Allgemeine Psychologie I
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09.12.2011 Wahrnehmungspsychologie<br />
Objektwahrnehmung<br />
Probleme der Objektwahrnehmung<br />
> Unterscheidung ähnlicher Objekte<br />
> Blickwinkelvarianz: Objektkonstanz trotz veränderlichem Betrachtungswinkel<br />
> Unterscheidung von Objekt und Umgebung<br />
> Zusammenführung: Repräsentation von Objektmerkmalen an verschiedenen Orten im Gehirn<br />
> inverse Projektion: unendliche viele versch. Objekte können selbes Abbild auf Retina hervorrufen<br />
> abgedeckte Objekte (Prinzip der guten Fortsetzung)<br />
> unklare Ursachen für Helligkeitsunterschiede<br />
Strukturalismus:<br />
Wahrnehmung kommt durch Kombination sog. elementarer Empfindungen zustande (vgl. Pixel)<br />
--> Kritik: „Das Ganze ist mehr als die Summer seiner Teile, siehe Scheinbewegung, Kippbilder und<br />
Scheinkonturen“ (=Gestaltpsychologie)<br />
Fragestellung: Nach welchen Prinzipen wird Wahrnehmung organisiert?<br />
>> Gestaltgesetze: Organisationsprinzipien der Wahrnehmung keine Gesetze,<br />
Heuristiken! --> keine eindeutigen Vorhersagen möglich<br />
✦ Prinzip der Prägnanz/guten Gestalt/Einfachheit - Reizmuster so gesehen, dass result. Struktur so einfach wie mgl.<br />
✦ Prinzip der Ähnlichkeit : Zusammenfassung ähnlicher Objekte<br />
✦ Prinzip der Nähe - Dinge, die sich nahe beieinander befinden, erscheinen zusammengehörig<br />
✦ Prinzip der guten Fortsetzung/Verlauf - Linien werden so gesehen, als folgten sie dem einfachsten Weg<br />
✦ Prinzip des gemeinsamen Schicksals - Dinge, die in gl. Richtung bewegen, erscheinen zusammengehörig<br />
✦ Prinzip der Bedeutsamkeit/Vertrautheit - Dinge bilden mit größerer WS Gruppen, wenn vertraut erscheinen/bedeuten<br />
----- neu: Prinzip d. gemeinsamen Region, der Verbundenheit v. Elementen und der zeitl. Synchronizität<br />
✦ Figur‐Grund Trennung - Objekte in Umgebung scheinen hervorgehoben, während andere im Hintergrund bleiben<br />
✦ Prinzip der Geschlossenheit - Neigung, nicht‐geschlossene Figuren als geschlossen wahrzunehmen<br />
✦ Prinzip der Symmetrie - Wir neigen dazu, Objekte als eine Figur wahrzunehmen, wenn die Teile spiegelbildlich sind<br />
Algorithmus: Prozedur, die mit Sicherheit zu einer Lösung führt - Heuristik: Faustregel, führt schneller, aber nicht mit Sicherheit zur Lösung<br />
Thorpe, Fize & Marlot:<br />
Versuchsaufbau: 50 ms Exposition zu Bildern (1:1 Tier/Nicht-Tier); durch Loslassen Taste sehr schnelle Reaktion.--><br />
schon nach 150 ms: Unterschied im ERP zw. Tier‐/Nicht‐Tier<br />
--> Wahrnehmungsprozesse mit sehr hoher Geschwindigkeit<br />
Ergebnisse:<br />
‐" nach ca. 50‐80 ms Lichtexposition: Extraktion von Kanten im V1<br />
‐" nach ca. 80 ms: Gehirn entschieden, ob Tier auf Bild sichtbar<br />
--> entspricht ca. 5‐8 Synapsen (Verarbeitungsschritten)<br />
Perzeptuelle Gliederung - Figur und Grund...<br />
- Im Wahrnehmungsprozess produzierte Eigenschaft von Teilflächen 2D-Reizkonfigurationen<br />
- ist globale Reizstruktur, nach der sich Zuweisung von Figur/Grund richtet<br />
Figur > dinghafter > wird als "vor" dem Hintergrund wahrgenommen > Konturen, die umgeben, scheinen zur Figur zu gehören<br />
Hintergrund > wird als ungeformtes Material wahrgenommen<br />
Welche Faktoren beeinflussen, was wir als Figur wahrnehmen?<br />
> untere Teile eines Bildes werden häufiger als Figur gesehen<br />
> Symmetrie, Größe, Ausrichtung und Bedeutung beeinflussen Wahrnehmung einer Figur<br />
Vecera et al. (2002):<br />
Darbietung 1 150ms; AV: Häufigkeit Schwarz/Weiß als Figur zu sehen, links 75%<br />
schwarz als Figur; rechts 50% schwarz als Figur<br />
Darbietung 2 30s; AV: Häufigkeit des Wechsels zwischen Figur – Grund, Links: 84%<br />
schwarz als Figur; Rechts: beliebiger Wechsel<br />
Figur und Grund<br />
Was sind Faktoren, die beeinflussen, was wir als Figur<br />
wahrnehmen?<br />
Vecera et al. (2002)<br />
Darbietung 30 Sekun<br />
Figur und Grund<br />
AV:<br />
Was sind Faktoren, die beeinflussen, was Häufigkeit wir als Figur des Wechs<br />
wahrnehmen?<br />
zwischen Figur - Grun<br />
Vecera et al. (2002)<br />
Ergebnis:<br />
Darbietung 150ms<br />
Links: 84% schwarz als Figur; Rechts: AV: beliebiger Wechsel<br />
Häufigkeit Schwarz/Weiß<br />
als Figur zu sehen<br />
Ergebnis:<br />
Links 75% schwarz als Figur; Rechts 50% schwarz als Figur<br />
09.12.2011 Wahrnehmungspsychologie 31