Allgemeine Psychologie I
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Selektive Aufmerksamkeit<br />
Zentrale Fragen der selektiven Aufmerksamkeit:<br />
Auf der Basis welcher Mechanismen wählt das System spezifische Informationen aus und beachtet diese?<br />
> Wie weit wird Information verarbeitet, bevor sie mit Aufmerksamkeit versehen wird (frühe oder späte<br />
Selektion?)<br />
> Folgt die Selektion der Information dem Alles-Oder-Nichts-Prinzip oder einer differenziellen Bewertung des<br />
jeweiligen Informationsangebots?<br />
> Wird die irrelevante Information gehemmt oder die relevante Information verstärkt?<br />
Merkmale<br />
>> selektiv ! >> begrenzt (pro Zeiteinheit: Auswahl e. kl. Infoteils)! >> willkürlich und unwillkürlich<br />
Frühe Selektion 1 + 2<br />
Paradigma des dichotisches Hören<br />
Cocktail‐Party‐Phänomen Cherry<br />
Versuch: Verschiedene Nachrichten auf<br />
beiden Ohen, shadowing einer Nachricht<br />
--> VP: volle Konzentration, VL: gute<br />
Kontrollmgl.<br />
Ergebnisse:<br />
- Primär-Text: relativ fehlerfrei<br />
- Sekundär‐Text: Inhalt, Sprache und<br />
Sinnhaftigkeit nicht rekonstruierbar,<br />
Bemerken v. Stimmwechsel/Signal<br />
Filtertheorie der Aufmerksamkeit Broadbent<br />
2 Reize simultan in sensorischen Speicher,<br />
Auswahl basierend auf physikalischen<br />
Reizmerkmalen --> Alles‐Oder‐Nichts‐Prinzip<br />
(Einkanalhypothese)<br />
Split‐Span Paradigma Broadbent<br />
Zahlendarbietung auf beiden Ohren:<br />
bevorzugt nach Ohr gemerkt als nach<br />
Gleichzeitigkeit<br />
Broadbent<br />
&5/=92'-5,>-<br />
?7(9,+/9:+3,->)7-<br />
@)98:+3,),<br />
&,9'0/)->)/-<br />
A)7B9'),-<br />
C,29':/<br />
D<br />
Treisman (1960): Weitere Shadowing-<br />
Experimente<br />
> Seiten-Wechsel: ca. 6% der VP<br />
wechseln mit Info<br />
> VP-Name auf nicht-beschatteter Seite:<br />
wird bemerkt<br />
> je ähnlicher Texte, desto mehr Fehler<br />
->> nicht‐ beachtete Information wird teilweise<br />
semantisch (inhaltl.) verarbeitet, nicht „abschaltbar“<br />
Attenuation‐Theorie der Aufmerksamkeit<br />
Treisman & Geffen<br />
irrelevante Info: nur Dämpfung<br />
verfügbare Kapazität entscheidet flexibel<br />
über den Ausmaß der Verarbeitung (z.B. nur<br />
bis Reizmuster, Silben, Wörter)<br />
Broadbent<br />
Aktivierungsschwelle: abh. v. Bedeutung<br />
Name<br />
--> Mehr-Oder-Weniger-Prinzip<br />
Späte Selektion<br />
Theorie der späten Selektion Deutsch & Deutsch (theoretisch)<br />
Analyse aller Infos bis zu bestimmten Grad, erst dann Selektion ein<br />
Kriterium: momentanes Handlungsziel; parallel --> setzt effizienten Prozess d.<br />
Gewichtung aller Eingangsreize nach Relevanz voraus<br />
&5/=92'-5,>-<br />
?7(9,+/9:+3,->)7-<br />
@)98:+3,),<br />
&,9'0/)->)/-<br />
A)7B9'),-<br />
C,29':/<br />
D927,)2*5,(/E<br />
6+':)7<br />
C,637*9:+3,/+,F5:<br />
!"#$%#!$%!<br />
Deutsch & Deutsch<br />
D927,)2*5,(/E<br />
6+':)7<br />
&5/=92'-5,>-<br />
?7(9,+/9:+3,-<br />
>)7-@)98:+3,),<br />
G+':)7<br />
&,9'0/)->)/-<br />
A)7B9'),-<br />
C,29':/<br />
&''()*)+,)-./012<br />
&56*)78/9*8<br />
Kontextabhängige Selektion / früh vs. spät<br />
C,637*9:+3,/+,F5:<br />
!"#$%#!$%!<br />
Perceptual Load Hypothesis Lavie (1995)<br />
„notwendige Kapazität determiniert Fähigkeit, die irrelevanten Distraktoren semantisch zu<br />
verarbeiten“ ‐ high load: Distraktoren stören nicht; low load: Distraktoren stören<br />
--> Perzeptueller Load verhindert Verarbeitung irrelevanter Information, Verarbeitungskapazität zu belastet<br />
Memory Load - dreht Effekt um: mehr Störung--> Gedächtnis-Load bedingt, dass Priorität für<br />
Verarbeitung relevanter Infos nicht aufrechterhalten werden kann, deshalb auch irrelevante<br />
&''()*)+,)-./0123'3(+)4-<br />
&56*)78/9*8)+:<br />
C,637*9:+3,/+,F5:<br />
;<<br />
Verschiebung des Filterorts entsprechend der aktuellen Anforderung<br />
keine definitive Entscheidung zw. früher/später Selektion (z.B. Allport et al. 1993)