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Hygienegrundsätze in Kindertagesstätten

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INFEKTIONSEPIDEMIOLOGIE/SCHUTZIMPFUNGEN 77<br />

4.3.8 Men<strong>in</strong>gokokken-Infektionen<br />

Erreger<br />

Men<strong>in</strong>gokokken (grampositive Diplokokken)<br />

Übertragung<br />

Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch,<br />

bei engem Kontakt über Tröpfchen und bei direktem<br />

Kontakt mit den Sekreten (Speichel, Nasensekret).<br />

E<strong>in</strong> gut antibakteriell therapierter Patient ist<br />

nur noch für 6–24 Stunden nach Therapiebeg<strong>in</strong>n<br />

als ansteckend zu betrachten.<br />

Inkubationszeit<br />

1–10 Tage, meist weniger als 4 Tage.<br />

Kl<strong>in</strong>ik<br />

Das Spektrum der Men<strong>in</strong>gokokken-Infektionen<br />

variiert von e<strong>in</strong>er Bakteriämie (Bakterien im Blut),<br />

die von selbst heilen kann, bis zu e<strong>in</strong>er schweren<br />

Erkrankung mit Tod (perakute Sepsis mit Multiorganversagen,<br />

Waterhouse-Friderichsen-Syndrom).<br />

S<strong>in</strong>d sonst 2–5 % aller Personen Träger der Men<strong>in</strong>gokokken<br />

im Nasenrachenraum ohne Symptome,<br />

s<strong>in</strong>d es bei e<strong>in</strong>er Epidemie bis 90 %. Der Erkrankungsgipfel<br />

liegt bei K<strong>in</strong>dern zwischen dem 6. und<br />

12. Lebensmonat. Kontaktpersonen haben e<strong>in</strong> ca.<br />

600–800fach höheres Erkrankungsrisiko als Normalpersonen.<br />

In KiTa’s können Kle<strong>in</strong>epidemien<br />

auftreten.<br />

Die eitrige Hirnhautentzündung („Genickstarre“)<br />

ist die häufigste Men<strong>in</strong>gokokken-Erkrankung. Die<br />

Krankheit beg<strong>in</strong>nt mit hohem Fieber, Schüttelfrost,<br />

Abgeschlagenheit, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen<br />

und e<strong>in</strong>em schweren Krankheitsgefühl.<br />

Ausschlag, Nackensteife und Blutdruckabfall<br />

können bereits wenige Stunden nach den ersten<br />

Symptomen auftreten.<br />

Prävention<br />

Seit Januar 2007 wird die e<strong>in</strong>malige Impfung<br />

gegen Men<strong>in</strong>gokokken der Serogruppe C für alle<br />

K<strong>in</strong>der ab Beg<strong>in</strong>n 2. Lebensjahr (zum frühest möglichen<br />

Zeitpunkt) bis zum 18. Geburtstag empfohlen.<br />

Schutzmaßnahmen bei Auftreten<br />

der Erkrankung<br />

Dauer der Ansteckungsfähigkeit<br />

Solange Keime aus dem Nasen-Rachen-Raum isoliert<br />

werden können, ansonsten bis 24 h nach<br />

Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er antibakteriellen Therapie.<br />

Zulassung nach Krankheit<br />

Nach Abkl<strong>in</strong>gen der kl<strong>in</strong>ischen Symptome. E<strong>in</strong><br />

schriftliches ärztliches Attest ist nicht erforderlich.<br />

Ausschluss von Ausscheidern<br />

Nicht erforderlich.<br />

Ausschluss von Kontaktpersonen<br />

Ist nicht erforderlich bei kl<strong>in</strong>ischer Überwachung<br />

(z. B. 7–10 Tage) und durchgeführter Chemoprophylaxe.<br />

Medikamentöse Prophylaxe nach Exposition<br />

(Chemoprophylaxe)<br />

Für enge Kontaktpersonen (K<strong>in</strong>der und Personal)<br />

gilt Rifampic<strong>in</strong> als Mittel der Wahl:<br />

– Neugeborene: 10 mg/kg/Tag <strong>in</strong> 2 ED p.o. für<br />

2 Tage,<br />

– Säugl<strong>in</strong>ge, K<strong>in</strong>der und Jugendliche bis 60 kg:<br />

20 mg/kg/Tag <strong>in</strong> 2 ED p.o. für 2 Tage (maximale<br />

ED 600 mg),<br />

– Jugendliche und Erwachsene ab 60 kg:<br />

2x 600 mg/Tag für 2 Tage.

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