Der Maler Bô Yin Râ - Die Seite für Sucher nach spiritueller Wahrheit
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VORBEMERKUNG ZUR NEUEN AUSGABE<br />
Wenn der Verfasser es auf sich nahm, sein nun immerhin bereits vor 33 Jahren im Verlag<br />
Franz Hanfstaengl zu München erschienenes und längst vergriffenes Buch über den <strong>Maler</strong><br />
<strong>Bô</strong> <strong>Yin</strong> <strong>Râ</strong> in erheblich veränderter und erweiterter Form dem Publikum abermals vorzulegen,<br />
so beruft er sich auf mehrere Umstände, die ihn trotz einigem Bedenken dazu bestimmt<br />
haben, die alte Arbeit gründlich zu revidieren und zu erneuern. Und zwar liegt der brieflich<br />
und sehr <strong>nach</strong>drücklich dem Verfasser gegenüber geäußerte Wunsch des Künstlers (in dessen<br />
letzten Lebensjahren) <strong>nach</strong> einer sorgsam durchgesehenen und ergänzten Neuausgabe<br />
des 1927 erschienenen Versuchs vor. <strong>Die</strong> Durcharbeitung gemeinsam zu vollziehen, war wegen<br />
der politischen Gesamtlage und der Kriegszeiten nicht möglich. <strong>Der</strong> Künstler starb 1943.<br />
Und so wurde das ganze Vorhaben lange Zeit verschoben. Als es in Europa wieder friedlicher<br />
aussah, häuften sich die Zuschriften an den Verfasser, die immer wieder auf eine Neuausgabe<br />
des allgemein vermissten Buches drängten. Schließlich kam der Vorschlag des Verlags<br />
der Schriften <strong>Bô</strong> <strong>Yin</strong> <strong>Râ</strong>s zu einer Neubearbeitung und Ergänzung der Monographie<br />
hinzu.<br />
Dass die nun endlich dargebotene und sogar wiederholt revidierte Arbeit keine Stereotypausgabe<br />
sein konnte und durfte, ergibt sich ohne weiteres aus dem alten Hexameter: tempora<br />
mutantur, nos et mutamur in illis. <strong>Der</strong> Verfasser hat sich mitsamt seiner Ausdrucksweise naturgemäß<br />
verändert und entwickelt. Dazu kommt, dass <strong>Bô</strong> <strong>Yin</strong> <strong>Râ</strong> selber in seinen späteren<br />
Jahren sehr wichtige und bedeutende Bilder gemalt hat, die ebenfalls von einer Entwicklung<br />
und Entfaltung Zeugnis ablegen. <strong>Die</strong> sehr ansehnliche, 1957 in Darmstadt vom dortigen<br />
Kunstverein gezeigte Ausstellung vieler Bilder aus sämtlichen Schaffensperioden <strong>Bô</strong> <strong>Yin</strong><br />
<strong>Râ</strong>s bewies das mit aller wünschenswerten Deutlichkeit. Besucher aus aller Welt fühlten sich<br />
in ihrem Inneren angesprochen und bewegt.<br />
In dem ganz neuen Schlussabschnitt unseres Buches wurde der Versuch gewagt, den Betrachtern<br />
der Spätbilder einige Gesichtspunkte vorzutragen, die vielleicht geeignet sind, die<br />
ästhetische und zumal spirituelle Einfühlung zu stärken und so das Verständnis zu erleichtern,<br />
da ja die Bilder auf optische Weise mitteilen, vielmehr ergänzen - sogar wohl unmittelbarer,<br />
was in <strong>Bô</strong> <strong>Yin</strong> <strong>Râ</strong>s Büchern mit Worten zu sagen versucht worden ist. Das Kapitel bedeutet<br />
aber keine Änderung, sondern nur eine logische und stoffliche Ergänzung des ursprünglichen<br />
Buchplanes.<br />
Mit Ausnahme einer nicht weiter besprochenen, gleichwohl abgebildeten Ornamentzeichnung<br />
des Künstlers wurde keine Arbeit <strong>Bô</strong> <strong>Yin</strong> <strong>Râ</strong>s erörtert, die nicht zugleich abgebildet<br />
worden ist - und diesmal zumeist farbig, da hier die Farbe ihrem symbolischen und geistigen<br />
Gehalt <strong>nach</strong> besondere Aufschlüsse gibt. Bei der Auswahl der Wiedergaben samt Erörterungen<br />
war ein ganz bestimmter Kompositionsplan maßgebend, dessen Kern auf die Gespräche<br />
mit <strong>Bô</strong> <strong>Yin</strong> <strong>Râ</strong> und dessen grundsätzliche Zustimmung zurückgeht. Mithin konnte es nicht<br />
die Aufgabe dieses Buches sein, einen regelrechten Oeuvre-Katalog zu bieten, <strong>für</strong> den die<br />
Zeit noch nicht gekommen ist. Aber es würde der Vorbereitung einer solchen Arbeit dienlich