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Broschüre 20 Jahre Regionale Planungsgemeinschaften in Thüringen

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Kooperationsraum Ha<strong>in</strong>ich-Werratal<br />

Die <strong>Regionale</strong>ntwicklung dieses <strong>in</strong> den Planungsregionen Südwest- und Nordthür<strong>in</strong>gen<br />

gelegenen Kooperationsraumes wird maßgeblich von der Kommunalen Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Ha<strong>in</strong>ich-Werratal e.V. getragen und projektkonkret befördert. Grundlage bildet<br />

das gleichnamige <strong>Regionale</strong> Entwicklungskonzept. Durch die Gründung des Nationalparkes<br />

Ha<strong>in</strong>ich im <strong>Jahre</strong> 1998 eröffneten sich für die Kommunen dieses Raumes neue Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Der Ha<strong>in</strong>ich als e<strong>in</strong>es der größten zusammenhängenden Laubwaldgebiete<br />

Deutschlands besitzt <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den benachbarten Teilräumen des<br />

Werratales / Werraberglandes e<strong>in</strong> touristisches Entwicklungspotential mit Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal.<br />

Mit dem <strong>in</strong> den letzten <strong>Jahre</strong>n erfolgten schrittweisen Aufbau touristischer Kapazitäten und der Etablierung<br />

buchbarer Angebote im Umfeld des Nationalparkes wurden erste Schritte h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er landschaftsräumlich<br />

verträglichen touristischen Nutzung getan. Insbesondere durch den Baumkronenpfad an der Thiemsburg erlangte<br />

die Nationalparkregion Ha<strong>in</strong>ich e<strong>in</strong>e überregionale Bekanntheit. Damit e<strong>in</strong>erseits die Kommunen im Umfeld<br />

des Nationalparkes gleichermaßen von den touristischen Potentialen profitieren können, andererseits<br />

auch über den Standort Thiemsburg h<strong>in</strong>aus attraktive Besuchermagneten angeboten werden können, bedarf<br />

es weiterer Aktivitäten zum Ausbau touristischer Infrastrukturen. Auch die Vertiefung der <strong>in</strong>terkommunalen<br />

Zusammenarbeit, hier <strong>in</strong>sbesondere mit den benachbarten größeren Städten wie z.B. Eisenach und Mühlhausen<br />

eröffnet Möglichkeiten, Synergieeffekte zu erzielen und Wertschöpfung zu generieren. Der Träger der Regionalplanung<br />

<strong>in</strong> Südwestthür<strong>in</strong>gen hat im Rahmen des <strong>in</strong>formellen Planungsprozesses mitgewirkt und unterstützt<br />

im S<strong>in</strong>ne regionaler Ausstrahlung die umsetzungsorientierte Projektarbeit.<br />

Ref<strong>in</strong>a-Projekt „DoRiF“<br />

Die Planungsregion Südwestthür<strong>in</strong>gen wurde als e<strong>in</strong>e von vier strukturell unterschiedlichen Regionen für empirische<br />

Untersuchungen im Rahmen des REFINA-Projektes „Designoptionen und Implementation von Raumordnungs<strong>in</strong>strumenten<br />

zur Reduzierung der Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme – DoRiF“ ausgewählt. Ausgehend von der<br />

Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung, die auf e<strong>in</strong>e Reduzierung der Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme für Siedlungs-<br />

und Verkehrszwecke auf max. 30 ha pro Tag bis <strong>20</strong><strong>20</strong> orientiert, ist zunächst festzustellen, dass trotz<br />

zunehmenden Problembewusstse<strong>in</strong>s die praxisorientierten Verhaltensweisen und planerischen Aktivitäten sowohl<br />

auf kommunaler und regionaler Ebene als auch auf Landes- und Bundesebene h<strong>in</strong>ter dem zurückbleiben,<br />

was im S<strong>in</strong>ne der Nachhaltigkeitsstrategie notwendig wäre. Wenngleich die Reduzierung der Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme<br />

e<strong>in</strong>e gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt, ist für e<strong>in</strong>e <strong>Regionale</strong> Planungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

vordergründig der von ihr zu erstellende Regionalplan das Instrument und der Ansatzpunkt, auf die Flächenreduktion<br />

h<strong>in</strong>zuwirken.<br />

Dem regionalplanerischen Ans<strong>in</strong>nen zur Siedlungsflächenreduktion wird dabei immer wieder das Argument<br />

entgegengehalten, dass hier ke<strong>in</strong> oder nur ger<strong>in</strong>ger Regelungsbedarf aus raumordnerischer Sicht vorliegt, da<br />

das Baugesetzbuch die notwendigen Regelungen aufzeigt. Diese Auffassung ist durchaus kritisch zu sehen. Da<br />

gesellschaftliche Entwicklungen und daraus resultierende Probleme auf kommunaler Ebene zunehmend ke<strong>in</strong>er<br />

nachhaltigen Lösung zugeführt werden, ist <strong>in</strong>terkommunales bzw. regionales Handeln gefragt. Dabei ist es erforderlich,<br />

dass das Flächensparziel e<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung für die Raumordnung erhält und es (wie im novellierten<br />

Raumordnungsgesetz) <strong>in</strong><br />

die Liste der Grundsätze Aufnahme<br />

f<strong>in</strong>det. Für die Siedlungsflächensteuerung<br />

ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die Wahl des<br />

Instrumentes – Ziel oder Grundsatz<br />

der Raumordnung – ausschlaggebend.<br />

Des Weiteren zeigt sich, dass<br />

e<strong>in</strong>e hohe Steuerungsqualität durch<br />

positiv-planerische Siedlungsflächenausweisungen<br />

und flankierende Verfahren<br />

oder durch flankierende Freiraum<br />

schützende Gebietsfestlegungen<br />

erreicht werden kann.<br />

Entscheidend für e<strong>in</strong>e Flächensteuerung<br />

ist auch der Umgang mit der Eigenentwicklung,<br />

die aktuell <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em<br />

Gesetz def<strong>in</strong>iert ist, die aber <strong>in</strong><br />

vielen Regionalplänen e<strong>in</strong>e zentrale<br />

Bedeutung hat.<br />

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<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Regionale</strong> <strong>Planungsgeme<strong>in</strong>schaften</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen

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