Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Fachgebiet ...

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Prof. Dr. Michael Groblewski
Termine: dienstags, 14h00 – 16h00 und vor Ort n.V.
Ort: SR 3140, KHS, III. St., SüB
Sprechzeit: nach Vereinbarung, siehe Aushang an der Tür Raum 3200.
Beginn: 12.04.2011
Seminar:
Kolossal-Plastik
Modulzuordnung:
Modul V, VIII u. Magister KuWi
Kolossal-Plastik, ein gattungstheoretischer Grenzfall zwischen Architektur und Plastik, ist ein
epochenunabhängiges und zugleich interkulturelles Phänomen. Die einzelnen Kolosse stehen
zumeist in einem dezidierten ideologischen, religiösen oder politischen Zusammenhang und
sind deshalb bei historisch-politischen Veränderungen extrem gefährdet - die jüngsten Beispiele
in der ehemaligen Sowjetunion und ihrem Einflußbereich, in Afghanistan und im Irak
sind uns durch die in den Medien weltweit verbreiteten Bilddokumentationen unmittelbar im
Bewußtsein.
Die Monumente beziehen ihre künstlerische Wirkungsmächtigkeit zunächst weniger aus gestalterischen
Werten, als vielmehr aus ihrer absoluten Größe oder z.T. auch aus der Möglichkeit,
in sie hineinzugehen, sie wie einen Aussichtsturm zu besteigen und entwickeln somit
eine ganz eigene Ästhetik.
Wir wollen uns im Seminar – dem Genius Loci folgend – einen systematischen Überblick
über diese in der Kunstgeschichte bisher nicht im Zusammenhang behandelte Monumentengruppe
erarbeiten und nach Ansatzpunkten ihrer künstlerischen Bewertung so wie ihrer
kunsthistorischen Einordnung suchen.
Referate:
I. Götterbild und Herrscherbild in der Antike
1) Das kolossale Herrscherbild im alten Ägypten
2) Das kolossale Götterbild im alten Griechenland
3) Der Koloss von Rhodos
4) Römische Kolossalstatuen
II. Sonderformen der kolossalen Bildplastik in der Antike
1) Sphingen und Riesenköpfe: Monströsität im Altertum und in primitiven Kulturen
2) Statuarisches in der Architektur: Koren und Atlanten
III. Das Bild des Staates und der Gesellschaft im Mittelalter
1) Kolossalität ex negativo: die mittelalterliche Bedeutungsperspektive
2) Die mittelalterlichen Rolande
IV. Die wirklichkeitsgetreue Überhöhung
1) Das Reiterstandbild des Spätmittelalters und der frühen Renaissance
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