2013 - Herbstschule Maria Laach - Universität Siegen
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E. Experimentelle Analysen 41<br />
In diesem Vortrag wird die Suche nach geladenen Higgs-Bosonen im Zerfallskanal H C ! <br />
bei ATLAS vorgestellt, ins Besondere mit Endzuständen mit hadronisch zerfallenden Leptonen<br />
und weiteren Jets. Ist die Masse der geladenen Higgs-Bosonen kleiner als die des Top-Quarks,<br />
m H C < m t , so ist der dominante Produktionsmechanismus am LHC über den Zerfall einess Top-<br />
Quarks, t ! H C b. Ist die Masse der geladenen Higgs-Bosonen größer als die des Top-Quarks,<br />
m H C > m t , so ist der Hauptproduktionsmechanismus am LHC über gb- oder gg-Fusion. In<br />
vielen Modellen ist das Verzweigungsverhältnis der geladenen Higgs-Bosonen in -Leptonen<br />
sehr groß. Daher bietet dieser Kanal gute Entdeckungsmöglichkeiten. Mit den Daten aus dem<br />
Jahr 2011 wurden obere Grenzen auf das Verzweigungsverhältnis t ! H C b gesetzt für leichte<br />
geladene Higgs-Bosonen, m H C < m t . Dabei wurden alle Untergründe datenbasiert abgeschätzt.<br />
Anstatt die Untergrundbeiträge nach Produktionsprozessen zu unterscheiden, wurden sie dafür<br />
nach dem Ursprung des -jets eingeteilt. Somit ergeben sich Ereignisse mit wahren -Leptonen<br />
und solche, in denen ein Elektron oder ein quark- bzw. gluoninitiierter Jet als -Lepton fehlidentifiziert<br />
wurde. Der größte Untergrundbeitrag ist der mit wahren -Leptonen. Um bei der<br />
Abschätzung nicht auf Simulation angewiesen zu sein, wurde hierfür eine Einbettungsmethode<br />
verwendet. Dafür wurden zum Hauptuntergrund topologisch ähnliche Ereignisse, die allerdings<br />
ein Myon statt eines -Jets im Endzustand haben, in den Kollisionsdaten selektiert. Das Myon<br />
wurde anschließend entfernt und durch ein simuliertes -Lepton ersetzt. Somit enthält das<br />
Ereignis am Ende alle Information bis auf das -Lepton aus Daten. Im Vortrag wird die Einbettungsmethode<br />
genauer erläutert. Es werden verschiedene Studien und Ergebnisse vorgestellt, die<br />
bei der Suche nach geladenen Higgs-Bosonen damit erzielt wurden.<br />
E-9 (C) Entwicklung einer neuen Monte-Carlo-<br />
Simulationssoftware für das COMPASS-II-Experiment<br />
CHRISTOPHER REGALI<br />
Physikalisches Institut, Universität Freiburg<br />
Der Spin des Nukleons setzt sich vermutlich aus den Spinbeiträgen seiner Konstituenten und<br />
deren Bahndrehimpulsen zusammen. Die naive Annahme, dass der Nukleonspin sich nur aus<br />
der Summe der Helizitäten aller Quarks und Antiquarks zusammensetzt, konnte bereits in den<br />
1980er Jahren durch das EMC-Experiment widerlegt werden. Dies führte in der Folge zu einer<br />
Vielzahl von Experimenten am CERN , DESY und SLAC.<br />
In den vergangenen zehn Jahren wurden am COMPASS-Experiment (COmmon Muon Proton<br />
Apparatus for Structure and Spectroscopy) die Helizitätsbeiträge der Gluonen bestimmt. Dabei<br />
zeigte sich, dass die Gluonenpolarisation um eine Größenordnung kleiner ist, als zunächst erwartet<br />
wurde. Die letzte noch offene Frage ist somit welchen Beitrag die Bahndrehimpulse zum<br />
Nukleonspin liefern. Dies soll mit zukünftigen Untersuchungen am COMPASS-II-Experiment<br />
am CERN-SPS aufgeklärt werden.<br />
Mit dem Konzept der Generalisierten Partonverteilungen (GPD), welche die transversalen Eigenschaften<br />
von Formfaktoren mit den Eigenschaften der Partonverteilungensfunktionen (PDF)<br />
verknüpfen, können die Drehimpulse der Partonen bestimmt werden. Die Ji Summenregel verknüpft<br />
die Gesamtdrehimpulse der Quarks mit den zweiten Momenten zweier Typen von GPDs.