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Kapitel 3 - Institut für Algebra, Zahlentheorie und Diskrete Mathematik

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Kanten oder Pfeile interpretiert weren) <strong>und</strong> einer ”<br />

Gewichts- oder Bewertungsfunktion”<br />

C von R in eine Menge, in der Addition <strong>und</strong> Subtraktion möglich<br />

sind; wir nehmen hier<strong>für</strong> der Einfachheit halber stets die reelle Gerade R (aber<br />

auch der R n oder andere Vektorräume bzw. Gruppen sind gute Kandidaten).<br />

Hat C nur nichtnegative Werte, so spricht man von einer Kapazitätsfunktion.<br />

Beispielsweise kann man mit Hilfe einer solchen Funktion Digraphen mit Mehrfachkanten<br />

codieren, indem man jedem (x, y) ∈ R die Anzahl der Kanten zwischen<br />

x <strong>und</strong> y zuordnet. Manchmal ist es bequem, C auf das ganze Produkt<br />

X × X fortzusetzen, indem man C(x, y) = 0 <strong>für</strong> (x, y) ∈ R c = X ×X \ R setzt.<br />

Für beliebige Funktionen F : R −→ R <strong>und</strong> Teilmengen S ⊆X definieren wir:<br />

R S := R ∩ (S × (X \ S)) (Schnitt zwischen S <strong>und</strong> X \ S)<br />

F + (S) := ∑ p∈R S<br />

F (p)<br />

F − (S) := F + (X \ S)<br />

F ∼ (S) := F + (S) − F − (S)<br />

(Strömung aus S heraus)<br />

(Strömung nach S hinein)<br />

(Strömung zwischen S <strong>und</strong> X \ S).<br />

Wir schreiben F + (x) statt F + ({x}), F − (x) statt F − ({x}) <strong>und</strong> F ∼ (x) statt<br />

F ∼ ({x}). Eine kurze Rechnung zeigt:<br />

F ∼ (S) = ∑ s∈S F ∼ (s),<br />

F ∼ (S ∪ T ) = F ∼ (S) + F ∼ (T ) <strong>für</strong> disjunkte Teilmengen S <strong>und</strong> T von X.<br />

Sind zwei feste Knoten x, y eines Netzwerks N = (X, R, C) gegeben, so nennt<br />

man eine Funktion F : R −→ R einen Fluss von x nach y, falls<br />

(1) 0 ≤ F (p) ≤ C(p) <strong>für</strong> alle Paare p ∈ R <strong>und</strong><br />

(2) F ∼ (z) = 0 <strong>für</strong> alle z ∈ X \ {x, y}.<br />

Da <strong>für</strong> einen Fluss F von x nach y die von x <strong>und</strong> y verschiedenen Knoten keinen<br />

Beitrag zu F ∼ leisten, ist die Zahl<br />

F ∼ (x) = F ∼ (S) = −F ∼ (X \ S) = −F ∼ (y)<br />

konstant <strong>für</strong> alle ”<br />

Schnittmengen” S ⊆X mit x ∈ S <strong>und</strong> y ∉ S. Falls dieser Wert<br />

größtmöglich ist, nennt man F einen maximalen Fluss von x nach y. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Bedingung (1) gilt <strong>für</strong> jede Schnittmenge S die Ungleichung<br />

F ∼ (S) ≤ F + (S) ≤ C + (S).<br />

Die Zahl C + (S) = ∑ p∈R S<br />

C(p) nennt man die Kapazität des Schnittes R S .<br />

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