Hygienegrundsätze in Kindertagesstätten
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82<br />
INFEKTIONSEPIDEMIOLOGIE/SCHUTZIMPFUNGEN<br />
4.3.12 Röteln<br />
Erreger<br />
Rötelnviren<br />
Übertragung<br />
Übertragung erfolgt direkt über Tröpfchen<strong>in</strong>fektion<br />
(Anhusten, Anniesen).<br />
Inkubationszeit<br />
14 – 21 Tage.<br />
Kl<strong>in</strong>ik<br />
Röteln s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e fast immer leicht verlaufende<br />
Viruserkrankung mit Hautausschlag (Exanthem).<br />
Anfangs können vor Auftreten des Exanthems<br />
leichtes Fieber,Husten,Schnupfen,Halsschmerzen,<br />
B<strong>in</strong>dehautentzündungen, Lymphknotenschwellungen<br />
im Nackenbereich und selten Gelenkbeschwerden<br />
auftreten. Komplikationen der Röteln<strong>in</strong>fektion<br />
werden bei Erkrankten extrem selten<br />
beobachtet.<br />
Die Impfung wird als zweimalige Masern-, Mumpsund<br />
Röteln-Komb<strong>in</strong>ationsimpfung (MMR) für alle<br />
K<strong>in</strong>der und Jugendlichen empfohlen. Die Erstimpfung<br />
wird laut STIKO-Impfkalender im 11.–<br />
14.Lebensmonat,die Zweitimpfung zwischen dem<br />
15.–23. Lebensmonat empfohlen.<br />
Bei Aufnahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtung kann ab<br />
9. Lebensmonat geimpft werden. Sofern die Erstimpfung<br />
vor dem 12. Lebensmonat erfolgt, muss<br />
die 2. MMR-Impfung bereits zu Beg<strong>in</strong>n des 2. Lebensjahres<br />
erfolgen, da ansonsten von der Mutter<br />
stammende Antikörper im 1. Lebensjahr die Impfviren<br />
neutralisieren können. Versäumte Impfungen<br />
s<strong>in</strong>d bis zum 18. Lebensjahr nachzuholen. Alle<br />
K<strong>in</strong>der und Jugendlichen sollten über 2 MMR-Impfungen<br />
verfügen.<br />
Außerdem steht e<strong>in</strong> Masern-Mumps-Röteln- und<br />
W<strong>in</strong>dpocken- (Varizellen-) Komb<strong>in</strong>ationsimpfstoff<br />
(MMR-V) zur Verfügung, der ebenfalls 2x im Abstand<br />
von 6 Wochen zu verabreichen ist.<br />
Das Hauptrisiko e<strong>in</strong>er Rötelnerkrankung besteht<br />
bei der Infektion e<strong>in</strong>er Schwangeren, <strong>in</strong>sbesondere<br />
<strong>in</strong> den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten.<br />
Dabei kann es zu Schädigungen des ungeborenen<br />
K<strong>in</strong>des, der so genannten Rötelnembryopathie,<br />
kommen. Angeborene Herzfehler, Missbildungen<br />
an Auge und Ohr oder Schädigungen des Gehirns<br />
führen häufig zu bleibenden schwersten Beh<strong>in</strong>derungen<br />
des K<strong>in</strong>des.<br />
Verpflichtende arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchung<br />
und Impfangebot des Arbeitgebers<br />
nach BioStoffV (siehe 3.1.2, 3.1.3). Die STIKO empfiehlt<br />
die Röteln-Schutzimpfung (als MMR-Impfung)<br />
für Ungeimpfte bzw. empfängliche Personen<br />
<strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen der Pädiatrie, der Geburtshilfe<br />
und der Schwangerenbetreuung sowie <strong>in</strong><br />
Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen für das Vorschulalter<br />
und <strong>in</strong> K<strong>in</strong>derheimen.<br />
Immunität<br />
Das Überstehen der Infektion h<strong>in</strong>terlässt e<strong>in</strong>en<br />
langandauernden, wahrsche<strong>in</strong>lich lebenslangen<br />
Schutz.<br />
Prävention<br />
Die beste und wirksamste Vorbeugung ist die<br />
Schutzimpfung.<br />
E<strong>in</strong>e Impf-Indikation (MMR-Impfung) besteht auch<br />
für Frauen mit K<strong>in</strong>derwunsch ohne Röteln-Antikörper.<br />
E<strong>in</strong>e serologische Kontrolle des Impferfolges<br />
sollte <strong>in</strong> diesen Fällen 4-8 Wochen nach erfolgter<br />
Impfung erfolgen.