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Wie können Beschäftigungs- und Arbeitsfragen in ... - ETUC

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EGB – <strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>Beschäftigungs</strong>‐ <strong>und</strong> <strong>Arbeitsfragen</strong> <strong>in</strong> Anbetracht der Auswirkungen der Umstrukturierungen<br />

auf die Rolle der Arbeitsgruppe als Faktor für den (<strong>Wie</strong>der‐)Aufbau von Fachwissen verknüpft werden?<br />

Kollegen umgegangen wird, versetzen sich <strong>in</strong> ihre Lage <strong>und</strong> stellen sich vor, dass<br />

es ihnen sicherlich nicht besser ergangen wäre. Ihre Bereitschaft e<strong>in</strong> ihrer Me<strong>in</strong>ung<br />

nach nicht anerkanntes Know‐how weiterzugeben, nimmt dann dementsprechend<br />

ab.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des Zeitpunkts, ab wann die Auswirkungen der Umstrukturierung zu greifen<br />

beg<strong>in</strong>nen, ist festzustellen, dass es sich dabei nicht unbed<strong>in</strong>gt nur um die<br />

Postumstrukturierungsphase handelt: E<strong>in</strong>ige zeichnen sich sogar schon vor der offiziellen<br />

Ankündigung ab, andere s<strong>in</strong>d während des Verhandlungsprozesses besonders spürbar oder<br />

erst zu e<strong>in</strong>em viel späteren Zeitpunkt. Durch die Ane<strong>in</strong>anderreihung von<br />

Umstrukturierungen verschwimmen die Phasen „davor“/„während“/„danach“ <strong>und</strong> es<br />

treten vielmehr kumulative oder gleichzeitige Effekte, die sich gegenseitig verstärken.<br />

1.3. Hauptfaktoren, die die Auswirkungen der Umstrukturierungen<br />

verstärken<br />

Obwohl die bedeutendsten Folgen <strong>in</strong> den meisten Gestaltungsformen festgestellt wurden,<br />

zeigen die Fallstudien, dass Ausmaß <strong>und</strong> Art der Auswirkungen je nach Situation ganz<br />

unterschiedlich se<strong>in</strong> <strong>können</strong>. Es geht also darum, die Ursache dafür herauszuf<strong>in</strong>den, warum<br />

e<strong>in</strong>e Gruppe widerstandsfähiger ist als e<strong>in</strong>e andere. Oder anders ausgedrückt: Gibt es<br />

Faktoren, die die generellen Auswirkungen der Umstrukturierungen verschlimmern bzw.<br />

Umstände, die es ermöglichen, deren negative Folgen zu begrenzen <strong>und</strong> den<br />

Wissenstransfer trotz alledem fortzusetzen? Wir konnten 11 entscheidende Faktoren<br />

ermitteln.<br />

1. Zeitliche Umstände: E<strong>in</strong> entscheidender Faktor ist, ob für die Sicherstellung des<br />

Wissenstransfers e<strong>in</strong>e bestimmte Zeit zugestanden wird, <strong>und</strong> wie lange dieser<br />

Zeitraum ist. Die e<strong>in</strong>zigen Fälle, wo der mit den Personalabgängen verb<strong>und</strong>ene<br />

Kompetenzverlust begrenzt ist, betrifft Situationen, wo die Abgänge gestaffelt<br />

organisiert wurden, so dass die ausscheidenden Mitarbeiter ihre Kompetenzen an<br />

die Verbleibenden weitergeben konnten (vgl. Beispiel Großbritannien).<br />

Demgegenüber führt die Abruptheit der Abgänge sowohl bei den ausscheidenden<br />

als auch bei den verbleibenden Mitarbeitern eher zum Auftreten widerstrebender<br />

Strategien mit den entsprechenden Konsequenzen (vgl. Beispiele Frankreich <strong>und</strong><br />

Deutschland) sowie abwehrender Haltungen. Allgeme<strong>in</strong> ausgedrückt, ist es das<br />

Fehlen e<strong>in</strong>es Übergangszeitraums nach der Umstrukturierung, das deren Folgen<br />

verschlimmert.<br />

2. Betriebliches Tutor<strong>in</strong>g‐Programm: Die frühzeitige E<strong>in</strong>richtung von Regelungen für<br />

e<strong>in</strong> Tutor<strong>in</strong>g oder die Verwaltung von Arbeitsplätzen <strong>und</strong> Kompetenzen reicht nicht<br />

aus, damit e<strong>in</strong> Wissenstransfer auch tatsächlich stattf<strong>in</strong>det. Das Programm muss<br />

auch umgesetzt werden. Beispielsweise durch die Schaffung von Konditionen, die<br />

dies erlauben.<br />

3. Modell des Personalmanagements: Wenn hier das Modell der Marktwirtschaft (d.h.<br />

e<strong>in</strong> kurzfristiges <strong>und</strong> sich opportunistisch nach den unmittelbaren Markttendenzen<br />

richtendes <strong>Beschäftigungs</strong>management) überwiegt, s<strong>in</strong>d die Folgen der<br />

Umstrukturierung stärker. E<strong>in</strong> solches Modell verstärkt den Druck, was die<br />

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