Ausgabe E, Olpe, (15.67 MB) - Siegerländer Wochen-Anzeiger
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Seite 12 /Sonntags-<strong>Anzeiger</strong> SPORT<br />
Sonntag, 20. Oktober 2013<br />
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Helmer lässt grüßen<br />
Leverkusen gewinnt durch Kießlings Phantomtor mit 2:1<br />
Dank eines „Nicht-Tores“ gewann Bayer Leverkusen 2:1 bei 1899 Hoffenheim.<br />
Sinsheim. Hitzige Diskussionen<br />
auf dem Spielfeld und wütende<br />
Fans auf den Rängen: Ein Phantomtor<br />
von Stefan Kießling hat<br />
beim 2:1 (1:0) von Bayer Leverkusen<br />
bei 1899 Hoffenheim zum<br />
Auftakt des 9. Spieltages der<br />
Fußball-Bundesliga für einen<br />
handfesten Skandal gesorgt.<br />
Wie 1994 bei Thomas Helmer<br />
war der Ball beim Kopfball<br />
von Kießling neben das Tor gegangen.<br />
Durch ein Loch im Netz<br />
gelangte der Ball aber ins Tor.<br />
Schiedsrichter Felix Brych gab<br />
den Treffer zum 2:0 und nahm<br />
seine Entscheidung auch nach<br />
mehrmaliger Intervention der<br />
Hoffenheimer nicht zurück.<br />
Doch die Szene dürfte vor<br />
dem Sportgericht des DFB ein<br />
Nachspiel haben. Hoffenheims<br />
Sportlicher Leiter Alexander<br />
Rosen kündigte einen Einspruch<br />
gegen die Spielwertung an.<br />
1899-Trainer Markus Gisdol ist<br />
fest davon überzeugt, dass „wir<br />
das Spiel noch einmal sehen“.<br />
Der Coach verwies auf den Fall<br />
Helmer. Brych war die Szene un-<br />
angenehm. „Ich hatte leichte<br />
Zweifel, aber die Reaktionen der<br />
Spieler waren eindeutig, es gab<br />
kein Kontra. Es hat mir keiner<br />
gesagt, dass der Ball nicht im Tor<br />
war. Für mich ist das jetzt auch<br />
keine tolle Situation, ein Tor zu<br />
geben, das keins war“, sagte der<br />
Referee im Anschluss.<br />
Leverkusen verhalf das Tor<br />
von Kießling zum erstmaligen<br />
Sprung an die Tabellenspitze<br />
nach 1335 Tagen. Dabei hatte<br />
Kießling nach seinem Kopfball<br />
ans Außennetz bereits die Haare<br />
gerauft, ehe Brych plötzlich auf<br />
Ein mit einem Knoten geflicktes<br />
Tornetz war nach dem Spielende<br />
zu sehen.<br />
Foto: avs<br />
Foto: avs<br />
Tor entschied. Es folgten lange<br />
Diskussionen und Brych schien<br />
wenige Minuten später auch seinen<br />
Fehler eingesehen zu haben,<br />
als er das Loch im Tornetz sah.<br />
Doch der Referee blieb bei seiner<br />
Tatsachenentscheidung.<br />
„Das ist skandalös. Es war<br />
kein Tor. Es gibt keine zwei Meinungen<br />
über diese Szene. Das<br />
war mehr als skurril“, sagte Rosen.<br />
Leverkusens Sportchef Rudi<br />
Völler fühlte sich bei dem Sieg<br />
nicht ganz wohl: „Für uns war es<br />
unangenehm. So wollten wir das<br />
Spiel nicht gewinnen.“<br />
Kießling erklärte, dass er die<br />
Szene nicht gesehen habe, weil<br />
er sich nach dem Kopfball weggedreht<br />
habe: „Ich habe im ersten<br />
Moment gedacht, der Ball<br />
geht nicht rein. Dann kamen<br />
alle auf mich zugestürmt und haben<br />
mich umarmt“, sagte der<br />
Stürmer. Er sei überrascht gewesen,<br />
dass der Ball im Tor gewesen<br />
sein soll. Zuvor hatte Sidney<br />
Sam zum 1:0 getroffen (26.),<br />
Sven Schipplock gelang in der<br />
88. Minute der Anschluss. (avs)<br />
Sekunden entscheiden<br />
Phantom-Torschütze Helmer nimmt Kießling in Schutz<br />
Ex-Nationalspieler Thomas Helmer erzielte 1994 das erste Phantom-<br />
Tor der Bundesliga.<br />
Foto: avs<br />
Berlin. Thomas Helmer hat als<br />
Schütze des ersten Phantom-Tores<br />
der Bundesliga-Geschichte<br />
seinen „Nachfolger“ Stefan<br />
Kießling in Schutz genommen.<br />
„Es geht um Sekunden, und du<br />
weißt als Schütze selbst nicht so<br />
genau, ob er drin war. Kießling<br />
wird auch überlegt haben: Was<br />
mach ich jetzt, was ist passiert.<br />
Und diese Sekunden entscheiden<br />
darüber, bist du jetzt der<br />
liebe Junge oder der böse Bube“,<br />
sagte Helmer. Was passiert ist,<br />
sei „nicht nur der Fehler des<br />
Spielers, sondern auch der Fehler<br />
des Schiedsrichters. Es ist<br />
keine schöne Geschichte, ich<br />
bin sehr gespannt, was jetzt passiert“.<br />
Beim Spiel zwischen 1899<br />
Hoffenheim und Bayer Leverkusen<br />
(1:2) war in der 70. Minute<br />
ein Kopfball von Kießling ans<br />
Außennetz gegangen, aber als<br />
Tor gewertet worden (siehe Bericht<br />
oben).<br />
Eine ähnliche Situation war<br />
Helmer am 23. April 1994 widerfahren.<br />
Beim Spiel zwischen<br />
dem FC Bayern München und<br />
dem 1. FC Nürnberg (2:1) hatte<br />
Helmer den Ball mit der Hacke<br />
am Tor vorbeigelegt. Schiedsrichter<br />
Hans-Joachim Osmers<br />
entscheidet nach Befragen des<br />
Linienrichters Jörg Jablonski auf<br />
Tor für München. Nürnberg legt<br />
erfolgreich Einspruch ein, das<br />
Wiederholungsspiel gewinnen<br />
die Bayern 5:0. Für Helmer ist<br />
nach dem Fall Kießling nun unstrittig:<br />
„Das Spiel muss wiederholt<br />
werden, keine Frage.“ (avs)<br />
Reinhard Rauball will BVB-Präsident bleiben.<br />
Foto: avs<br />
Status verbessern<br />
Rauball sieht Aufgaben nicht als erledigt<br />
Dortmund. Reinhard Rauball<br />
stellt sich bei der Mitgliederversammlung<br />
von Borussia Dortmund<br />
am 24. November erneut<br />
für weitere drei Jahre zur Wahl<br />
als Präsident.<br />
„Ich fühle mich wie mit 44.<br />
Geistig und körperlich. Und mit<br />
44 ist man noch nicht im<br />
Rentenalter. Ich habe die Entscheidung,<br />
mich erneut zur<br />
Wahl zu stellen, aber nicht nach<br />
Zahlen oder Statistiken, sondern<br />
nach meiner Fitness und vor allem<br />
aus Freude an der Aufgabe<br />
getroffen“, sagte Rauball.<br />
Der 66-Jährige, der zugleich<br />
Liga-Präsident ist, hatte im November<br />
2004 das Präsidentenamt<br />
übernommen und den Club<br />
vor der Insolvenz bewahrt. Für<br />
Rauball ist es bereits die dritte<br />
Amtszeit als BVB-Präsident.<br />
1979 hatte er die Position erstmals<br />
übernommen und war dabei<br />
mit 32 Jahren der jüngste<br />
Präsident in der Fußball-Bundesliga.<br />
Rauball blieb für drei<br />
Jahre im Amt. Zwischen 1984<br />
und 1986 stand er dem Club ein<br />
zweites Mal vor.<br />
Er sieht seine Arbeit beim<br />
Champions-League-Finalisten<br />
trotz der Erfolge in den vergangenen<br />
Jahren noch nicht als erledigt<br />
an. „Es gibt einen Grundsatz,<br />
geprägt von Leuten, denen<br />
man Weisheit nachsagt, der besagt,<br />
dass die größten Fehler im<br />
Erfolg gemacht werden. Deswegen<br />
ist es wichtig, diesen Status<br />
zu halten, möglichst zu verbessern<br />
und bestimmte Philosophien<br />
wie Intensivierung der<br />
Nachwuchsarbeit auch unter<br />
dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit<br />
in den nächsten Jahren<br />
fortzuschreiben.“ (avs)<br />
Nachlegen<br />
HSV will Aufschwung fortsetzen<br />
Bert van Marwijk hat mit dem<br />
HSV ein klares Ziel. Foto: avs<br />
Sieg bei<br />
Euro-Debüt<br />
Zielona Gora. Die Bundesliga-<br />
Basketballer des FC Bayern sind<br />
erfolgreich in die Euro-League<br />
gestartet. Ihren ersten Auftritt<br />
im höchsten europäischen Vereinswettbewerb<br />
gewannen die<br />
Münchner beim polnischen<br />
Meister Stelmet Zielona Góra<br />
klar mit 94:73 (48:28).<br />
Chevon Troutman (19<br />
Punkte) und Nihad Djedovic<br />
(17) waren beste Werfer der<br />
Bayern, die die Partie von Anfang<br />
an beherrschten und zur<br />
Halbzeit bereits mit 20 Punkten<br />
in Führung lagen.<br />
Die Brose Baskets Bamberg,<br />
das zweite deutsche Team in der<br />
Euro-League, hatten bereits am<br />
Mittwoch mit dem 84:70-Erfolg<br />
gegen Straßburg IG einen optimalen<br />
Start erwischt. In beiden<br />
Gruppen ziehen jeweils die ersten<br />
vier Teams in die Zwischenrunde<br />
ein.<br />
(avs)<br />
Hamburg. Der Hamburger SV<br />
will seinen Aufschwung in der<br />
Fußball-Bundesliga unter dem<br />
neuen Coach Bert van Marwijk<br />
fortsetzen und Abstand zu der<br />
Gefahrenzone bekommen.<br />
Beim Heim-Debüt des niederländischen<br />
Fink-Nachfolgers<br />
auf der Trainerbank wollen die<br />
Hanseaten heute um 15.30 Uhr<br />
gegen den VfB Stuttgart „nachlegen“,<br />
wie Torjäger Pierre-Michel<br />
Lasogga vor der Partie betonte.<br />
Nach den erfolgreichen<br />
Gastspielen in Frankfurt (2:2)<br />
und Nürnberg (5:0) ist vor<br />
eigenem Publikum der zweite<br />
Heimsieg dieser Saison das klare<br />
Ziel. „Ich hoffe, dass wir die<br />
Oberhand behalten“, sagte Lasogga<br />
und tippte auf ein 3:1 für<br />
den HSV. Dabei sei es nicht so<br />
wichtig, ob er selbst treffe oder<br />
nicht, merkte der Hattrick-Torschütze<br />
vom Nürnberg-Spiel an.<br />
Zuletzt hatte er in drei Pflichtspielen<br />
fünfmal getroffen.<br />
Stuttgarts Sportchef Fredi<br />
Bobic hofft daher, dass Lasogga<br />
„sein Pulver verschossen“ habe.<br />
Allerdings haben die Schwaben<br />
in den vergangenen beiden<br />
Duellen jeweils drei Punkte aus<br />
Hamburg entführt. Unter Labbadia-Nachfolger<br />
Thomas<br />
Schneider ist der VfB mit elf<br />
Punkten aus fünf Spielen sogar<br />
eines der erfolgreichsten Teams<br />
der Liga.<br />
(avs)<br />
Besser als sein Ruf?<br />
Magath fühlt sich falsch beurteilt<br />
Felix Magath ist nicht einverstanden<br />
mit seinem Abbild in der<br />
Öffentlichkeit. Foto: avs<br />
AS Rom behält weiße Weste<br />
Rom. Tabellenführer AS Rom bleibt in der italienischen Fußball-<br />
Meisterschaft das Maß der Dinge und hat den achten Sieg im achten<br />
Spiel eingefahren. Gegen den Tabellenzweiten SSC Neapel setzten<br />
sich die Römer dank eines Doppelpacks von Miralem Pjanic mit 2:0<br />
(1:0) durch. (avs)<br />
Trio im Halbfinale<br />
Stuttgart. Fußballtrainer Felix<br />
Magath sieht seine Leistung<br />
nicht angemessen gewürdigt. Er<br />
erkenne eine Diskrepanz „zwischen<br />
dem, was ich geleistet<br />
habe, und dem, wie es dargestellt<br />
wird“, sagte der 60-Jährige.<br />
Als Beispiel führte Magath<br />
seine Arbeit bei Schalke 04 an:<br />
„Als mein Team und ich im<br />
Sommer 2009 dort angefangen<br />
haben, war der Verein nur noch<br />
sportliches Mittelmaß und wirtschaftlich<br />
eher ein Abstiegskandidat.<br />
Ein Schnitt und ein Neuanfang<br />
waren überlebensnotwendig.<br />
Mit den von uns geschaffenen<br />
Grundlagen gehört<br />
der Club wieder zu den besten<br />
Mannschaften in Deutschland.<br />
Nebenbei wurden noch 100<br />
Millionen Euro Schulden abgebaut.“<br />
Magath war im März 2011<br />
als Trainer, Manager und Vorstandsmitglied<br />
entlassen worden.<br />
Er erklärte auch, nicht um<br />
jeden Preis ins Fußballgeschäft<br />
zurückkehren zu wollen.<br />
„Ich sehe keine dringende<br />
Veranlassung, meinen aktuellen<br />
Zustand mit Gewalt zu beenden.“<br />
Reizvoll seien für ihn Aufgaben<br />
im Fußball, bei denen er<br />
sich „zum Wohle einer Sache“<br />
engagieren könne. „Ich bin da<br />
ein sogenannter Idealist – auch<br />
wenn das vermutlich nicht alle<br />
glauben.“ Er sei „ein freiheitsliebender,<br />
toleranter und rücksichtsvoller<br />
Mensch“, sagte Magath.<br />
Er müsse damit leben, in<br />
Schubladen wie „Quälix“ gesteckt<br />
zu werden. (avs)<br />
Berlin. Die deutschen Tennisprofis<br />
Tommy Haas, Sabine Lisicki<br />
und Annika Beck stehen bei<br />
ihren internationalen Turnierauftritten<br />
im Halbfinale. Bei der<br />
ATP-Veranstaltung in Wien<br />
entschied der 35-jährige Haas<br />
das Duell gegen den ein Jahr<br />
jüngeren Radek Stepanek aus<br />
Tschechien für sich. Der gebürtige<br />
Hamburger trifft nun auf Lukas<br />
Rosol. Wimbledonfinalistin<br />
Lisicki (Foto) setzte sich beim<br />
WTA-Turnier von Luxemburg<br />
gegen Karin Knapp aus Italien<br />
durch. Die Berlinerin trifft nun<br />
auf die top-gesetzte Caroline<br />
Wozniacki aus Dänemark. Annika<br />
Beck kämpfte sich gegen<br />
Katarzyna Piter ins Halbfinale<br />
und spielt jetzt gegen Sabine Vögele.<br />
Foto: avs<br />
Wegen einer Verletzung<br />
Kein Wiedersehen für Neu-Wolfsburger Koo mit Augsburg<br />
Augsburg. Ein sportliches Wiedersehen<br />
mit ihrem früheren<br />
Spielmacher Ja-Cheol Koo fällt<br />
für die Profis des FC Augsburg<br />
aus. Kurz vor dem Duell mit<br />
Koos jetzigem Club VfL Wolfsburg<br />
(heute, 17.30 Uhr) ver-<br />
letzte sich der Südkoreaner am<br />
Sprunggelenk und muss zuschauen.<br />
„Ich hätte Koo sehr<br />
gerne getroffen“, sagte Augsburgs<br />
Trainer Markus Weinzierl,<br />
dessen Team auch dank der<br />
enormen Spielintelligenz von<br />
Der Wolfsburger Ja-Cheol Koo (l.) fällt im Spiel gegen seinen Ex-Club<br />
Augsburg aus.<br />
Foto: avs<br />
Koo im vergangenen Frühjahr<br />
noch den Klassenverbleib in der<br />
Fußball-Bundesliga geschafft<br />
hatte. Die „Wölfe“ sind ein echter<br />
Lieblingsgegner der Schwaben:<br />
In vier Erstligaspielen gelangen<br />
zwei Siege und zwei Remis.<br />
Natürlich hätte seine<br />
Mannschaft auch jetzt eine<br />
Chance gegen das Millionen-<br />
Ensemble aus Niedersachsen,<br />
„aber bei uns muss hundertprozentig<br />
alles passen, um drei<br />
Punkte zu holen“, befand Weinzierl<br />
zurückhaltend.<br />
Mit zehn Punkten rangieren<br />
die Schwaben einen Zähler vor<br />
dem VfL in der Tabelle. „Die<br />
Augsburger entwickeln viel Zug<br />
nach vorne, sind unangenehm<br />
in den Zweikämpfen und legen<br />
große Laufbereitschaft an den<br />
Tag“, lobte Wolfsburgs Trainer<br />
Dieter Hecking. (avs)