Wie können Beschäftigungs- und Arbeitsfragen in ... - ETUC
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EGB – <strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>Beschäftigungs</strong>‐ <strong>und</strong> <strong>Arbeitsfragen</strong> <strong>in</strong> Anbetracht der Auswirkungen der Umstrukturierungen<br />
auf die Rolle der Arbeitsgruppe als Faktor für den (<strong>Wie</strong>der‐)Aufbau von Fachwissen verknüpft werden?<br />
meisten betreffen die Arbeitsorganisation, die die Zusammenarbeit, je nach Ausgestaltung,<br />
mehr oder weniger fördert. Die Bereitschaft zur Kooperation <strong>und</strong> zur Weitergabe von<br />
Know‐how ist nämlich ke<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit. Dies setzt unter anderem voraus, dass:<br />
• jeder e<strong>in</strong>en Vorteil (egal welcher Art) davon hat;<br />
• e<strong>in</strong> Klima des Vertrauens <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Gefühl der Sicherheit unter den Mitgliedern dieser<br />
Gruppe vorherrscht, das auf fairen Verhaltensweisen beruht;<br />
• die jeweiligen <strong>in</strong>dividuellen Kompetenzen identifiziert <strong>und</strong> anerkannt s<strong>in</strong>d;<br />
• es e<strong>in</strong>en Rahmen <strong>und</strong> Zeit für den beruflichen Austausch gibt;<br />
• Handlungsspielraum im Rahmen der Ausübung der Tätigkeit besteht;<br />
• die Belegschaft an die tatsächliche Arbeitslast angepasst ist;<br />
• die Qualität des „Zusammenlebens“ (Harmonie) sich <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe bemerkbar<br />
macht;<br />
• die Kooperation stärker ausgeprägt ist als die Konkurrenz.<br />
Umstrukturierungen s<strong>in</strong>d, von Anfang an <strong>und</strong> per se, Maßnahmen, die den reibungslosen<br />
Ablauf der oben beschriebenen Mechanismen bee<strong>in</strong>trächtigen <strong>können</strong>, da sie die<br />
<strong>Beschäftigungs</strong>lage destabilisieren <strong>und</strong> durch organisatorische Veränderungen<br />
zwangsläufig die Arbeitsrout<strong>in</strong>en bee<strong>in</strong>trächtigen. Nicht nur die Belegschaft ist dadurch<br />
e<strong>in</strong>em ständigen Wandel ausgesetzt, sondern auch die Aktionsfelder <strong>und</strong> die Bed<strong>in</strong>gungen<br />
für die Ausübung der Tätigkeit der Beschäftigten.<br />
Aus den Fallstudien konnten e<strong>in</strong>e Reihe von Auswirkungen abgeleitet werden, die zur<br />
Verschlechterung der Bed<strong>in</strong>gungen für das Funktionieren der Arbeitsgruppen beitragen. 1<br />
Im H<strong>in</strong>blick auf die im Unternehmen verbleibenden Mitarbeiter kann festgestellt werden:<br />
• Auswirkung 1: Die Zunahme der Arbeitsbelastung <strong>und</strong> die Übernahme neuer<br />
peripherer Aufgaben (<strong>in</strong>folge des Stellenabbaus) beanspruchen e<strong>in</strong>en großen Teil<br />
der Ressourcen der e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeiter, die somit weniger Zeit für den <strong>in</strong>formellen<br />
Wissenstransfer aufwenden <strong>können</strong>. Dies trifft allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Phase nach der<br />
Umstrukturierung auf <strong>und</strong> kann sich <strong>in</strong> die Länge ziehen, wenn ke<strong>in</strong>e Maßnahmen zur<br />
Verr<strong>in</strong>gerung der Arbeitslast ergriffen werden. So wird fallweises Tutor<strong>in</strong>g, das vor<br />
der Umstrukturierung noch möglich war, ausgesetzt, im schlimmsten Fall e<strong>in</strong>gestellt.<br />
• Auswirkung 2: Die möglichen Neukonfigurationen unterschiedlicher Art<br />
(Stellenwechsel, Änderung des Status oder des Tätigkeits<strong>in</strong>halts usw.) gehen mit<br />
e<strong>in</strong>er Infragestellung der bislang anerkannten Kompetenzen e<strong>in</strong>her. Dies betrifft<br />
sowohl die Beziehung des E<strong>in</strong>zelnen zu sich selbst (der sich nicht mehr über se<strong>in</strong><br />
Know‐how sicher ist) als auch zu anderen (se<strong>in</strong> <strong>in</strong>formeller Status unter den Kollegen<br />
1<br />
Wir berichten hier nur über die wichtigsten Auswirkungen, die direkt zur Verschlechterung<br />
der Lernfunktion der Arbeitsgruppe beitragen. Andere Effekte wurden beobachtet, die die<br />
Auswirkungen von Umstrukturierungen auf das psychosoziale Klima im Allgeme<strong>in</strong>en <strong>und</strong><br />
die Ges<strong>und</strong>heit der E<strong>in</strong>zelnen belegen. E<strong>in</strong>ige wurden <strong>in</strong> den Beschreibungen der Fallstudien<br />
erwähnt.<br />
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