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2013 - Herbstschule Maria Laach - Universität Siegen

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82 45. <strong>Herbstschule</strong> für Hochenergiephysik <strong>Maria</strong> <strong>Laach</strong> <strong>2013</strong><br />

T-13 (A) NNLL-Resummation für Squark- und Gluino-<br />

Produktion am LHC<br />

CHRISTOPH BORSCHENSKY<br />

Institut für Theoretische Physik, Universität Münster<br />

Die Suche nach neuer Physik ist eine der Hauptaufgaben des Large Hadron Collider (LHC) am<br />

CERN (Genf, Schweiz). Einen viel versprechenden und intensiv studierten Kandidaten für eine<br />

Erweiterung des Standardmodells stellt Supersymmetrie (SUSY) dar. Sie postuliert sogenannte<br />

Superpartner zu allen Standardmodellteilchen, die sich bei einer exakten Symmetrie nur im<br />

Spin von diesen unterscheiden und somit auch gleiche Massen und entsprechende Kopplungen<br />

besitzen. Experimentell konnten aber keine Superpartner mit Standardmodell Teilchenmassen<br />

nachgewiesen werden, weshalb Supersymmetrie, falls sie in der Natur verwirklicht ist, gebrochen<br />

sein muss.<br />

Die farbgeladenen Teilchen als Partner der Quarks und Gluonen stellen die Squarks Qq mit Spin<br />

0 sowie die Gluinos Qg mit Spin 1 dar. Durch die hadronische Natur des LHC erhofft man sich,<br />

2<br />

Squarks und Gluinos in großer Anzahl zu produzieren. Bisher konnten bis zu einer Schwerpunktsenergie<br />

von p s D 8 TeV aber keine SUSY-Teilchen nachgewiesen werden. Für die zukünftigen<br />

Kollisionen bei p s D 14 TeV ist daher eine präzise Berechnung der Wirkungsquerschnitte dieser<br />

Teilchen von äußerster Wichtigkeit, um die Suche auf einen bestimmten Massenbereich der<br />

Superpartner konzentrieren und ihre Eigenschaften genau messen oder, falls keine neuen Teilchen<br />

gefunden werden, bessere Ausschlussgrenzen für SUSY-Parameter festlegen zu können.<br />

Aufgrund der perturbativen Behandlung der Streuamplituden für Teilchenproduktionsprozesse<br />

treten bei der Berechnung von Feynman Diagrammen bis zu einer festen Ordnung unphysikalische<br />

Effekte auf wie die Abhängigkeit der Prozesse von einer willkürlichen Skala, eingeführt<br />

durch die Notwendigkeit der Renormierung. Weiterhin führt die Abstrahlung energiearmer<br />

Gluonen (soft gluons) von ein- und auslaufenden Teilchen für den Grenzfall, dass die<br />

Schwerpunktsenergie der Partonkollisionen im Beschleuniger sich der Produktionsschwelle der<br />

SUSY-Teilchen annähert (threshold limit), zu sehr großen Korrekturen. Diese sind von der Form<br />

r<br />

˛n<br />

s lnm ˇ2 ; m 2n und ˇ <br />

1<br />

.m 1 C m 2 / 2<br />

mit den Massen der produzierten Teilchen m 1 und m 2 , der partonischen Schwerpunktsenergie<br />

s und dem Kopplungsparameter der starken Wechselwirkung ˛s. Als Soft-Gluon-Resummation<br />

wird die konsistente Summation aller dieser Terme bis hin zu allen Ordnungen in der Störungstheorie<br />

bezeichnet. Zusätzliche Beiträge erhält man durch Einbeziehung von Prozessen, bei denen<br />

ein Gluon zwischen schweren Endzuständen ausgetauscht wird; diese bezeichnet man als<br />

Coulomb Korrekturen.<br />

In meinem Vortrag möchte ich aktuelle Ergebnisse für die Resummation bei Squark- und Gluino-<br />

Produktion am LHC bis zur sogenannten NNLL-Genauigkeit (next-to-next-to-leading logarithmic<br />

accuracy) vorstellen. In die Rechnungen eingeflossen sind neben NNLL-Termen sogenannte<br />

Matching-Koeffizienten (hard matching coefficients) bis zur Einschleifen-Ordnung (NLO,<br />

next-to-leading order) sowie Coulomb-Korrekturen für den Austausch von Gluonen zwischen<br />

den Endzuständen exakt bis NLO und näherungsweise bis zur nächsthöheren Ordnung (NNLO,<br />

next-to-next-to-leading order) in ˛s. NNLO approx: CNNLL stellt die größtmögliche Präzision für<br />

Squark- und Gluino-Produktion dar, welche zur Zeit erreichbar ist.<br />

s<br />

;

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