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Wie können Beschäftigungs- und Arbeitsfragen in ... - ETUC

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EGB‐ <strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>Beschäftigungs</strong>‐ <strong>und</strong> <strong>Arbeitsfragen</strong> <strong>in</strong> Anbetracht der Auswirkungen der Umstrukturierungen<br />

auf die Rolle der Arbeitsgruppe als Faktor für den (<strong>Wie</strong>der‐)Aufbau von Fachwissen verknüpft werden?<br />

E<strong>in</strong>schätzung der Arbeitnehmer haben sich die Solidarität <strong>und</strong> Kooperationsbereitschaft<br />

nach der Umstrukturierung nicht verschlechtert, <strong>und</strong> sie verrichten ihre Arbeit <strong>in</strong> derselben<br />

Weise wie zuvor; den Gr<strong>und</strong> dafür sehen sie zum Teil <strong>in</strong> der starken Verankerung des<br />

Standortes <strong>in</strong> der lokalen Bevölkerung <strong>und</strong> <strong>in</strong> dem Wunsch, den Standort für zukünftige<br />

Generationen zu bewahren („me<strong>in</strong>e Familie arbeitet seit vier Generation am Standort“).<br />

Die Folgen der Umstrukturierung auf die Arbeitsgruppen sche<strong>in</strong>en bezogen auf die<br />

Umstrukturierung als solche zwar ger<strong>in</strong>g zu se<strong>in</strong>. Die aktuelle Lage (E<strong>in</strong>frierung der Löhne<br />

seit zwei Jahren, schlechte Geschäftsergebnisse, Gerüchte um e<strong>in</strong>e mögliche<br />

Schließung/Veräußerung von Scunthorpe, mangelnde Vorhersehbarkeit e<strong>in</strong>er<br />

Markterholung), verb<strong>und</strong>en mit e<strong>in</strong>er unzureichenden Kommunikation, sche<strong>in</strong>en h<strong>in</strong>gegen<br />

die Motivation <strong>und</strong> E<strong>in</strong>satzbereitschaft der Arbeitnehmer durchaus zu bee<strong>in</strong>trächtigen, die<br />

sich nicht mehr im Unternehmen zurechtf<strong>in</strong>den <strong>und</strong> die Ehrlichkeit <strong>und</strong><br />

Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens h<strong>in</strong>terfragen. Was der Umstrukturierung<br />

offensichtlich nicht „gelungen“ ist (die Arbeitsgruppen <strong>und</strong> die E<strong>in</strong>satzbereitschaft der<br />

Arbeitnehmer zu schädigen), sche<strong>in</strong>t nun das Krisenmanagement der Branche zu<br />

vollbr<strong>in</strong>gen.<br />

(Positive) Auswirkung 1: Akzeptanz des Wissenstransfers zur Sicherung des Standortes<br />

Die Mehrzahl der Arbeitnehmer (nach e<strong>in</strong>helliger E<strong>in</strong>schätzung von Gewerkschaften <strong>und</strong><br />

Management) war bereit, Wissenstransferprozesse zu übernehmen <strong>und</strong> ihr Ausscheiden<br />

entsprechend dem Fortschritt des Transfers zu planen.<br />

Die Gründe für diesen „guten Willen“ s<strong>in</strong>d vielfältig:<br />

• Die ausscheidenden Arbeitnehmer g<strong>in</strong>gen freiwillig<br />

• Der Standort existiert seit über e<strong>in</strong>em Jahrzehnt, <strong>und</strong> die Arbeitnehmer möchten<br />

sicherstellen, dass er für ihre K<strong>in</strong>der erhalten bleibt, <strong>und</strong> das <strong>können</strong> sie am besten<br />

erreichen, <strong>in</strong>dem sie dafür sorgen, dass ihr Know‐how richtig weitergegeben wird<br />

• Die Gewerkschaften wurden von Beg<strong>in</strong>n an <strong>in</strong> den Prozess e<strong>in</strong>bezogen <strong>und</strong> haben an<br />

der Festlegung der notwendigen Kompetenzen <strong>und</strong> der Transfermodalitäten<br />

mitgewirkt.<br />

E<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheit der Arbeitnehmer allerd<strong>in</strong>gs, hat nicht „mitgespielt“, weil diese nach der<br />

Ankündigung der Umstrukturierung <strong>und</strong> der Genehmigung ihres Antrages nach langjähriger<br />

Tätigkeit möglichst schnell gehen wollten.<br />

(Positive) Auswirkung 2: Ke<strong>in</strong>e wesentliche Änderung h<strong>in</strong>sichtlich der <strong>in</strong>dividuellen <strong>und</strong><br />

kollektiven E<strong>in</strong>stellung zur Arbeit<br />

Das Verhalten <strong>und</strong> Engagement der Arbeitnehmer gegenüber dem Unternehmen, aber<br />

auch gegenüber Kollegen hat sich nach der Ankündigung sowie während der<br />

Umstrukturierung nicht wesentlich geändert („es herrscht Solidarität; es wird weiter<br />

gearbeitet wie zuvor“).<br />

Zwei Gründe werden hierfür benannt: e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Kommunikation <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e starke<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Gewerkschaften.<br />

62 Europapanorama – 7 Fallstudien aus 6 Ländern zur Veranschaulichung der<br />

Lage

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