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Interview.<br />

Vor 100 Jahren<br />

Maul- und<br />

Klauenseuche<br />

Allgemein. Das neueste Bulletin<br />

des eidgenössischen Landwirtschaftsdepartements<br />

verzeichnet in der ganzen<br />

Schweiz als verseucht und verdächtig:<br />

1169 Ställe, 41 Weiden,<br />

9813 Stück Grossvieh, 5511 Stück<br />

Kleinvieh – davon angemeldet: 239<br />

Ställe, 1835 Stück Grossvieh, 669<br />

Stück Leinvieh. Grössere Ausdehnung<br />

nimmt die Krankheit nebst<br />

dem Kanton Zürich auch in den<br />

Kantonen Schaffhausen, St. Gallen,<br />

Graubünden, Tessin und Waadt.<br />

Nur in geringem Masse sind unter<br />

anderem die Kantone Appenzell<br />

Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden<br />

betroffen.<br />

FS<br />

Vor 50 Jahren<br />

Strolchenfahrt<br />

Niederwil. Auf der Fahrt von Niederwil<br />

bei Gossau via Gebhardswil<br />

nach Flawil, eine halbe Stunde nach<br />

Mitternacht auf den Sonntag, musste<br />

ein Bursche angeblich wegen Betrunkenheit<br />

seine Fahrt auf dem Motorrad<br />

unterbrechen. Sein Begleiter<br />

und Freund, ein 17-jähriger Lehrling,<br />

erbarmte sich seines Kameraden<br />

und entwendete seines Lehrmeisters<br />

Auto, um seinen Zechkumpanen<br />

nach Hause zu transportieren.<br />

Nach Weggang des Freundes gelüstete<br />

es den Strolchenfahrer nochmals<br />

zu einer Ausfahrt und er lenkte das<br />

Auto mit rund 80 km/h von<br />

Gebhardswil Richtung Niederwil.<br />

Als er von der neuerstellten asphaltierten<br />

Strasse kam, verlor er die<br />

Herrschaft über das Fahrzeug und<br />

geriet über eine Böschung in die Wiese.<br />

Es entstand ein Sachschaden von<br />

etwa 7000 Franken. Der Lenker versuchte<br />

sich durch falsche Namensangabe<br />

und Flucht mit dem havarierten<br />

Auto der Verantwortung zu entziehen,<br />

doch er konnte von der Polizei<br />

ermittelt und einer Blutprobe zugeführt<br />

werden. Der Jugendliche wurde<br />

in Haft gesetzt.<br />

FS<br />

Gratulationen<br />

Gossau. Geburtstagsgrüsse gehen<br />

heute hinaus in die Degenau 1774. In<br />

ihrem Heim konnte vergangenen<br />

Dienstag, 5. November, Anna Räss-<br />

Fässler ihren 96. Geburtstag feiern.<br />

Die Andreas-Pfarrei wünscht der<br />

Jubilarin viel Gelassenheit im hohen<br />

Alter und gratuliert ihr herzlich. rn<br />

Gossau. Glückwünsche zum 92.<br />

Geburtstag richten wir heute auch<br />

an Maria Sostizzo. Wohlumsorgt in<br />

ihrem hohen Alter konnte sie gestern<br />

Donnerstag in der «Abendruh» Geburtstag<br />

feiern. Die Familie, aber<br />

auch das ganze Altersheim-Team<br />

gratulieren ihr von Herzen zum Geburtstag<br />

mit den besten Wünschen<br />

für die kommende Zeit.<br />

rn<br />

Gossau. Zum 85. Geburtstag übermitteln<br />

wir Glückwünsche an Erika<br />

Lehner-Waltner. Mit ihrer Familie<br />

kann sie morgen Samstag im Haus<br />

zum «Schorenhof» an der Hochschorenstrasse<br />

15 Geburtstag feiern.<br />

Auch ihr gratuliert die Andreas-<br />

Pfarrei und wünscht ihr weiterhin<br />

viel Zuversicht im Alter. rN<br />

Häckseldienst<br />

Gossau. Wie die Stadtwerke Gossau<br />

mitteilen, wird der letzte Häckseldienst<br />

in Gossau und Arnegg am<br />

Montag, 18. November durchgeführt.<br />

Anmeldungen an die Stadtwerke<br />

unter 071 388 47 02. SW<br />

«Gäste schätzen die Schönau»<br />

Esther und Roland Zahner führen die «Schönau» seit mehr als 25 Jahren<br />

Andwil. In der Gastronomie fühlen<br />

sich Esther und Roland Zahner<br />

wohl. In den über 25 Jahren<br />

konnten sie auf treue Gäste zählen.<br />

Qualität und Freundlichkeit<br />

sind für die beiden selbstverständlich.<br />

Esther und Roland Zahner, wie geht<br />

es der Wirtschaft zur Schönau und<br />

Ihnen?<br />

Allen geht es gut. Wir freuen uns,<br />

dass uns unsere Gäste während so<br />

langer Zeit die Treue gehalten haben.<br />

Das ist nicht selbstverständlich. Vereine,<br />

Organisationen, Hochzeitsgesellschaften,<br />

Spaziergänger und viele<br />

mehr aus Andwil und der weiteren<br />

Region besuchen unsere «Schönau».<br />

Aber auch auf Gäste am Mittag, zu<br />

einer Jassrunde oder zum Feierabendbier<br />

usw. können wir immer<br />

wieder zählen.<br />

Wo liegen die Ursprünge des Restaurants?<br />

Roland Zahner: Während 16 Jahren<br />

war ich in Gossau im Restaurant<br />

Ochsen als Koch tätig. Schon während<br />

dieser Zeit kam immer wieder<br />

der Gedanke an ein eigenes Restaurant<br />

auf. Als mein Bruder Paul Zahner<br />

mit der Überbauung am heutigen<br />

Standort der Wirtschaft zur Schönau<br />

in Andwil begann, war zuerst ein<br />

Café vorgesehen. Das veranlasste<br />

uns einzusteigen, allerdings mit unseren<br />

eigenen Plänen.<br />

Esther Zahner: Als ausgebildete Servicefachangestellte<br />

arbeitete ich auch<br />

im Restaurant Ochsen. Die Idee, ein<br />

eigenes Restaurant zu führen, gefiel<br />

mir. Allerdings war mir bewusst,<br />

dass damit auch eine ganz neue Zeit<br />

anbrechen würde.<br />

Welche Pläne verfolgten Sie beide?<br />

Wir wollten nicht in ein Café investieren,<br />

sondern in ein Speiserestaurant.<br />

Dazu kauften wir das Stockwerk<br />

als Eigentum und gestalteten<br />

die Räume nach unseren Vorstellungen.<br />

Auf welche Resonanz stiess Ihr<br />

Angebot?<br />

Wir eröffneten die «Schönau» mit einem<br />

Fest und merkten schnell, dass<br />

nicht nur Andwilerinnen und Andwiler,<br />

sondern auch Gäste aus der<br />

Gossau. Am Dienstag hat das<br />

Gossauer Stadtparlament einstimmig<br />

die neuen Anstellungsbedingungen<br />

des städtischen<br />

Personals gutgeheissen. Die<br />

Angestellten erhalten damit drei<br />

zusätzliche Ferientage, müssen<br />

aber mit einem schlechteren<br />

Kündigungsschutz auskommen.<br />

Mitte 2012 regelte der Kanton<br />

St. Gallen seine Anstellungsbedingungen<br />

neu. Grund genug für Gossau,<br />

dem Kanton gleichzuziehen.<br />

Das neue Gossauer Personalreglement<br />

lehnt sich an die kantonalen<br />

Regelungen weitgehend an. Wie<br />

FLiG-Stadtparlamentarier Stefan<br />

Harder und Präsident der vorberatenden<br />

Kommission ausführte, habe<br />

sich die Revision mit Blick auf den<br />

Arbeitsmarkt aufgedrängt. Anstelle<br />

einer Wahlanzeige erhalten die rund<br />

220 städtischen Mitarbeitenden ab<br />

2014 neu einen Arbeitsvertrag. Wesentliche<br />

Änderungen sind besonders<br />

Umgebung unser Angebot gerne<br />

nutzten. Viele schätzten, dass sie<br />

wieder im Dorf einkehren und fein<br />

essen konnten. Kam dazu, dass es<br />

1987 bei unserer Eröffnung in Andwil<br />

kein Speise restaurant mehr gab.<br />

Welche Anliegen verfolgten und verfolgen<br />

Sie?<br />

Das Wohl unserer Gäste stand und<br />

steht im Zentrum. Das bedeutet Aufmerksamkeit<br />

und Freundlichkeit sowie<br />

qualitativ hochwertige Speisen<br />

aus regionalen Produkten. Wir bekamen<br />

immer wieder Rückmeldungen,<br />

dass viele Leute genau diese Atmosphäre<br />

schätzen. Wir bemühen uns<br />

aber auch immer, unser Angebot so<br />

vielfältig als möglich zu halten.<br />

Was gefällt Ihnen an der Gastronomie<br />

generell?<br />

Es macht Freude, Gäste zu verwöhnen,<br />

ihnen ein schönes Erlebnis beim<br />

BILD: MAB<br />

Esther und Roland Zahner blicken auf eine lange Zeit in der Gastronomie<br />

zurück.<br />

beim Kündigungsschutz festzustellen,<br />

wobei die Angestellten klar im<br />

Nachteil sind. «Es kann einfacher<br />

und kostengünstiger gekündigt werden»,<br />

erklärt Stefan Harder, «eine<br />

Kündigung aber wird ohnehin in den<br />

seltensten Fällen durch den Arbeitgeber<br />

ge sprochen», beschwichtigt er.<br />

Auch das bisherige Pensionierungsalter<br />

von 63 Jahren wird nun dem kantonalen<br />

Personalreglement angepasst<br />

– aktuell heisst das, Frauen werden<br />

mit 64 Jahren pensioniert und Männer<br />

mit 65 Jahren.<br />

Essen und in angenehmer Gesellschaft<br />

zu ermöglichen. Es ist auch<br />

motivierend zu merken, dass sich die<br />

Gäste wohl fühlen und gerne kommen.<br />

Das spornt uns immer wieder<br />

an. Schön war auch, dass wir in dieser<br />

Zeit 18 Lehrlinge ausbilden konnten.<br />

Was hat sich in den mehr als 25 Jahren<br />

in der Gastronomie verändert?<br />

Wir haben den Eindruck, dass man<br />

heute generell eher etwas weniger in<br />

einem Restaurant isst. Wenn dies<br />

aber jemand tut, so sind die Gäste<br />

gerne bereit, für eine gute Leistung<br />

Geld auszugeben. Dann glauben wir,<br />

dass die Gäste anspruchsvoller geworden<br />

sind, was für uns wiederum<br />

ein Ansporn war und ist. Etwas zurückgegangen<br />

sind die Stammtischrunden,<br />

an denen früher über<br />

Gott und die Welt gesprochen wurde.<br />

Die 0,5-Promille-Alkoholgrenze<br />

Weniger Treueprämien<br />

Weiter wird auch die Regelung der<br />

Treueprämien angepasst. Haben Angestellte<br />

bis anhin bei Vollendung<br />

des 10., 15. und 20. Dienstjahres einen<br />

halben Monatslohn und bei jeden<br />

weiteren fünf Jahren einen ganzen<br />

Monatslohn erhalten, werden sie<br />

neu bei 20 Jahren nicht mehr entschädigt.<br />

Bei einem 25-Jahr-Jubiläum<br />

erhalten sie zwar weiterhin einen<br />

ganzen Monatslohn – bei allen weiteren<br />

Dienstjubiläen werden keine<br />

Treueprämien mehr ausgesprochen.<br />

Drei zusätzliche Ferientage<br />

Die wohl einzige Verbesserung<br />

erfahren die Angestellten bei der<br />

Ferienregelung. Mitarbeiter bis zum<br />

60. Lebensjahr erhalten drei zusätzliche<br />

Ferientage. Konkret heisst das:<br />

23 Ferientage bis zum 49. Lebensjahr<br />

und 28 Ferientage vom 50. bis<br />

59. Lebensjahr. Die Regelung von 30<br />

Tagen bei über 60-Jährigen bleibt<br />

unverändert. An der Stadtparlamentssitzung<br />

vom letzten Dienstag<br />

stimmten die Mitglieder dem neuen<br />

Personalreglement für städtische<br />

Mitarbeitende einstimmig zu.<br />

Neuer Finanzierungsschlüssel<br />

Ebenfalls einstimmig gutgeheissen<br />

hat das Stadtparlament auch einen<br />

neuen Finanzierungsschlüssel für die<br />

Abwasserfinanzierung. Die Betriebskosten<br />

der Gossauer Abwasserentsorgung<br />

sollen künftig vollumfänglich<br />

verursacherorientiert über die<br />

beim Autofahren und das Rauchverbot<br />

kamen dazu, was die Konsumgewohnheiten<br />

verändert hat. Nicht zuletzt<br />

verpflegen sich am Mittag auch<br />

weniger Leute in einem Restaurant.<br />

Wie konnten Sie Familie und Arbeit<br />

unter einen Hut bringen?<br />

Esther Zahner: Mein Mann war in<br />

der Küche unentbehrlich, auch samstags<br />

und sonntags. Deshalb lag es oft<br />

an mir, für die Kinder zu sorgen.<br />

Hilfreich war, dass bei der Eröffnung<br />

ausser der Jüngsten alle schon<br />

recht selbständig waren. Es war wie<br />

so oft eine Frage der guten Organisation.<br />

Im Nachhinein staune ich aber<br />

trotzdem, wie das alles möglich war.<br />

Liegt für Sie beide mit einem Restaurant<br />

auch Freizeit drin?<br />

Fünf Jahre nach der Eröffnung entschieden<br />

wir uns, das Restaurant<br />

Montag und Dienstag zu schliessen.<br />

Das ermöglichte uns, auch Freizeit<br />

zu geniessen. Das bedeutete, den<br />

Garten zu pflegen, die Ruhe zu geniessen<br />

und ab und zu mit dem Motorrad<br />

unterwegs zu sein.<br />

Wie sieht die Zukunft aus?<br />

Wir werden das Restaurant die<br />

nächsten Jahre noch führen. Danach<br />

aber müssen wir uns nach einer externen<br />

Lösung umschauen, da von<br />

unseren vier Kindern niemand in<br />

diese Richtung arbeitet. Dieser Prozess<br />

wird einige Zeit in Anspruch<br />

nehmen.<br />

<br />

Interview: Martin Brunner<br />

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Mehr Ferien – schlechtere Bedingungen<br />

Auf das kommende Jahr erhält das städtische Personal neue Arbeitsverträge<br />

flächenabhängige Grundgebühr und<br />

die mengenabhängige Gebühr<br />

finanziert werden. Der sogenannte<br />

Fremdwasseranteil ist nicht mehr im<br />

Abwasserreglement enthalten. Die<br />

Reglementsänderung untersteht dem<br />

fakultativen Referendum.<br />

Gleichzeitige Abstimmung<br />

Einstimmigkeit bestand auch – bei<br />

der ohnehin im Rekordtempo durchgeführten<br />

Parlamentssitzung – in der<br />

Frage einer möglichen Vereinigung<br />

mit der Nachbarsgemeinde Andwil.<br />

Die auf Anfang 2014 geplante<br />

Grundsatzabstimmung war bei allen<br />

Fraktionen unbestritten. Die Mehrheit<br />

aller Fraktionen sprach sich<br />

denn auch mehr oder weniger deutlich<br />

für die grosse Fusion der Gemeinden<br />

aus. Die Abstimmung wird<br />

nun Anfang nächstes Jahr in der Politischen<br />

Gemeinde Andwil, in der<br />

Schulgemeinde Andwil-Arnegg sowie<br />

in der Stadt Gossau zum selben<br />

Zeitpunkt stattfinden.<br />

<br />

Angelina Donati<br />

Gossauer Wochenzeitung · Freitag, 8. November 2013 · Nr. <strong>45</strong> 3

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