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Mit <br />

Informiert und engagiert in Lauf<br />

Nachbarschaftshilfe der Kirchengemeinde Schönberg setzt ein Zeichen für „ein menschliches Miteinander“<br />

„Das Bedürfnis nach persönlicher Zuwendung ist groß“<br />

mehrmals Räumlichkeiten zur kostenlosen<br />

Nutzung zur Verfügung<br />

gestellt, wofür ich mich im Namen<br />

der Nachbarschaftshilfe an dieser<br />

Stelle ganz herzlich bei Konrad Lehr<br />

bedanken möchte.<br />

Wie finanziert sich die<br />

Initiative?<br />

Die Nachbarschaftshilfe Schönberg<br />

wird vom Freistaat Bayern aus<br />

Haushaltsmitteln des Bayerischen<br />

Staatsministeriums für Arbeit und<br />

Sozialordnung, Familie und Frauen<br />

gefördert; zudem finanzieren wir uns<br />

durch Spenden.<br />

Das Team der Nachbarschaftshilfe (von links nach rechts: Karin Eismann, Sandra Feuerlein, Gabi Büttner, Ana Weber, Gabi<br />

Geyer, Hanni Adelmann, Erna Vogel, Annelore Geißer und Rosi Wagner. Nicht mit im Bild: Christel Pürkel) Foto: Privat<br />

Wer kann ab und zu einen Einkauf<br />

für mich erledigen? Wer begleitet<br />

mich, wenn ich nicht mehr so gut zu<br />

Fuß unterwegs bin? Wer sieht nach<br />

mir, wenn ich krank bin? – Diese<br />

und andere Fragen stellen sich alleinstehende<br />

oder ältere Menschen<br />

des Öfteren.<br />

Vielerorts haben sich inzwischen<br />

Nachbarschaftshilfen organisiert, die<br />

hier ihre Unterstützung anbieten –<br />

so auch in Schönberg, wo sich ein<br />

Team von Ehrenamtlichen unter<br />

Koordination von Gabi Büttner sozial<br />

engagiert und praktische Hilfe in<br />

Situationen des täglichen Lebens<br />

anbietet.<br />

Im Gespräch mit Katrin Hiller, Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit der<br />

Stadt Lauf, stellte sie das Projekt<br />

kürzlich vor.<br />

Frau Büttner, seit wann gibt<br />

es die Nachbarschaftshilfe der<br />

Kirchengemeinde Schönberg<br />

und welche Idee steht hinter der<br />

Initiative?<br />

Die Nachbarschaftshilfe Schönberg<br />

wurde im September vergangenen<br />

Jahres ins Leben gerufen, um vor<br />

allem Senioren, die nicht mehr<br />

aktiv am sozialen Leben teilhaben<br />

können, zu unterstützen und damit<br />

ein Zeichen für ein menschliches<br />

Miteinander in unserer Gemeinde<br />

zu setzten.<br />

Gab es Vorbilder in anderen<br />

Städten und Gemeinden, an<br />

denen Sie sich orientieren<br />

konnten?<br />

Ein Prospekt der Nachbarschaftshilfe<br />

Ottensoos machte Pfarrerin Gabriele<br />

Geyer und mich auf die Initiative<br />

aufmerksam, und dank Kerstin Stocker<br />

vom WinWin Freiwilligenzentrum<br />

im Nürnberger Land haben wir<br />

schnell Kontakte zu ehrenamtlichen<br />

Helferinnen und Helfern aus verschiedenen<br />

Städten und Gemeinden<br />

geknüpft, von deren Erfahrungen wir<br />

natürlich profitieren konnten. Zudem<br />

organisiert Frau Stocker alle zwei bis<br />

drei Monate Treffen, bei denen die<br />

unterschiedlichsten Themen behandelt<br />

werden. Kürzlich haben wir uns<br />

beispielsweise bei einem Vortrag im<br />

Gemeindehaus St. Otto über Palliativversorgung<br />

informiert.<br />

Wie wird die Schönberger<br />

Nachbarschaftshilfe organisiert<br />

und wie viele Ehrenamtliche<br />

engagieren sich für das Projekt?<br />

Träger der Nachbarschaftshilfe ist<br />

die Kirchengemeinde Schönberg,<br />

und sowohl der Kirchenvorstand als<br />

auch das Pfarrerehepaar Gabriele<br />

und Thomas Geyer unterstützen<br />

die derzeit elf Nachbarschaftshelferinnen<br />

und -helfer, die in unserem<br />

Ortsteil aktiv sind. Ganz besonders<br />

freut es mich, dass darunter auch<br />

eine 79-Jährige ist, die über eine<br />

große Lebenserfahrung verfügt<br />

und extra aus Rückersdorf zu uns<br />

kommt. Wir alle treffen uns regelmäßig<br />

zu Teamgesprächen, bei denen<br />

wir uns austauschen, Anfragen bearbeiten<br />

und neue Unternehmungen<br />

planen.<br />

Wie kommen Sie mit den<br />

Menschen, die Hilfe benötigen,<br />

in Kontakt?<br />

Leider haben einige Menschen, die<br />

unsere Unterstützung sicherlich<br />

brauchen könnten, noch Hemmungen,<br />

den kostenlosen Service<br />

der Nachbarschaftshilfe anzunehmen.<br />

Diese Hemmungen sind aber<br />

völlig unbegründet, da wir natürlich<br />

alle Anfragen vertraulich behandeln<br />

und Diskretion für uns selbstverständlich<br />

ist.<br />

Unsere Kontaktdaten finden sich im<br />

Gemeindeblatt, in dem wir unsere<br />

Angebote präsentieren und über unsere<br />

aktuellen Aktivitäten berichten.<br />

Natürlich können Sie mich unter<br />

Tel. 09123/14505 sowie per E-Mail<br />

an gabi-buettner@gmx.de auch persönlich<br />

erreichen beziehungsweise<br />

eine Nachricht hinterlassen; ich rufe<br />

dann gerne zurück.<br />

In welchen Bereichen ist die<br />

Nachbarschaftshilfe besonders<br />

gefragt?<br />

Unser Angebot richtet sich ganz<br />

nach den Wünschen und Bedürfnissen<br />

der Menschen, die unsere Unterstützung<br />

brauchen, und geht von<br />

Besuchen und gemeinsamen Spaziergängen<br />

über das Übernehmen<br />

von Einkäufen bis hin zur Begleitung<br />

bei Arzt- und Friseurbesuchen.<br />

Zudem helfen wir gerne beim Ausfüllen<br />

von Formularen oder springen<br />

stundenweise bei der Betreuung von<br />

Senioren ein.<br />

Auch unsere Veranstaltungen<br />

erfreuen sich großer Beliebtheit.<br />

Da manche Senioren nicht mehr<br />

mobil genug sind, um alleine den<br />

Gottesdienst besuchen zu können,<br />

holen wir sie von Zeit zu Zeit von<br />

zu Hause ab, feiern mit ihnen den<br />

Gottesdienst mit Abendmahl und<br />

verbringen danach gemeinsam bei<br />

Kaffee und Kuchen schöne Stunden<br />

im nahe gelegenen Schmererhof.<br />

Hier wurden uns übrigens schon<br />

Was war Ihre persönliche<br />

Motivation, sich für die Schönberger<br />

Nachbarschaftshilfe zu<br />

engagieren?<br />

Ich war 17 Jahre lang als Krankenschwester<br />

in der ambulanten Pflege<br />

tätig und habe erfahren, wie groß<br />

das Bedürfnis der Patienten nach<br />

persönlicher Zuwendung ist. Die<br />

Zeit dafür hat aber leider meistens<br />

gefehlt. Umso mehr freue ich mich,<br />

dass wir mit der Nachbarschaftshilfe,<br />

die wir als Ergänzung der hauptund<br />

ehrenamtlichen Dienste verstehen,<br />

hier nun viel für die Menschen<br />

tun können.<br />

Stichwort demographischer<br />

Wandel: Erwarten Sie, dass die<br />

Zahl derer, die die Unterstützung<br />

der Nachbarschaftshilfe<br />

brauchen, in den kommenden<br />

Jahren steigen wird?<br />

Ganz bestimmt, denn es wird immer<br />

mehr ältere Menschen geben, deren<br />

Pflege immer schwerer zu finanzieren<br />

sein wird. Im Gegensatz zu<br />

den Städten, in denen die nachbarschaftlichen<br />

Strukturen größtenteils<br />

nicht mehr so eng sind, sind die<br />

Menschen in den ländlichen Gebieten<br />

sicherlich noch besser in die Gemeinschaft<br />

eingebunden; Hilfe wird<br />

aber hier wie dort benötigt.<br />

Was wünschen Sie sich für die<br />

Zukunft der Nachbarschaftshilfe?<br />

Ich wünsche mir, dass gerade Menschen,<br />

die gebrechlich sind und<br />

alleine leben, nicht vergessen werden,<br />

und möchte mich für sie und<br />

ihre Belange engagieren. Denn die<br />

Zeit, die wir miteinander verbringen,<br />

ist sehr kostbar; die Gespräche und<br />

die gemeinsamen Unternehmungen<br />

sind für beide Seiten eine große<br />

Bereicherung. Und so blicke ich<br />

zuversichtlich in die Zukunft, denn<br />

ich weiß, dass es bei uns viele Ehrenamtliche<br />

gibt, die dies ebenso<br />

sehen und dazu bereit sind, etwas<br />

für andere zu tun.<br />

Herzlichen Dank für das<br />

Gespräch, Frau Büttner.<br />

4<br />

September 2013

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