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Wie können Beschäftigungs- und Arbeitsfragen in ... - ETUC

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EGB‐ <strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>Beschäftigungs</strong>‐ <strong>und</strong> <strong>Arbeitsfragen</strong> <strong>in</strong> Anbetracht der Auswirkungen der Umstrukturierungen<br />

auf die Rolle der Arbeitsgruppe als Faktor für den (<strong>Wie</strong>der‐)Aufbau von Fachwissen verknüpft werden?<br />

Transfergesellschaft e<strong>in</strong>zutreten. Der Wechsel erfolgte im Zeitraum zwischen Januar 2011<br />

<strong>und</strong> September 2012. Bislang haben 13 Personen e<strong>in</strong>en neuen sozialversicherungspflichtigen<br />

Job gef<strong>und</strong>en, 6 haben sich für e<strong>in</strong>e Existenzgründung entschieden <strong>und</strong> 17 (um die 60 Jahre<br />

alt <strong>und</strong> älter) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Ruhestand e<strong>in</strong>getreten oder tun dies perspektivisch.<br />

1.2. Stellenwert von „Arbeitsgruppe“, Wissenstransfer <strong>und</strong> kollektiver<br />

Kompetenz während des Schließungsprozesses<br />

Im Rahmen des sozialen Dialogs<br />

Der Betriebsrat trat <strong>in</strong> den Diskussionen <strong>und</strong> Verhandlungen mit dem Management<br />

<strong>in</strong>sbesondere für „sozial verträgliche“ Regelungen bezüglich der Ausgleichszahlungen für<br />

die Belegschaft e<strong>in</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus konzentrierte er sich auf die Mitarbeiter <strong>und</strong> ihre<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, die ihren Job zwar behielten, jedoch den Dienstort wechseln mussten.<br />

Er betonte, dass für den Betriebsrat <strong>und</strong> die nach Hamburg versetzten Mitarbeiter<br />

entsprechende Arbeitsplätze <strong>und</strong> Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden müssten.<br />

Beratungen zwischen Betriebsrat <strong>und</strong> Geschäftsleitung über die Organisation <strong>und</strong> Zuteilung<br />

der „neuen“ Arbeitsplätze wurden gefordert. Solche Aspekte wurden auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Betriebsvere<strong>in</strong>barung festgelegt.<br />

Der belegschafts<strong>in</strong>terne Transfer von Know‐how <strong>und</strong> kollektiver Kompetenz war für den<br />

Betriebsrat e<strong>in</strong> wichtiges Thema. Die Arbeitnehmervertreter waren besorgt über den<br />

drohenden Know‐how‐Verlust, wenn e<strong>in</strong>e relativ große Gruppe erfahrener „Wissensträger“<br />

gleichzeitig aus dem Unternehmen ausscheidet. Die Frage des Transfers bzw. Erhalts der<br />

kollektiven Kompetenz hat jedoch <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e Betriebsvere<strong>in</strong>barung E<strong>in</strong>gang gef<strong>und</strong>en.<br />

Auf der Managementebene<br />

Das Management war <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie daran <strong>in</strong>teressiert, das Know‐how der verbleibenden<br />

Beschäftigten <strong>in</strong> den Bereichen Software‐Entwicklung, Konstruktion <strong>und</strong> Fertigung an<br />

andere HBS‐Mitarbeiter weltweit, z. B. <strong>in</strong> Indien, weiterzugeben. Ziel war es, autonome<br />

Arbeitsteams <strong>in</strong> Indien e<strong>in</strong>zurichten. Das Management hat dem Transfer von Know‐how<br />

<strong>und</strong> kollektiver Kompetenz zwischen den verschiedenen ASG‐Altersgruppen oder zwischen<br />

den ausscheidenden <strong>und</strong> verbleibenden ASG‐Mitarbeitern ke<strong>in</strong>e Bedeutung beigemessen.<br />

Da es sich um e<strong>in</strong>e komplette Schließung e<strong>in</strong>es Unternehmens/Standorts handelt, waren<br />

nach Ansicht des Managements ke<strong>in</strong>e speziellen Maßnahmen für die Stärkung oder den<br />

Erhalt des Zusammenhalts zwischen den Teammitgliedern vorgeben.<br />

„In der Realität“<br />

Nach der Ankündigung des Managements, ASG <strong>in</strong> Wedel zu schließen, waren viele<br />

Mitarbeiter natürlich besorgt über ihren Arbeitsplatz <strong>und</strong> ihr künftiges E<strong>in</strong>kommen. Viele<br />

der Beschäftigten waren zu diesem Zeitpunkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „kritischen Alter“ (Mitte 50). Sie<br />

fürchteten, lange Zeit ke<strong>in</strong>e neue Arbeit zu f<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong> Großteil der Mitarbeiter war<br />

frustriert <strong>und</strong> enttäuscht über die Entscheidung des Managements. Die meisten von ihnen<br />

hatten ihr ganzes Berufsleben lang für ASG <strong>in</strong> Wedel gearbeitet, <strong>und</strong> nun mussten sie mehr<br />

oder weniger abrupt das Unternehmen verlassen. E<strong>in</strong>er der <strong>in</strong>terviewten Beschäftigten<br />

verglich die Ankündigung der Schließung mit e<strong>in</strong>em „plötzlichen Kollaps“.<br />

30 Europapanorama – 7 Fallstudien aus 6 Ländern zur Veranschaulichung der<br />

Lage

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