Broschüre 20 Jahre Regionale Planungsgemeinschaften in Thüringen

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36 Die Regionalen Planungsgemeinschaften stellen sich vor Körperschaft des öffentlichen Rechtes Träger der Regionalplanung in der Planungsregion Ostthüringen Konstituierung am 17.Oktober 1991 in Gera Regionale Planungsstelle Ostthüringen beim Thüringer Landesverwaltungsamt Puschkinplatz 7 – 07545 Gera Telefon: 0365 / 8223-1410 – Telefax: 0365 / 8223-1413 E-Mail: regionalplanung-ost@tlvwa.thueringen.de Mitglieder: • Landkreise Altenburger Land, Greiz, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis und Saalfeld-Rudolstadt • Kreisfreie Städte Gera und Jena • Städte Altenburg, Bad Lobenstein, Eisenberg, Greiz, Pößneck, Schleiz, Stadtroda, Zeulenroda-Triebes sowie Hermsdorf / Bad Klosterlausnitz, Saalfeld / Rudolstadt / Bad Blankenburg und Schmölln / Gößnitz (jeweils gemeinsam). Präsidium: 1991 – 2011
37 Kooperation statt Konfrontation Für das Gebiet um das Hermsdorfer Kreuz wurde nicht nur Thüringenweit das erste Regionale Entwicklungskonzept erarbeitet, das Hermsdorfer Kreuz bildet als Symbol für weiträumige Verbindungen gleichzeitig das Logo der Planungsregion Ostthüringen. Der Gedanke, dass Zusammenarbeit Nutzen für jeden Einzelnen bringt, wurde fortan von zahlreichen Kommunalen Arbeitsgemeinschaften aufgegriffen. Seit 1994 bis heute sind in der Planungsregion Ostthüringen mehr als 20 Regionale Entwicklungskonzepte erarbeitet und daraus mehrere Hundert Projekte umgesetzt worden, so unter anderem im Altenburger Land, in der Wismutregion, dem Städtedreieck am Saalebogen, der Orlasenke, im Bereich der Saale-Stauseen, im Stadt-Umlandraum Gera, länderübergreifend im Bereich des Nordöstlichen Vogtlandes, regionsübergreifend in der ImPuls-Region Erfurt-Weimar-Jena bis hin zur gerade erst gegründeten Kommuna- len Arbeitsgemeinschaft Thüringer Meer. Vertraglich geregelte Städte- und Gemeindeverbünde waren die Grundlage zur Funktionsteilung von Städten im Rahmen der Ausweisung der funktionsteiligen Zentralen Orte Saalfeld / Rudolstadt / Bad Blankenburg, Hermsdorf / Bad Klosterlausnitz, Schmölln / Gößnitz, Meuselwitz / Lucka und Gefell / Hirschberg / Tanna, was in diesem Umfang einzigartig in Thüringen ist. Der gemeindeübergreifenden Kooperation kommt vor allem zur Sicherung der Daseinsvorsorge ein ganz besonderer Stellenwert zu. Demographischen Wandel gestalten, Lebensqualität sichern Die Auswirkungen des demographischen Wandels sind regional unterschiedlich ausgeprägt. In der Planungsregion Ostthüringen sind davon sowohl die Städte, als auch der ländliche Raum erheblich betroffen. Da eine Umkehrung nicht möglich ist, hat die Regionale Planungsgemeinschaft Ostthüringen bereits seit vielen Jahren Projekte initiiert oder sich daran beteiligt, die Anpassungsstrategien zu entwickeln und damit trotz Schrumpfung Lebensqualität in der Region zu sichern. Im Rahmen eines Modellvorhabens der Raumordnung wurden zwei Projektideen „Dorfzentrum“ und „Kleine Schule im ländlichen Raum“ näher untersucht sowie Empfehlungen und Grenzen zu deren Umsetzung ausgelotet. Die Ergebnisse wurden auf zwei Regionalforen in Schleiz und Saalfeld präsentiert und in einer Broschüre veröffentlicht. Ebenso wurden zwei Diplomarbeiten zu Zukunftsperspektiven von Kleinstädten und zur Sicherung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum fachlich betreut. Das Netz der Zentralen Orte, insbesondere der Grundzentren, ist ein weiterer wichtiger Faktor, die bedarfsgerech- te Versorgung der Bevölkerung unter den Bedingungen des demographischen Wandels zu sichern. Da wegen mangelnder Auslastung viele Einrichtungen der sozialen und technischen Infrastruktur langfristig nicht mehr vor Ort erhalten werden können, leisten die Zentralen Orte mit ihrem breiten Angebot an überörtlich bedeutsamen Einrichtungen der Daseinsvorsorge einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Lebensqualität im ländlichen Raum. Eine Region versetzt Berge Die Folgen des Uranerzbergbaues stellten in der Region Ostthüringen ein besonderes Problem dar. Bei der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen hat die Regionale Planungsgemeinschaft beim europaweit größten Sanierungsvorhaben vielfältige Beiträge geleistet. So wurden mit der Mitwirkung im Regionalen Entwicklungskonzept Wismutregion Ostthüringen Projektideen entwickelt und die Erarbeitung eines gemeinsamen Flächennutzungsplanes im Sanierungsgebiet Ronneburg begleitet. Eng verbunden mit den Sanierungsarbeiten in der Wismutregion war die Präsentation auf der EXPO 2000 sowie die Vorbereitung des Großereignisses Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg. Auch hier hat die Regionale Planungsgemeinschaft entscheidend mitgewirkt, so unter anderem als Mitglied im Projektbeirat der Bundesgartenschau und als Koordinator der BUGA-Begleitprojekte. Die Region war zweimal Austragungsort von Thüringer Regionalplanertagungen zum Thema Strukturwandel in Bergbaufolgelandschaften, Raumstruktur und Landschaftskultur. Die Ergebnisse sämtlicher BUGA-Projektideen wurden in zwei Broschüren veröffentlicht und damit einem großen Interessentenkreis zugänglich gemacht. Heute ist die Neue Landschaft Ronneburg ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich das Lebensumfeld in der Wismutregion verbessert hat und neue Lebensräume für Mensch und Natur geschaffen wurden. 20 Jahre Regionale Planungsgemeinschaften in Thüringen
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