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Das Kurzwort zwischen 'Langue' - Universität Koblenz · Landau

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146 Sascha Michel<br />

barkeit in allen Kontexten, von unterschiedlichen Kurzwörtern und <strong>Kurzwort</strong>klassen<br />

treffen zu können, wurde eine Fragebogen-Befragung an Studierenden<br />

im Grundstudium Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz<br />

durchgeführt 25 . 47 Studierende unterschiedlichen Geschlechts, Alters und unterschiedlicher<br />

Herkunft nahmen an der Befragung teil.<br />

Der Fragebogen bestand aus insgesamt drei Aufgaben: 1. Identifizierung von<br />

Kurzwörtern im Text, 2. Klassifizierung von Kurzwörtern und 3. Substituierbarkeit<br />

von Kurzwörtern. Vor Aufgabe eins wurde folgende Information geliefert:<br />

„Kurzwörter sind Wörter, die durch Kürzung einer längeren, ungekürzten Ausgangsform/Vollform<br />

entstehen“. Weitere Eigenschaften von Kurzwörtern wurden<br />

nicht aufgelistet, um die Befragten nicht zu beeinflussen. Für den Bedeutungsaspekt<br />

hinsichtlich der Konnotation von Kurzwörtern ist nun Aufgabe drei,<br />

die Substituierbarkeit von Kurzwörtern, relevant. Die Aufgabe lautet: „Bitte beurteilen<br />

Sie intuitiv (!) auf einer Skala von 1–6, inwiefern die jeweiligen Vollformen<br />

durch die Kurzformen in den angegebenen Situationen ersetzt werden<br />

können (dabei gilt: 1 = völlig; 6 = gar nicht).“<br />

Es folgen fünf Blöcke mit unterschiedlichen Kurzwörtern, wobei jeder Block<br />

jeweils ein <strong>Kurzwort</strong> oder mehrere Kurzwörter der gleichen Klasse in identischem<br />

syntaktischem Kontext, aber unterschiedlichen kommunikativen Rahmenbedingungen<br />

umfasst. Generell differieren die Rahmenbedingungen hinsichtlich<br />

der medialen Varietät (mündlich vs. schriftlich), des Formalitäts- (informell<br />

vs. formell) und des Vertrautheitsgrades (vertraut vs. nicht vertraut) 26 .<br />

Alle sechs untersuchten Kurzwörter gehören den drei <strong>Kurzwort</strong>klassen unisegmental,<br />

multisegmental und partiell an. Folgende Leitfragen stellen sich demnach<br />

der Untersuchung:<br />

1. Welches semantische Verhältnis ergibt sich <strong>zwischen</strong> Kurzwörtern und<br />

ihren zugrunde liegenden Vollformen?<br />

25 Es handelt sich hierbei um ein Einführungsseminar, damit die Teilnehmer nicht zu sehr linguistisch<br />

„vorbelastet“ sind und dadurch bei ihren Antworten beeinflusst werden. Ich danke<br />

Heiko Girnth, der mir diese Befragung ermöglichte.<br />

26 Der Vertrautheitsgrad ist am schwierigsten zu beurteilen, da oftmals nicht eindeutig bestimmt<br />

werden kann, ob Gesprächspartner miteinander vertraut sind oder nicht. Angaben hierzu<br />

können also nur tendenziell sein.

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