Hygienegrundsätze in Kindertagesstätten
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INFEKTIONSEPIDEMIOLOGIE/SCHUTZIMPFUNGEN 57<br />
onsdosis ist von der <strong>in</strong>dividuellen Disposition<br />
abhängig. EHEC-Bakterien weisen e<strong>in</strong>e relativ<br />
große Umweltstabilität und e<strong>in</strong>e gute Überlebensfähigkeit<br />
<strong>in</strong> sauerem Milieu auf (Magensäure!).<br />
Inkubationszeit<br />
1–3 (maximal 8) Tage.<br />
Kl<strong>in</strong>ik<br />
Die Erkrankung beg<strong>in</strong>nt mit wässrigen Durchfällen,<br />
die im Verlauf der Erkrankung zunehmend blutig<br />
ersche<strong>in</strong>en und e<strong>in</strong> Ruhr-ähnliches Bild annehmen<br />
können. Selten tritt Fieber auf, oft jedoch<br />
Übelkeit, Erbrechen und Abdom<strong>in</strong>alschmerzen. In<br />
ca. 10 bis 20 % der Fälle entwickelt sich aus der<br />
Gastroenteritis die hämorrhagische Colitis mit<br />
Leibschmerzen,blutigem Stuhl,oft auch mit Fieber.<br />
In ca. 5 bis 10 % der Erkrankungen durch den Serovar<br />
O157 : H7 entwickeln sich die lebensbedrohlichen<br />
post<strong>in</strong>fektiösen Syndrome des HUS (mit<br />
hämolytischer Anämie, Nierenversagen bis zur<br />
Anurie und thrombotischer Mikroangiopathie,<br />
Hautblutungen,hämolytischer Anämie) sowie vielfach<br />
neurologischen Veränderungen, je nachdem,<br />
wo die Primärschäden durch die Tox<strong>in</strong>e auftreten.<br />
HUS ist e<strong>in</strong>e extra<strong>in</strong>test<strong>in</strong>ale Komplikation, die<br />
wenige Tage nach Beg<strong>in</strong>n oder kurz nach Besserung<br />
der Durchfälle e<strong>in</strong>treten kann. Die Letalität<br />
liegt bei K<strong>in</strong>dern bei 1–5 %.<br />
Die Keimausscheidung dauert <strong>in</strong> der Regel fünf bis<br />
20 Tage, kann aber im E<strong>in</strong>zelfall (besonders bei K<strong>in</strong>dern)<br />
bis zu mehreren Monaten betragen. Auch<br />
symptomlose Ausscheider (K<strong>in</strong>der, Erwachsene)<br />
s<strong>in</strong>d möglich und können als unerkannte Infektionsquelle<br />
dienen.<br />
Beim Auftreten von HUS können die Erreger bereits<br />
aus dem Stuhl verschwunden se<strong>in</strong>.<br />
Schutzmaßnahmen bei Erkrankten/<br />
Ausscheidern<br />
Dauer der Ansteckungsfähigkeit<br />
Sie besteht, solange EHEC-Erreger im Stuhl nachgewiesen<br />
werden.<br />
Zulassung nach Krankheit<br />
Nach kl<strong>in</strong>ischer Genesung und dem Vorliegen von<br />
3 aufe<strong>in</strong>ander folgenden negativen Stuhlbefunden<br />
im Abstand von 1–2 Tagen.<br />
E<strong>in</strong> schriftliches Attest ist erforderlich.<br />
Maßnahmen bei Ausscheidern<br />
Sicherstellung verdächtiger Lebensmittel und<br />
Nachweis Shogotox<strong>in</strong>-bildender E. coli und ggf.<br />
weitere Subdifferenzierung im Nationalen Veter<strong>in</strong>ärmediz<strong>in</strong>ischen<br />
Referenzlabor für E. coli.<br />
Hospitalisierung aus kl<strong>in</strong>ischer bzw. epidemiologischer<br />
Situation.<br />
Während der gesamten Erkrankungsdauer sollte<br />
e<strong>in</strong>e laufende Des<strong>in</strong>fektion (VAH-Liste) aller Gegenstände<br />
und Flächen durchgeführt werden, die<br />
mit <strong>in</strong>fektiösen Ausscheidungen des Kranken <strong>in</strong><br />
Berührung gekommen s<strong>in</strong>d oder se<strong>in</strong> können: Leibund<br />
Bettwäsche, Taschen- und Handtücher s<strong>in</strong>d im<br />
Kochwaschgang oder chemothermisch zu waschen<br />
bzw. chemisch zu des<strong>in</strong>fizieren. Toilettensitz<br />
und Toilettendeckel s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em Des<strong>in</strong>fektionsmittel<br />
zu behandeln.Zur Händedes<strong>in</strong>fektion ist e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>tensive Benetzung der Hände mit e<strong>in</strong>em alkoholischen<br />
Des<strong>in</strong>fektionsmittel (m<strong>in</strong>destens 3 ml bei<br />
e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>wirkzeit von 30 Sekunden) erforderlich.<br />
Nach § 34 Abs. 1 IfSG besteht bei Verdacht auf/<br />
Erkrankung an EHEC, bzw. wenn EHEC-Erreger<br />
(§ 34 Abs. 2 IfSG) ausgeschieden werden, Tätigkeits-<br />
bzw. Besuchsverbot für Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen.