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Kapitel 3 - Institut für Algebra, Zahlentheorie und Diskrete Mathematik

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sich ab, <strong>und</strong> zu x, y ∈ W mit f(x) = f(y) gibt es k <strong>und</strong> l mit f k (x) = x <strong>und</strong><br />

f l (y) = y, also x = f kl (x) = f kl (y) = y. Somit ist f| W injektiv <strong>und</strong> daher als<br />

Abbildung auf der endlichen Menge W sogar bijektiv.) Als Teilmenge von m<br />

ist W durch die gewöhnliche ≤-Relation geordnet. Wir definieren nun eine neue<br />

Ordnung auf m, indem wir x ⊑ y setzen, falls x <strong>und</strong> y beide zu W gehören <strong>und</strong><br />

f(x) ≤ f(y) gilt, oder falls x nicht in W liegt <strong>und</strong> y = f k (x) <strong>für</strong> ein geeignetes k<br />

gilt. Dann ist (m, ⊑) ein Wurzelbaum, dessen Wurzel das kleinste Element von<br />

W ist, während man <strong>für</strong> w ′ das größte Element von W bezüglich ⊑ zu nehmen<br />

hat. Aus diesen Überlegungen resultiert<br />

Satz 3.37 Indem man jedem Wirbeltier, also jedem Tripel (G, w, w ′ ), bestehend<br />

aus einem Baum <strong>und</strong> zwei Knoten, die obige Funktion f zuordnet, erhält man<br />

eine Bijektion zwischen Wirbeltieren <strong>und</strong> Funktionen von m in m. Es gibt also<br />

genau m m Wirbeltiere <strong>und</strong> m m−1 Wurzelbäume mit der Knotenmenge m.<br />

Das bestätigt den Satz von Cayley, da man m 2 Möglichkeiten hat, die beiden<br />

Endwirbel w <strong>und</strong> w ′ auszuwählen.<br />

Schließlich erwähnen wir ohne Beweis (der einige Tricks der linearen <strong>Algebra</strong><br />

benutzt) eine geniale Formel, welche <strong>für</strong> einen beliebigen zusammenhängenden<br />

Graphen die Anzahl seiner Spannbäume oder Gerüste, d.h. aller Teilbäume mit<br />

gleicher Knotenmenge, angibt.<br />

Satz 3.38 Für einen endlichen Graphen G = (n, E) ist die Laplace-Matrix<br />

Q G = (q ij ) ∈ Z n×n definiert durch<br />

q ii = d G (i), q ij = −1 <strong>für</strong> ij ∈ E <strong>und</strong> q ij = 0 sonst.<br />

Der Betrag der Determinante jeder Matrix, die durch Streichen der i-ten Zeile<br />

<strong>und</strong> j-ten Spalte von Q G entsteht, gibt die Anzahl der Spannbäume von G an.<br />

Für den vollständigen Graphen G = K n ergibt dies wieder die Zahl n n−2 .<br />

Beispiel 3.39 Ein Graph <strong>und</strong> seine 15 Spannbäume<br />

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⎛<br />

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⎞<br />

2 −1 −1 0 0 0 ⎛<br />

⎞<br />

−1 2 0 −1 0 0<br />

2 0 −1 0 0<br />

Q G =<br />

−1 0 3 −1 −1 0<br />

0 3 −1 −1 0<br />

⎜ 0 −1 −1 3 0 −1<br />

, Q 11 =<br />

⎜−1 −1 3 0 −1<br />

⎟<br />

⎟ ⎝<br />

⎝ 0 0 −1 0 2 −1⎠<br />

0 −1 0 2 −1⎠ , | det Q ij|= 15.<br />

0 0 −1 −1 2<br />

0 0 0 −1 −1 2<br />

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