Allgemeine Psychologie I
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Ortsbasierte visuelle Aufmerksamkeit<br />
>> Aufmerksamkeit ≠ foveale Verarbeitung (offen und verdeckt)<br />
Helmholtz Augen auf ein Fixationskreuz gerichtet; Blitzlicht (Ausschnitt des Bildschirms)<br />
--> Ergebnis: Verdeckte Aufmerksamkeit<br />
Yarbus Blickbewegungsuntersuchung: Bild mit Aufgabenstellung betrachten<br />
--> Ergebnis: Blickbewegung zielgerichtet, A. an Bewegung gekoppelt<br />
Nach welchen Kriterien wird relevante Information in der Umwelt ausgewählt?<br />
(a) Flankierreizparadigma Eriksen & Eriksen<br />
Versuch: Konzentration + Reaktion auf zentralen Buchstaben R, Aufgabe: links: R,r rechts: M,m<br />
Reaktionszeit: ! schnell, wenn Distraktorreize kompatibel (RRR) --> Erleichterungseffekt<br />
! ! verlangsamt, wenn neutral (rRr)<br />
! ! stark verlangsamt, wenn inkompatibler Distraktorreiz (mRm) --> Interferenzeffekt<br />
Ergebnis: Effekt umso stärker, wenn Distraktoren nah am zentr. Buchstaben<br />
--> Schlussfolgerung: >> ortsbasiertes „Spotlight of attention“, größenveränderlichen Aufmerksamkeitsspots;<br />
Neuere Untersuchung: Ortscue (Markierstimulus, Lichtreiz) verringert Interferenz inkompatibler<br />
Flankierreize, je mehr Zeit zur Verfügung steht; Fokussierung des Targets durch Einengung d. „Gummilinse“<br />
(b) Räumliches Cueing‐Paradigma/spacial cueing Posner, 1980<br />
Versuch: Darbietung eines ortsbezogenen Hinweisreizes, gibt Position des nachfolgenden Zielreizes mit<br />
best. WS (Validität) an (z.B. Pfeil→zentraler Cue; oder kurzzeitige Luminanzänderung→peripherer Cue)<br />
Ergebnis: valid - verkürzt; neutral - mittel; invalid - verlängerte Reaktionszeit<br />
--> Schlussfolgerung: Aufmerksamkeit = beweglicher Lichtkegel (Lichtkegelmetapher). Ø nicht verstellbar<br />
Beachtung e. zusammenhängenden Bereichs des Raumes >> ortsbasierte Aufmerksamkeit<br />
! 3 Mechanismen: ! disengage → Ablösen<br />
! ! ! ! move-Mechanismus → Verlagerung<br />
! ! ! ! engage-Mechanismus → Anbindung<br />
Wie wird Aufmerksamkeit gelenkt?<br />
Exogenes vs. endogenes Cueing Posner et al.<br />
Versuch: Fokussierung auf Bildschirmmitte; dann peripherer Hinweisreiz (Luminanzveränderung),Variation<br />
d. Zeit zw. Erscheinen d. Cues (valide / invalide; CSI 100 – 500ms)<br />
Ergebnis: bereits vor Augenbewegung zeigt sich ein RT‐Gewinn für den peripheren Cue,<br />
> bei zentrl. Cues: endogen: kontrollierte Funktionsweise intenional, willentlich<br />
! - lange Latenz (>500ms), falls mit Info, willentlich lange Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit<br />
! - kann durch exogene unterbrochen werden (→ abhängig von Cue-Validität)<br />
> bei peripheren Cues: exogen: automatische Funktionsweise reizgetrittert, reflexiv<br />
!- kurze Latenz (~ 50‐200ms), auch ohne Info, reizgetriggert, kurze Aufrechterhaltung<br />
! - top-down modellierbar --> nur partiell automatisch, unabhängig von Zweitaufgaben<br />
--> nach ca. 300ms gegenteiliger Effekt<br />
Inhibition of Return: Warum wir einen vorher beachteten Ort nicht wieder beachten<br />
>>Erleichterungseffekt wird zu Inhibitionseffekt:<br />
! Beachtung eines Ortes durch peripheren Hinweisreiz, Erscheinung d. Zielreizes verzörgert<br />
! --> verlangsamte Reaktion: Inhibition<br />
Ergebnis: eben Beachtetes wird gehemmt<br />
--> Schlussfolgerung: Bias der Aufmerksamkeitssteuerung: Absuchen von neuen Orten (Auto)<br />
Sensitivitäts- und Kriteriumseffekte<br />
Warum wird die Reaktion beschleunigt, wenn ein ortsbezogener Hinweisreiz für die Aufmerksamkeitslenkung<br />
gegeben wird?<br />
- erhöhte Sensitivität<br />
- heruntergesetztes Entscheidungskriterium --> Reaktionsschwelle (- SET)