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Wie können Beschäftigungs- und Arbeitsfragen in ... - ETUC

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EGB – <strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>Beschäftigungs</strong>‐ <strong>und</strong> <strong>Arbeitsfragen</strong> <strong>in</strong> Anbetracht der Auswirkungen der Umstrukturierungen<br />

auf die Rolle der Arbeitsgruppe als Faktor für den (<strong>Wie</strong>der‐)Aufbau von Fachwissen verknüpft werden?<br />

auferlegte Belastung durch Arbeit <strong>und</strong> Aufgabenvielfalt betrifft, <strong>und</strong> erhöht die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass es zu e<strong>in</strong>er Kompetenzverlust‐Spirale kommt. Es lässt die<br />

f<strong>in</strong>anziell rechnende Denkweise der Führungsverantwortlichen zu Tage treten <strong>und</strong><br />

begünstigt gleichermaßen das nachlassende Engagement der Beschäftigten.<br />

Demgegenüber kann man den Modellen, die damit werben, sozial<br />

verantwortungsvoll zu se<strong>in</strong> (Beispiel Großbritannien), obwohl sie zu massiven<br />

Stellenstreichungen führen <strong>können</strong>, zum<strong>in</strong>dest zugute halten, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere<br />

Unterstützung <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Bezug auf die Kompetenzen zu bieten.<br />

4. Mit der Umstrukturierung e<strong>in</strong>hergehende Neufassung der Führungsmethoden <strong>und</strong><br />

Prozesse: Umstrukturierungen geben immer häufiger Anlass zu e<strong>in</strong>er<br />

gr<strong>und</strong>legenden Änderung der Arbeitsabläufe <strong>und</strong> der Funktionsweisen der<br />

Beschäftigten als Gruppe. Zusätzlich zum Stellenabbau werden organisatorische<br />

Änderungen vorgeschlagen (teilweise sogar als „Lösungen“), die zum Ziel haben,<br />

Leistungen <strong>und</strong> Bezüge <strong>in</strong>dividuell zu gestalten, Arbeitsabläufe zu standardisieren<br />

<strong>und</strong> strenge Verfahrensanweisungen herauszugeben. Solche Änderungen haben<br />

vernichtende Auswirkungen auf die Arbeitsgruppe (Konkurrenz tritt an die Stelle<br />

von Zusammenarbeit) <strong>und</strong> auf die spürbare Qualität der Arbeit (die Tätigkeit wird<br />

schlechter gemeistert).<br />

5. Menge <strong>und</strong> Verteilung der gestrichenen Stellen: Gewöhnlich wird die Dauer e<strong>in</strong>er<br />

Umstrukturierung an die Anzahl gestrichener Stellen geknüpft. Bei e<strong>in</strong>er<br />

quantitativen Umsetzung kommt dies sowohl auf der Makro‐Ebene (dem gesamten<br />

Unternehmen) als auch auf der Mikro‐Ebene (e<strong>in</strong>er Abteilung, e<strong>in</strong>er Gruppe) zum<br />

Tragen. So hat die Streichung von 20 Stellen <strong>in</strong> den Supportfunktionen nicht<br />

dieselbe Auswirkung auf die Arbeitsgruppen <strong>und</strong> den Kompetenzverlust, wenn sich<br />

diese Stellen auf nur e<strong>in</strong>ige wenige Abteilungen konzentrieren, wie wenn sie auf die<br />

gesamte Stellenanzahl verteilt s<strong>in</strong>d. Dementsprechend ist e<strong>in</strong>e Verteilung der<br />

gestrichenen Stellen auf die verschiedenen CSPs (z. B.<br />

Führungskräfte/Arbeitnehmer) oder Hauptfunktionen (Support/Produktion)<br />

wichtig, um etwaigen, zwischen Arbeitsgruppen auftretenden Unbill e<strong>in</strong>zudämmen.<br />

6. Wesen der betroffenen Aufgabenfelder <strong>und</strong> Kompetenzen: Je stärker e<strong>in</strong><br />

Aufgabenfeld nach körpereigenen bzw. „e<strong>in</strong>verleibten“ Kompetenzen (Berühren,<br />

das Auge, Gespür) verlangt, desto schwieriger ist die Umsetzung des<br />

Wissenstransfers <strong>und</strong> desto mehr Zeit erfordert dieser. Das Paradoxe daran ist, dass<br />

Kompetenzen als weniger kritisch oder schwierig angesehen werden, umso<br />

weniger sie formalisiert s<strong>in</strong>d. Und desto weniger Zeit oder Führungskräfte werden<br />

für den entsprechenden Wissenstransfer zur Verfügung gestellt. Bei e<strong>in</strong>er<br />

Kompetenz, die viele teilen, ist das Risiko <strong>in</strong> Bezug auf den Nettoverlust jedoch<br />

entsprechend ger<strong>in</strong>ger. Nun s<strong>in</strong>d aber auch diejenigen Kompetenzen<br />

Fachkompetenzen, die den globalen strategischen Unternehmenskompetenzen<br />

e<strong>in</strong>en Mehrwert verleihen. Aber es s<strong>in</strong>d auch genau diese, die bei<br />

Umstrukturierungen oft am bereitwilligsten gestrichen werden.<br />

7. Auffassung <strong>und</strong> Ist‐Zustand der Gruppe vor der Umstrukturierung: Die Beständigkeit<br />

<strong>und</strong> Stabilität e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe ist stark abhängig von deren ursprünglichem<br />

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