voraussetzungen, die vielmehr wertebezogener und affektiver Natur sind, für<br />
notwendig. Erst dann kann von Kompetenz im Sinne Weinerts (2001) gesprochen werden:<br />
„The theoretical construct of action competence comprehensively combines those intellectual<br />
abilities, content-specific knowledge, cognitive skills, domain-specific strategies,<br />
routines and subroutines, motivational tendencies, volitional control systems,<br />
personal value orientations, and social behaviors into a complex system. Together,<br />
this system specifies the prerequisites required to fulfill the demands of a particular<br />
professional position …”.<br />
Dieser Kompetenzbegriff steht dadurch im Gegensatz beispielsweise zu dem wesentlich enger<br />
gefassten nach Klieme & Leutner (2006, S. 879), die Kompetenzen als „kontextspezifische<br />
kognitive Leistungsdispositionen“ verstehen, „die sich funktional auf Situationen und Anforderungen<br />
in bestimmten Domänen beziehen“.<br />
Kompetenz umfasst neben dem Wissen und Können somit auch das Wollen aus diversen Perspektiven<br />
heraus. In welcher Weise diese verschiedenen Kompetenzmerkmale von Lehrerhandeln<br />
in Beziehung zu bringen sind, wird weder von Baumert & Kunter (2006), noch von<br />
Lipowsky (2006) oder Weinert selbst (2001) erläutert. Nur durch die Überlappungen im<br />
Schema wird angedeutet, dass sie nicht unabhängig, sondern in komplexer Beziehung zueinander<br />
stehen.<br />
2.2.2 Bedingungen für Lehrerhandeln<br />
Ein hilfreiches Modell zur Veranschaulichung des Zustandekommens von Lehrerhandlungen<br />
liefert Wickenberg (2004): das „Modell der Bedingungen des Lehrerhandelns“ (Abb. 3). Es<br />
wurde entwickelt, um die Möglichkeiten sowie Grenzen einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />
im schulischen Kontext darzustellen. Dies ist eine ähnliche Problemstellung wie die<br />
Frage nach den Voraussetzungen für Freilandarbeit im Unterricht, die in der vorliegenden<br />
Arbeit geklärt werden soll.<br />
Das Modell basiert auf einem Wirkungsgefüge dreier Faktoren, zweier personenbezogener<br />
und einem äußeren Faktor:<br />
„Wissen“ als kognitive Fähigkeiten,<br />
„Wille/Werte/Emotionen“ als persönlichem (sozialer, ethischer, affektiver) Hintergrund,<br />
und<br />
„Möglichkeiten/Bedingungen innerhalb des Systems“, womit förderliche oder hemmende<br />
äußere Voraussetzungen gemeint sind.<br />
Diese drei Faktoren beeinflussen nach Hellwig (2009) gemeinsam das latente Leitmotiv der<br />
Lehrperson, das „Intuitive Curriculum, das schließlich maßgeblich für das Ausführen einer<br />
Handlung ist. In welcher Beziehung die einzelnen Einflussfaktoren stehen, geht auch aus die-<br />
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