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ahdukw-jb2004.pdf

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Dieses kann in Beratungssituationen zu Missverständnissen, Fehlentscheidungen<br />

und kontraproduktiven Unterstützungs- und Behandlungsangeboten führen. Darüber<br />

hinaus wird die Verständigung oftmals durch die sprachlichen Barrieren erschwert. In<br />

der Alltagsarbeit gestaltet sich die Suche nach geeigneten Dolmetschern für die<br />

Beratungssituation sehr zeitaufwendig. Die Schwiergi keit, über sensible Themen wie<br />

HIV / AIDS, Sex, Drogen u.ä. zu sprechen, wird durch diese eingeschränkte<br />

Verständigungssituation deutlich erschwert.<br />

Die Begleitung von HIV-Infizierten / an Aids-Erkrankten SchwarzafrikanerInnen ist<br />

oftmals durch die unsichere Lebenssituation der MigrantInnen geprägt. Die Regelung<br />

des Aufenthaltsstatus und der Umgang mit dem fremden Aufenthaltsland stehen für<br />

die MigrantInnen oftmals im Vordergrund. Die HIV/AIDS-Erkrankung kann gegenüber<br />

dieser psychischen Belastung in den Hintergrund treten.<br />

In der Begleitung gilt es eine Sensibilität gegenüber dieser spezifischen<br />

Lebenssituation zu entwickeln. Innerhalb der AIDS-Hilfe Duisburg / Kreis Wesel e.V.<br />

ist es dementsprechend ein wichtiges Ziel, dass die MitarbeiterInnen diesbezüglich<br />

weiterhin geschult werden.<br />

Das Thema HIV / AIDS ist in der Community der SchwarzafrikanerInnen meistens<br />

ein Tabuthema. Für die AIDS-Hilfe war es daher eine wichtige Bereicherung<br />

innerhalb der Begleitungsarbeit, dass die Selbsthilfegruppe der infizierten<br />

SchwarzafrikanerInnen in diesem Berichtsjahr ihre Treffen in Duisburg vollzog. Von<br />

unserer Seite galt es, die Gruppe bei der Suche nach Räumlichkeiten und bei der<br />

Finanzierung dieser zu unterstützen.<br />

Für das Berichtsjahr 2004 lässt sich konstatieren, dass die Begleitung von<br />

MigrantInnen in großen Maße davon geprägt ist, ob die MigrantInnen die deutsche<br />

Sprache sprechen, verstehen und lesen können. Ist dieses nicht der Fall, nimmt die<br />

Begleitung innerhalb der AIDS-Hilfe ein sehr großes Ausmaß an, da es keine<br />

‚Übersetzungsstelle’ gibt, die die MigrantInnen im Lesen der Briefe o.ä. unterstützt.<br />

Darüber hinaus ist es oftmals nicht möglich, die MigrantInnen an geeignete Stellen<br />

im Hilfesystem zu verweisen, da die sprachlichen Kompetenzen fehlen.<br />

5.5.2 Arbeitskreis Afrika<br />

Der Arbeitskreis Afrika ist ein Zusammenschluss vonOrganisationen, die im Bereich<br />

MigrantInnen mit HIV / AIDS afrikanischer Herkunft tätig sind. Ziel ist der fachliche<br />

Austausch, die Vernetzung regionaler Angebote und die Durchführung gemeinsamer<br />

Projekte und Veranstaltungen.<br />

In dem Berichtsjahr 2004 setzte der Arbeitskreis das Ziel um, eine landesweite<br />

Fachtagung zu interkulturellen Aspekten der HIV-Ver sorgung von Menschen aus<br />

Afrika vorzubereiten und durchzuführen.<br />

Neben der AIDS-Hilfe Duisburg / Kreis Wesel e.V. wa ren folgende Institutionen<br />

Veranstalter der Fachtagung: Gesundheitsamt der Stadt Duisburg (Beratungsstelle<br />

zu AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten), AIDS-Hilfe NRW, AIDS-<br />

Hilfe Düsseldorf, AIDS-Hilfe Krefeld, Projekt Aids + Kinder, Düsseldorf.<br />

Die Zielgruppe der Fachtagung waren in der ersten Linie MitarbeiterInnen von<br />

Institutionen, die sich mit der Lebenssituation afrikanischer MigrantInnen mit HIV /<br />

AIDS befassen. Dabei war es für den Arbeitskreis relevant, sowohl AIDS-<br />

Organisationen als auch Organisationen der MigrantInnenberatung bzw. der<br />

öffentlichen Gesundheitsfürsorge zu erreichen.<br />

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