2013 - Herbstschule Maria Laach - Universität Siegen
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38 45. <strong>Herbstschule</strong> für Hochenergiephysik <strong>Maria</strong> <strong>Laach</strong> <strong>2013</strong><br />
Für die Kalibrierung werden B 0 -Zerfallskanäle mit flavourspezifischen Endzuständen genutzt.<br />
In diesen Kanälen kann der Endzustand f des B 0 -Mesons nur dann durch ein initial als NB 0<br />
produziertes Meson erreicht werden, wenn sich das NB 0 vor seinem Zerfall in sein Antiteilchen<br />
umgewandelt hat. Mittels zeitabhängiger Messung der Anzahl von B-Mesonen, die vor ihrem<br />
Zerfall oszilliert (N mixed .t/) bzw. nicht oszilliert (N unmixed .t/) sind, lässt sich die Mischungsasymmetrie<br />
A mix .t/ messen.<br />
A mix .t/ N unmixed.t/ N mixed .t/<br />
N unmixed .t/ C N mixed .t/ D .1 2!/ cos .m dt/ D D cos .m d t/ :<br />
Anhand der Dilution D wird die echte Mistag-Rate ! bestimmt und die Kalibrierung durchgeführt.<br />
Zusätzlich lässt sich die Mischungsfrequenz m d messen. Dieser Parameter ist unter<br />
anderem relevant bei der Überprüfung der Unitarität der CKM-Matrix. In der Analyse der LHCb-<br />
Daten aus dem Jahr 2011 konnte mithilfe der Zerfallskanäle B 0 ! D C und B 0 ! J= K 0<br />
die bisher genaueste Einzelmessung von m d erreicht werden.<br />
E-6 (C) Messung der Effizienz von b-Tagging Algorithmen mit<br />
dileptonischen t Nt Ereignissen<br />
MICHAEL HOMANN<br />
Institut für Physik, TU Dortmund<br />
In der moderenen Teilchenphysik ist die Bestimmung von Eigenschaften von Elementarteilchen<br />
wie dem Higgs-Boson oder dem Top-Quark durch Experimente an Beschleunigern von großem<br />
Interesse. Diese Teilchen zerfallen zu einem gewissen Anteil in bottom-Quarks. Bottom-Quarks<br />
hadronisieren und erzeugen dabei einen Teilchenschauer, welcher als Jet bezeichnet wird. Da<br />
Jets allerdings auch von anderen Quarks erzeugt werden können, ist es erforderlich Algorithmen<br />
zu entwickeln, die die b-Jets identifizieren. In diesem Vortrag soll ein kurzer Überblick über<br />
den ATLAS Detektor und b-Tagging Algorithmen gegeben werden. In dem Hauptteil wird dann<br />
eine Methode basierend auf dileptonischen t Nt Ereignissen vorgestellt, mit der die Effizienz der<br />
b-Tagging Algorithmen gemessen werden soll.<br />
Ein Experiment, das offene Fragen der Teilchenphysik klären soll, ist das ATLAS Experiment<br />
am Large Hadron Collider (LHC) am CERN (Genf, Schweiz). Der LHC beschleunigt zwei Protonenstrahlen<br />
bis zu Energien von p s D 7 TeV in 2011 beziehungsweise p s D 8 TeV in 2012.<br />
Die Strahlen kollidieren an 4 Wechselwirkungspunkten, an denen neben ATLAS auch noch die<br />
Experimente Alice, CMS und LHCb stehen. Der ATLAS Detektor selber besteht aus 4 verschiedenen<br />
Teilen, mit denen die bei der Kollision entstehenden Teilchen vermessen werden. Der<br />
innerste Teil besteht aus Spurdetektoren mit denen die Spuren geladener Teilchen rekonstruiert<br />
wird. Es folgt das elektromagnetische und dann das hadronische Kalorimeter, in denen erst Elektronen<br />
und Photonen und dann auch Hadronen aufschauern und so nachgewiesen werden. Der<br />
äußerste Detektorbereich wird durch das Myonensystem gebildet, das Myonen nachweißt.<br />
Algorithmen welche b-Jets nachweisen, so genannte b-Tagging Algorithmen, benutzen dafür<br />
Variablen, zum Beispiel den Abstand von Primär- und Sekundärvertex, die für b-Jets charakteristische<br />
Werte annehmen. Oft werden diese Variablen mittels neuronaler Netzwerke ausgewertet.<br />
Das Ergebnis eines solchen Algorithmus ist dann die Wahrscheinlichkeit, ob ein Jet von einem<br />
b-Quark erzeugt worden ist.