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Kapitel 3 - Institut für Algebra, Zahlentheorie und Diskrete Mathematik

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Beispiel 3.48 Ein Fluss <strong>und</strong> vier Schnitte<br />

❝<br />

S 1<br />

❝ ✒ ❅❘ 1 ❝<br />

❝ ✒ 1<br />

x ❅❘0 ❝ ✠2 ❅■ 1 ❝<br />

❅❘2 ❝ ✒1<br />

❅❘ 3<br />

y<br />

❝ ✒ 4<br />

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S 1<br />

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x ❅❘0 ❝ ✠2 ❅■ 1 ❝<br />

❅❘2 ❝ ✒1<br />

❅❘ 3<br />

y<br />

❝ ✒ 4<br />

❅❘1 ❝ ✒ 1<br />

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S 1<br />

❝ ✒ ❅❘ 1 ❝<br />

❝ ✒ 1<br />

x ❅❘0 ❝ ✠2 ❅■ 1 ❝<br />

❅❘2 ❝ ✒1<br />

❅❘ 3 y<br />

❝ ✒ 4<br />

❅❘1 ❝ ✒ 1<br />

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S 1<br />

❝ ✒ ❅❘ 1 ❝<br />

❝ ✒ 1<br />

x ❅❘0 ❝ ✠2 ❅■ 1 ❝<br />

❅❘2 ❝ ✒1<br />

❅❘ 3 y<br />

❝ ✒ 4<br />

❅❘1 ❝ ✒ 1<br />

Die Zahlen an den Pfeilen geben die Werte eines maximalen Flusses von x nach<br />

y an, wobei die Kapazitätsfunktion C z.B. gleich F sein könnte, aber auch<br />

C(p) = 1 <strong>für</strong> F (p) = 0 <strong>und</strong> C(p) = F (p) sonst<br />

ist eine von vielen möglichen Vorgaben <strong>für</strong> C. Hier gilt <strong>für</strong> jeden Schnitt S<br />

zwischen x <strong>und</strong> y:<br />

F ∼ (S) = 3 ≤ C + (S).<br />

Beispiel 3.49 Die charakteristische Funktion C : R −→ {0, 1} einer Relation<br />

R (<strong>und</strong> im Falle X = n deren Inzidenzmatrix) ist gegeben durch<br />

C(p) = 1 ⇔ p ∈ R.<br />

In dieser Situation ist C + (x) = d + (x) die positive Valenz <strong>und</strong> C − (x) = d − (x)<br />

die negative Valenz von x ∈ X.<br />

In einem zusammenhängenden endlichen Digraphen ist die Bedingung<br />

C ∼ (z) = 0 <strong>für</strong> z ∈ X\{x, y} in Verbindung mit C ∼ (x) = 1 <strong>und</strong> C ∼ (y) = −1 notwendig<br />

<strong>und</strong> hinreichend <strong>für</strong> die Existenz eines gerichteten offenen Euler-Weges<br />

von x nach y (vgl. Satz 3.15). C ist dann ein maximaler Fluss von x nach y.<br />

Bei der algorithmischen Konstruktion maximaler Flüsse braucht man so genannte<br />

F -vermehrende Pfade. Damit sind Pfade (x 0 , ..., x k ) mit der Eigenschaft<br />

gemeint, dass <strong>für</strong> jedes i ∈ k gilt:<br />

(→) p i = (x i−1 , x i ) ∈ R <strong>und</strong> F (p i ) < C(p i ) (Vorwärtspfeil) oder<br />

(←) p i = (x i , x i−1 ) ∈ R <strong>und</strong> F (p i ) > 0 (Rückwärtspfeil).<br />

Jetzt sind wir in der Lage, das wichtige Max-Flow-Min-Cut Theorem von Ford<br />

<strong>und</strong> Fulkerson zu formulieren (<strong>und</strong> im Wesentlichen auch zu begründen), das<br />

den gr<strong>und</strong>legenden Zusammenhang zwischen Flüssen <strong>und</strong> Schnitten herstellt:<br />

Satz 3.50 Für zwei Knoten x, y eines endlichen Netzwerks N = (X, R, C) <strong>und</strong><br />

einen Fluss F zwischen x <strong>und</strong> y sind die folgenden Aussagen äquivalent:<br />

(a) F ist ein maximaler Fluss von x nach y.<br />

(b) Es gibt keinen F -vermehrenden Pfad von x nach y.<br />

(c) F ∼ (S) = C + (S) <strong>für</strong> (mindestens) einen Schnitt R S zwischen x <strong>und</strong> y.<br />

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