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Aus den Arbeitskreisen<br />

Die Bergische Gartenarche<br />

Arche Pflanze des Jahres 2013: Die Pfingstrose<br />

In alten Bauerngärten sind sie noch zu finden, die Schönen, die stolz in den Beeten<br />

stehen und ihren Duft verbreiten. Doch auch in neueren Gärten sind sie hin<br />

und wieder anzutreffen. Wer einmal eine Pfingstrose sein Eigen nannte, der<br />

möchte sie niemals wieder missen. Die Bergische Gartenarche hat einige dieser<br />

Schönheiten bewahren können und in diesem Jahr die lila-rosa blühende<br />

Pfingstrose (Paeonia lactiflora) zur Pflanze des Jahres gewählt. Da ein alter<br />

Garten aufgelöst werden musste, konnten wir viele Ableger machen, die wir<br />

gerne in Patenschaften weitergeben.<br />

Pfingstrosen hatten früher ihren festen Platz im Garten. Die meiste Zeit unbeachtet,<br />

fristeten sie ihr Dasein bis zu dem großen Blühereignis. Dann drehte sich<br />

plötzlich alles um sie! Die dicken Blüten wurden hochgebunden, damit der Regen<br />

sie nicht knickte, sie wurden in die Vase gestellt oder die Blütenblätter für<br />

Ornamente bei Prozessionen verwendet. Eine Gartenkönigin stellte sich zur<br />

Schau!<br />

Die pflegeleichte alte Gartenstaude sollte auch heute in keinem Garten fehlen.<br />

Anfang Juni besticht sie jeden Gartenliebhaber mit ihren lila-rosa, hübschen<br />

Blüten und ihrem einschmeichelndem Duft. Sie ist ein echter Hingucker. Wenn<br />

sich im Frühjahr die ersten zarten Triebe aus dem Boden schieben, geschieht<br />

dies mit einer ungewöhnlichen Farbe. Sie sind dunkelrot und fallen direkt ist<br />

Auge. Später entwickeln sich daraus kräftige, geschlitzte Blätter, die dann dunkelgrün<br />

sind. Anfang Juni zeigen sich die kugelförmigen Knospen, die sich<br />

schnell zu dicken, üppigen, lila-rosa Blüten öffnen. Die berauschenden, ca.<br />

15 cm großen, schalenförmigen Blumen sind dicht gefüllt und schwer. Dadurch<br />

ist es angebracht, sie mit Stäben zu stützen, denn ohne diese würden sie bei<br />

Regen trostlos am<br />

Boden liegen.<br />

Die buschigen, Horst<br />

bildenden Edel-<br />

Paeonien sind wuchsfreudig,<br />

wenn man sie<br />

in Ruhe lässt. Ihr<br />

Standort sollte mit<br />

Bedacht ausgewählt<br />

werden. In fruchtbarem,<br />

feuchtem, aber<br />

wasserdurchlässigem<br />

Boden wird der knollige<br />

Wurzelstock so<br />

gepflanzt, dass die<br />

ruhenden Augen nur<br />

Aus den Arbeitskreisen<br />

3 cm tief im Erdreich liegen. Bei zu tiefer Pflanzung wird die Staude blühfaul. Ein<br />

hartnäckiges Gerücht besagt, dass eine Pfingstrose 7 Jahre nicht blüht, wenn<br />

sie verpflanzt wird. Die Erklärung ist, dass sie meisten zu tief in den Boden gesteckt<br />

wird und dadurch zu wenig Nährstoffe bekommt.<br />

Als intensiv duftende Blütenpflanze eignen sich Pfingstrosen für Beet- und Staudenkulturen.<br />

Sie ist eine robuste und langlebige Pflanze, die auch Kälte bis zu<br />

minus 25 Grad verträgt, da sie ursprünglich aus Nord-China stammt. Sie sollte<br />

aber vor kalten Winden geschützt werden. Spätfröste können die jungen Austriebe<br />

schädigen. Um Pfingstrosen zu vermehren, teilt man den Wurzelstock am<br />

Besten im Herbst oder im zeitigen Frühjahr.<br />

Die allgemein bekannte rote Pfingstrose, Paeonia officinalis, ist etwas kleiner als<br />

die beschriebene Staude, ihre Blüte aber nicht weniger hübsch. Auch die rote<br />

Pfingstrose kann an Arche-Paten abgegeben werden.<br />

Wenn Sie von unentdeckten Gartenschätzen in Ihren Beeten oder Gärten von<br />

Bekannten wissen, die seit 1950 oder länger im Bergischen Land kultiviert werden,<br />

melden Sie sich bei der Bergischen Gartenarche, damit wir auch diese<br />

Pflanzen langfristig in der Region verbreiten und bewahren können.<br />

Ein schönes Gartenjahr wünscht die Bergische Gartenarche.<br />

Text und Foto: Marianne Frielingsdorf<br />

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