45 | 08.11.13 - GoZ
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Interview.<br />
Vor 100 Jahren<br />
Maul- und<br />
Klauenseuche<br />
Allgemein. Das neueste Bulletin<br />
des eidgenössischen Landwirtschaftsdepartements<br />
verzeichnet in der ganzen<br />
Schweiz als verseucht und verdächtig:<br />
1169 Ställe, 41 Weiden,<br />
9813 Stück Grossvieh, 5511 Stück<br />
Kleinvieh – davon angemeldet: 239<br />
Ställe, 1835 Stück Grossvieh, 669<br />
Stück Leinvieh. Grössere Ausdehnung<br />
nimmt die Krankheit nebst<br />
dem Kanton Zürich auch in den<br />
Kantonen Schaffhausen, St. Gallen,<br />
Graubünden, Tessin und Waadt.<br />
Nur in geringem Masse sind unter<br />
anderem die Kantone Appenzell<br />
Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden<br />
betroffen.<br />
FS<br />
Vor 50 Jahren<br />
Strolchenfahrt<br />
Niederwil. Auf der Fahrt von Niederwil<br />
bei Gossau via Gebhardswil<br />
nach Flawil, eine halbe Stunde nach<br />
Mitternacht auf den Sonntag, musste<br />
ein Bursche angeblich wegen Betrunkenheit<br />
seine Fahrt auf dem Motorrad<br />
unterbrechen. Sein Begleiter<br />
und Freund, ein 17-jähriger Lehrling,<br />
erbarmte sich seines Kameraden<br />
und entwendete seines Lehrmeisters<br />
Auto, um seinen Zechkumpanen<br />
nach Hause zu transportieren.<br />
Nach Weggang des Freundes gelüstete<br />
es den Strolchenfahrer nochmals<br />
zu einer Ausfahrt und er lenkte das<br />
Auto mit rund 80 km/h von<br />
Gebhardswil Richtung Niederwil.<br />
Als er von der neuerstellten asphaltierten<br />
Strasse kam, verlor er die<br />
Herrschaft über das Fahrzeug und<br />
geriet über eine Böschung in die Wiese.<br />
Es entstand ein Sachschaden von<br />
etwa 7000 Franken. Der Lenker versuchte<br />
sich durch falsche Namensangabe<br />
und Flucht mit dem havarierten<br />
Auto der Verantwortung zu entziehen,<br />
doch er konnte von der Polizei<br />
ermittelt und einer Blutprobe zugeführt<br />
werden. Der Jugendliche wurde<br />
in Haft gesetzt.<br />
FS<br />
Gratulationen<br />
Gossau. Geburtstagsgrüsse gehen<br />
heute hinaus in die Degenau 1774. In<br />
ihrem Heim konnte vergangenen<br />
Dienstag, 5. November, Anna Räss-<br />
Fässler ihren 96. Geburtstag feiern.<br />
Die Andreas-Pfarrei wünscht der<br />
Jubilarin viel Gelassenheit im hohen<br />
Alter und gratuliert ihr herzlich. rn<br />
Gossau. Glückwünsche zum 92.<br />
Geburtstag richten wir heute auch<br />
an Maria Sostizzo. Wohlumsorgt in<br />
ihrem hohen Alter konnte sie gestern<br />
Donnerstag in der «Abendruh» Geburtstag<br />
feiern. Die Familie, aber<br />
auch das ganze Altersheim-Team<br />
gratulieren ihr von Herzen zum Geburtstag<br />
mit den besten Wünschen<br />
für die kommende Zeit.<br />
rn<br />
Gossau. Zum 85. Geburtstag übermitteln<br />
wir Glückwünsche an Erika<br />
Lehner-Waltner. Mit ihrer Familie<br />
kann sie morgen Samstag im Haus<br />
zum «Schorenhof» an der Hochschorenstrasse<br />
15 Geburtstag feiern.<br />
Auch ihr gratuliert die Andreas-<br />
Pfarrei und wünscht ihr weiterhin<br />
viel Zuversicht im Alter. rN<br />
Häckseldienst<br />
Gossau. Wie die Stadtwerke Gossau<br />
mitteilen, wird der letzte Häckseldienst<br />
in Gossau und Arnegg am<br />
Montag, 18. November durchgeführt.<br />
Anmeldungen an die Stadtwerke<br />
unter 071 388 47 02. SW<br />
«Gäste schätzen die Schönau»<br />
Esther und Roland Zahner führen die «Schönau» seit mehr als 25 Jahren<br />
Andwil. In der Gastronomie fühlen<br />
sich Esther und Roland Zahner<br />
wohl. In den über 25 Jahren<br />
konnten sie auf treue Gäste zählen.<br />
Qualität und Freundlichkeit<br />
sind für die beiden selbstverständlich.<br />
Esther und Roland Zahner, wie geht<br />
es der Wirtschaft zur Schönau und<br />
Ihnen?<br />
Allen geht es gut. Wir freuen uns,<br />
dass uns unsere Gäste während so<br />
langer Zeit die Treue gehalten haben.<br />
Das ist nicht selbstverständlich. Vereine,<br />
Organisationen, Hochzeitsgesellschaften,<br />
Spaziergänger und viele<br />
mehr aus Andwil und der weiteren<br />
Region besuchen unsere «Schönau».<br />
Aber auch auf Gäste am Mittag, zu<br />
einer Jassrunde oder zum Feierabendbier<br />
usw. können wir immer<br />
wieder zählen.<br />
Wo liegen die Ursprünge des Restaurants?<br />
Roland Zahner: Während 16 Jahren<br />
war ich in Gossau im Restaurant<br />
Ochsen als Koch tätig. Schon während<br />
dieser Zeit kam immer wieder<br />
der Gedanke an ein eigenes Restaurant<br />
auf. Als mein Bruder Paul Zahner<br />
mit der Überbauung am heutigen<br />
Standort der Wirtschaft zur Schönau<br />
in Andwil begann, war zuerst ein<br />
Café vorgesehen. Das veranlasste<br />
uns einzusteigen, allerdings mit unseren<br />
eigenen Plänen.<br />
Esther Zahner: Als ausgebildete Servicefachangestellte<br />
arbeitete ich auch<br />
im Restaurant Ochsen. Die Idee, ein<br />
eigenes Restaurant zu führen, gefiel<br />
mir. Allerdings war mir bewusst,<br />
dass damit auch eine ganz neue Zeit<br />
anbrechen würde.<br />
Welche Pläne verfolgten Sie beide?<br />
Wir wollten nicht in ein Café investieren,<br />
sondern in ein Speiserestaurant.<br />
Dazu kauften wir das Stockwerk<br />
als Eigentum und gestalteten<br />
die Räume nach unseren Vorstellungen.<br />
Auf welche Resonanz stiess Ihr<br />
Angebot?<br />
Wir eröffneten die «Schönau» mit einem<br />
Fest und merkten schnell, dass<br />
nicht nur Andwilerinnen und Andwiler,<br />
sondern auch Gäste aus der<br />
Gossau. Am Dienstag hat das<br />
Gossauer Stadtparlament einstimmig<br />
die neuen Anstellungsbedingungen<br />
des städtischen<br />
Personals gutgeheissen. Die<br />
Angestellten erhalten damit drei<br />
zusätzliche Ferientage, müssen<br />
aber mit einem schlechteren<br />
Kündigungsschutz auskommen.<br />
Mitte 2012 regelte der Kanton<br />
St. Gallen seine Anstellungsbedingungen<br />
neu. Grund genug für Gossau,<br />
dem Kanton gleichzuziehen.<br />
Das neue Gossauer Personalreglement<br />
lehnt sich an die kantonalen<br />
Regelungen weitgehend an. Wie<br />
FLiG-Stadtparlamentarier Stefan<br />
Harder und Präsident der vorberatenden<br />
Kommission ausführte, habe<br />
sich die Revision mit Blick auf den<br />
Arbeitsmarkt aufgedrängt. Anstelle<br />
einer Wahlanzeige erhalten die rund<br />
220 städtischen Mitarbeitenden ab<br />
2014 neu einen Arbeitsvertrag. Wesentliche<br />
Änderungen sind besonders<br />
Umgebung unser Angebot gerne<br />
nutzten. Viele schätzten, dass sie<br />
wieder im Dorf einkehren und fein<br />
essen konnten. Kam dazu, dass es<br />
1987 bei unserer Eröffnung in Andwil<br />
kein Speise restaurant mehr gab.<br />
Welche Anliegen verfolgten und verfolgen<br />
Sie?<br />
Das Wohl unserer Gäste stand und<br />
steht im Zentrum. Das bedeutet Aufmerksamkeit<br />
und Freundlichkeit sowie<br />
qualitativ hochwertige Speisen<br />
aus regionalen Produkten. Wir bekamen<br />
immer wieder Rückmeldungen,<br />
dass viele Leute genau diese Atmosphäre<br />
schätzen. Wir bemühen uns<br />
aber auch immer, unser Angebot so<br />
vielfältig als möglich zu halten.<br />
Was gefällt Ihnen an der Gastronomie<br />
generell?<br />
Es macht Freude, Gäste zu verwöhnen,<br />
ihnen ein schönes Erlebnis beim<br />
BILD: MAB<br />
Esther und Roland Zahner blicken auf eine lange Zeit in der Gastronomie<br />
zurück.<br />
beim Kündigungsschutz festzustellen,<br />
wobei die Angestellten klar im<br />
Nachteil sind. «Es kann einfacher<br />
und kostengünstiger gekündigt werden»,<br />
erklärt Stefan Harder, «eine<br />
Kündigung aber wird ohnehin in den<br />
seltensten Fällen durch den Arbeitgeber<br />
ge sprochen», beschwichtigt er.<br />
Auch das bisherige Pensionierungsalter<br />
von 63 Jahren wird nun dem kantonalen<br />
Personalreglement angepasst<br />
– aktuell heisst das, Frauen werden<br />
mit 64 Jahren pensioniert und Männer<br />
mit 65 Jahren.<br />
Essen und in angenehmer Gesellschaft<br />
zu ermöglichen. Es ist auch<br />
motivierend zu merken, dass sich die<br />
Gäste wohl fühlen und gerne kommen.<br />
Das spornt uns immer wieder<br />
an. Schön war auch, dass wir in dieser<br />
Zeit 18 Lehrlinge ausbilden konnten.<br />
Was hat sich in den mehr als 25 Jahren<br />
in der Gastronomie verändert?<br />
Wir haben den Eindruck, dass man<br />
heute generell eher etwas weniger in<br />
einem Restaurant isst. Wenn dies<br />
aber jemand tut, so sind die Gäste<br />
gerne bereit, für eine gute Leistung<br />
Geld auszugeben. Dann glauben wir,<br />
dass die Gäste anspruchsvoller geworden<br />
sind, was für uns wiederum<br />
ein Ansporn war und ist. Etwas zurückgegangen<br />
sind die Stammtischrunden,<br />
an denen früher über<br />
Gott und die Welt gesprochen wurde.<br />
Die 0,5-Promille-Alkoholgrenze<br />
Weniger Treueprämien<br />
Weiter wird auch die Regelung der<br />
Treueprämien angepasst. Haben Angestellte<br />
bis anhin bei Vollendung<br />
des 10., 15. und 20. Dienstjahres einen<br />
halben Monatslohn und bei jeden<br />
weiteren fünf Jahren einen ganzen<br />
Monatslohn erhalten, werden sie<br />
neu bei 20 Jahren nicht mehr entschädigt.<br />
Bei einem 25-Jahr-Jubiläum<br />
erhalten sie zwar weiterhin einen<br />
ganzen Monatslohn – bei allen weiteren<br />
Dienstjubiläen werden keine<br />
Treueprämien mehr ausgesprochen.<br />
Drei zusätzliche Ferientage<br />
Die wohl einzige Verbesserung<br />
erfahren die Angestellten bei der<br />
Ferienregelung. Mitarbeiter bis zum<br />
60. Lebensjahr erhalten drei zusätzliche<br />
Ferientage. Konkret heisst das:<br />
23 Ferientage bis zum 49. Lebensjahr<br />
und 28 Ferientage vom 50. bis<br />
59. Lebensjahr. Die Regelung von 30<br />
Tagen bei über 60-Jährigen bleibt<br />
unverändert. An der Stadtparlamentssitzung<br />
vom letzten Dienstag<br />
stimmten die Mitglieder dem neuen<br />
Personalreglement für städtische<br />
Mitarbeitende einstimmig zu.<br />
Neuer Finanzierungsschlüssel<br />
Ebenfalls einstimmig gutgeheissen<br />
hat das Stadtparlament auch einen<br />
neuen Finanzierungsschlüssel für die<br />
Abwasserfinanzierung. Die Betriebskosten<br />
der Gossauer Abwasserentsorgung<br />
sollen künftig vollumfänglich<br />
verursacherorientiert über die<br />
beim Autofahren und das Rauchverbot<br />
kamen dazu, was die Konsumgewohnheiten<br />
verändert hat. Nicht zuletzt<br />
verpflegen sich am Mittag auch<br />
weniger Leute in einem Restaurant.<br />
Wie konnten Sie Familie und Arbeit<br />
unter einen Hut bringen?<br />
Esther Zahner: Mein Mann war in<br />
der Küche unentbehrlich, auch samstags<br />
und sonntags. Deshalb lag es oft<br />
an mir, für die Kinder zu sorgen.<br />
Hilfreich war, dass bei der Eröffnung<br />
ausser der Jüngsten alle schon<br />
recht selbständig waren. Es war wie<br />
so oft eine Frage der guten Organisation.<br />
Im Nachhinein staune ich aber<br />
trotzdem, wie das alles möglich war.<br />
Liegt für Sie beide mit einem Restaurant<br />
auch Freizeit drin?<br />
Fünf Jahre nach der Eröffnung entschieden<br />
wir uns, das Restaurant<br />
Montag und Dienstag zu schliessen.<br />
Das ermöglichte uns, auch Freizeit<br />
zu geniessen. Das bedeutete, den<br />
Garten zu pflegen, die Ruhe zu geniessen<br />
und ab und zu mit dem Motorrad<br />
unterwegs zu sein.<br />
Wie sieht die Zukunft aus?<br />
Wir werden das Restaurant die<br />
nächsten Jahre noch führen. Danach<br />
aber müssen wir uns nach einer externen<br />
Lösung umschauen, da von<br />
unseren vier Kindern niemand in<br />
diese Richtung arbeitet. Dieser Prozess<br />
wird einige Zeit in Anspruch<br />
nehmen.<br />
<br />
Interview: Martin Brunner<br />
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Mehr Ferien – schlechtere Bedingungen<br />
Auf das kommende Jahr erhält das städtische Personal neue Arbeitsverträge<br />
flächenabhängige Grundgebühr und<br />
die mengenabhängige Gebühr<br />
finanziert werden. Der sogenannte<br />
Fremdwasseranteil ist nicht mehr im<br />
Abwasserreglement enthalten. Die<br />
Reglementsänderung untersteht dem<br />
fakultativen Referendum.<br />
Gleichzeitige Abstimmung<br />
Einstimmigkeit bestand auch – bei<br />
der ohnehin im Rekordtempo durchgeführten<br />
Parlamentssitzung – in der<br />
Frage einer möglichen Vereinigung<br />
mit der Nachbarsgemeinde Andwil.<br />
Die auf Anfang 2014 geplante<br />
Grundsatzabstimmung war bei allen<br />
Fraktionen unbestritten. Die Mehrheit<br />
aller Fraktionen sprach sich<br />
denn auch mehr oder weniger deutlich<br />
für die grosse Fusion der Gemeinden<br />
aus. Die Abstimmung wird<br />
nun Anfang nächstes Jahr in der Politischen<br />
Gemeinde Andwil, in der<br />
Schulgemeinde Andwil-Arnegg sowie<br />
in der Stadt Gossau zum selben<br />
Zeitpunkt stattfinden.<br />
<br />
Angelina Donati<br />
Gossauer Wochenzeitung · Freitag, 8. November 2013 · Nr. <strong>45</strong> 3