Hygienegrundsätze in Kindertagesstätten

INFEKTIONSEPIDEMIOLOGIE/SCHUTZIMPFUNGEN 79
Schutzmaßnahmen bei Auftreten
der Erkrankung
Dauer der Ansteckungsfähigkeit
7 Tage vor bis 8 Tage nach der Parotisschwellung
ist der Erkrankte ansteckungsfähig.
Zulassung nach Krankheit
Die an Mumps erkrankten Kinder können nach
Abklingen der klinischen Symptome, frühestens
jedoch am 9. Tag nach Auftreten der Schwellung
der Ohrspeicheldrüse wieder die Einrichtung besuchen.
4.3.10 Pertussis (Keuchhusten)
Erreger
Bakterium Bordetella pertussis
Übertragung
Die Übertragung erfolgt durch engen Kontakt von
Mensch zu Mensch direkt über Tröpfcheninfektion
(Anhusten, Anniesen über eine Distanz von ca.
2 m). Auch vollständig gegen Keuchhusten geimpfte
Kinder können nach Keuchhustenkontakt
vorübergehend Keuchhustenerreger abhusten
und so zur Weiterverbreitung der Erreger führen.
Ein schriftliches ärztliches Attest ist nicht erforderlich.
Inkubationszeit
7–14 Tage.
Ausschluss von Kontaktpersonen
Ein Ausschluss von Kontaktpersonen ist nicht
erforderlich, wenn ein dokumentierter Impfschutz
besteht, eine postexpositionelle Schutzimpfung
durchgeführt wurde oder eine früher durchgemachte
Erkrankung serologisch bestätigt ist.
Ansonsten sind diese Kontaktpersonen für die
Dauer der mittleren Inkubationszeit von 18 Tagen
vom Besuch der Einrichtung auszuschließen.
Prophylaxe nach Exposition
Für alle ungeimpften bzw. einmal geimpften
engen Kontaktpersonen oder Personen mit unklarem
Mumps-Immunstatus in Gemeinschaftseinrichtungen
wird eine MMR-Schutzimpfung (möglichst
innerhalb von 3 Tagen) nach Exposition
empfohlen.
Klinik
Keuchhusten ist eine Erkrankung mit meist schwerem
(über mindestens 2 Wochen dauerndem)
Husten (teilweise mit Erbrechen, Luftnot). Besonders
im Säuglingsalter kann es zu lebensbedrohlichen
Atempausen mit Sauerstoffmangelzuständen
kommen. Der typische Keuchhusten verläuft
in 3 Stadien. Anfangs kommt es ca. 1–2 Wochen zu
grippeartiger Symptomatik (Stadium catarrhale),
danach tritt der typische anfallsartige Husten mit
Luftnot („Keuchen“) und/oder Schleimerbrechen
in den Vordergrund (Stadium covulsivum). Diese
Symptomatik kann unerkannt und unbehandelt
bis zu 20 Wochen andauern.
Im letztem Stadium (Stadium decrementi) klingen
die Hustenanfälle langsam wieder ab, können jedoch
über einen langen Zeitraum (mehrere Monate)
durch kleinere Anlässe (z. B. Anstrengung,
Aufregung) immer wieder ausgelöst werden.
Als häufigste Komplikationen werden bakterielle
Zusatzinfektionen genannt wie Lungen- oder Mittelohrentzündung.
Durch Sauerstoffmangelzu-