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Artenvielfalt und Landwirtschaft<br />

bensbedingungen (z.B. durch den Klimawandel) anzupassen. Man kann biologische<br />

Vielfalt mit einem eng verwobenen Netz vergleichen, ein Netz mit zahlreichen<br />

Verknüpfungen und Abhängigkeiten, in dem ununterbrochen neue Knoten<br />

geknüpft werden.“ (biologischevielfalt.de)<br />

Blütenbestäubung erhöht<br />

den Ertrag der Landwirte.<br />

Foto: <strong>NABU</strong>/N. Schiwora<br />

Dieses Netzwerk erfüllt viele Naturfunktionen, die wir<br />

Menschen nutzen. Die biologische Vielfalt ist unsere<br />

Existenzgrundlage. Sie liefert uns Nahrung und<br />

garantiert das Vorhandensein von Ressourcen für<br />

unsere wirtschaftliche Entwicklung. Wir nutzen viele<br />

Pflanzen als Heilmittel und gewinnen Arzneiwirkstoffe<br />

aus ihnen. Nicht zuletzt stellt uns die biologische<br />

Vielfalt ganz einfach saubere Luft und sauberes<br />

Wasser zur Verfügung. Sie ist also kein Luxusgut,<br />

das man sich leistet, wenn man keine anderen<br />

Probleme hat. Wir Menschen sind selbst Teil der biologischen Vielfalt – und<br />

können nur in einer intakten und lebenswerten Umwelt überleben.<br />

Nachfolgend sind einige Beispiele von Heyer und Christen ( 1 ) zusammengefasst,<br />

die die Bedeutung der Biodiversität für die landwirtschaftliche Produktion<br />

zeigen:<br />

⇒ Mikroorganismen wandeln organische Substanz in Mineralien um, so dass<br />

sie den Pflanzen als Nährstoffe zur Verfügung stehen.<br />

⇒ Knöllchenbakterien fixieren in Symbiose mit Hülsenfrüchtlern Stickstoff, der<br />

maßgeblich das Pflanzenwachstum beeinflusst.<br />

⇒ Durch die Tätigkeit von Regenwürmern wird die Bodengüte, u.a. durch eine<br />

verbesserte Wasseraufnahmekapazität sowie Bodenbelüftung, und damit<br />

das Ertragsvermögen gesteigert.<br />

⇒ Pflanzen fressende Insekten regen Wachstumsprozesse an.<br />

⇒ Nützlinge halten Schädlinge in Schach.<br />

⇒ Blüten besuchende Insekten erhöhen den Ertrag.<br />

In Summe können diese „Gratisleistungen der Natur“ ein beträchtliches Ausmaß<br />

einnehmen. Sie lassen sich zum Teil sogar monetär fassen – die durch Nützlinge<br />

erbrachten Gratisleistungen machen laut Bengtsson ( 2 ) im Durchschnitt<br />

41 € / ha aus.<br />

Damit lohnt sich der Schutz der Artenvielfalt auch finanziell und entkräftet die<br />

betriebswirtschaftlichen Argumente einiger Landwirte z.B. gegen die Einrichtung<br />

ökologischer Vorrangflächen (Feldraine, Hecken, Uferrandstreifen, etc.) als<br />

Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere. Rita Vogt<br />

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1 W. Heyer & O. Christen (2005): Landwirtschaft und Biodiversität – Zusammenhänge und Wirkungen in<br />

Agrarökosystemen. Schriftenreihe des Instituts für Landwirtschaft und Umwelt, Bonn, Heft 8/2005<br />

2 Bengtsson J. (2004): Ecological and evolutionary process in humandominated landscape. Verhand.<br />

Gesellschaft für Ökologie 34,4.<br />

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