2013 - Herbstschule Maria Laach - Universität Siegen
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E. Experimentelle Analysen 37<br />
Die u. U. verbleibende Energie wird den 0 des -Kandidaten zugeordnet. Hierbei wird mittels<br />
eines Boosted Decision Trees (BDT) entschieden, ob es sich wirklich um die Schauer eines 0<br />
handelt oder nicht. Aus der Anzahl der Spuren und der als 0 identifizierten Schauer wird der<br />
Zerfallsmodus des -Kandidaten bestimmt.<br />
Die im letzten Abschnitt beschriebene Methode zur Bestimmung des Zerfallsmodus nutzt nicht<br />
die gesamte zur Verfügung stehende Information aus, da sie nur die Anzahl der rekonstruierten<br />
0 nutzt, nicht jedoch z. B. den Winkel zwischen zwei Teilchen. Diese Art von Information<br />
(sog. globale -Variablen, die Kinematik der Zerfallsprodukte) ist wichtig, um ein eventuell<br />
fehlrekonstruiertes 0 zu identifizieren.<br />
Die Berechnung und Verwendung der globalen -Variablen zur Verbesserung der Modenrekonstruktion<br />
ist die Aufgabe von PanTau.<br />
PanTau verwendet globale -Variablen in einer Reihe von boosted decision trees, um die Anzahl<br />
der korrekt rekonstruierten -Zerfälle signifikant zu erhöhen. Dies geschieht im Wesentlichen<br />
durch Einbezug der Kinematik der neutralen Schauern im Vergleich zum -Kandidaten.<br />
E-5 (B) Bestimmung des Produktions-Flavours von B-<br />
Mesonen<br />
ULRICH EITSCHBERGER<br />
Experimentelle Physik 5, TU Dortmund<br />
Das Standardmodell der Teilchenphysik hat sich als erfolgreiche Theorie zur Beschreibung der<br />
elementaren Teilchen und Kräfte durchgesetzt, ist jedoch noch immer unvollständig. Die LHCb-<br />
Kollaboration sucht nach Physik jenseits des Standardmodells, indem sie Präzisionsmessungen<br />
zur Überprüfung von Vorhersagen des Standardmodells durchführt. Einer der Schwerpunkte<br />
liegt dabei in der Messung von CP -Verletzung. Diese ist eine Voraussetzung, um die Materie-<br />
Antimaterie-Asymmetrie im Universum zu erklären. Die im Standardmodell enthaltene CP -<br />
Verletzung ist allerdings zu klein, um die beobachtete Größe der Asymmetrie zu beschreiben.<br />
Für eine zeitaufgelöste Messung von CP -Verletzung in der Interferenz zwischen Mischung und<br />
Zerfall neutraler B-Mesonen ist es notwendig, den Flavour der B-Mesonen zum Zeitpunkt der<br />
Produktion zu kennen. Diese Information, der sogenannte Tag, wird mithilfe von unterschiedlichen<br />
Flavour-Tagging-Algorithmen gewonnen, die in Same-Side- und Opposite-Side-Tagger<br />
(SST bzw. OST) unterteilt werden. Gemeinsam ist beiden Strategien, dass Tag-Entscheidungen<br />
durch Messung von Ladung getroffen werden. Die Bezeichnungen SST und OST sind darauf<br />
zurückzuführen, dass b-Quarks in Paaren erzeugt werden. Während SST Teilchen aus dem<br />
Hadronisierungsprozess des Signal B-Mesons nutzen, bestimmen OST ihre Tags anhand von<br />
Teilchen aus der Zerfallskette des zweiten entstandenen b-Quarks. Für alle Flavour-Tagging-<br />
Algorithmen gilt, dass die Tag-Entscheidungen fehlerbehaftet sind. Die Möglichkeit für einen<br />
falschen Tag wird dabei durch die Mistag-Wahrscheinlichkeit ! quantifiziert. Jeder Algorithmus<br />
liefert pro Ereignis eine Vorhersage für den jeweiligen Wert von !. Diese Vorhersagen müssen<br />
kalibriert werden, damit präzise Messungen wie die des CP -Parameters sin 2ˇ möglich sind.